Titel Logo
Amts- und Mitteilungsblatt der Stadt Saalburg-Ebersdorf
Ausgabe 3/2025
Nichtamtlicher Teil
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Veranstaltungen

Fotos: Archiv Wolfgang Leistner

Foto: mit freundlicher Genehmigung von Photo König

Vom 5. bis 8. Juni 2025 feiert Gräfenwarth sein 700-jähriges Bestehen und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Seit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1325 hat sich unser Ort stetig weiterentwickelt und spielte über Jahrhunderte hinweg eine wichtige Rolle in der Region. Die Ursprünge von Gräfenwarth reichen tief in die Vergangenheit: Weiler und Einzelhöfe existierten bereits lange vor der offiziellen Ersterwähnung des Ortes - was sich aus der Lage an einer wichtigen Handelsroute und der Nähe zum Kloster „Zum Heiligen Kreuz“ ableiten lässt. Der Aufstieg und die Entwicklung von Gräfenwarth waren eng mit der Handelsstraße verbunden, die Nürnberg mit Erfurt und später mit Leipzig verband. Diese Route war ein bedeutender Handelsweg, auf dem Kaufleute, Reisende und Pilger durch die Region zogen. Dabei erfuhren die Bauern von den Händlern ständig Neuigkeiten - und so war Gräfenwarth schon früh am „Puls der Zeit“.

Ein einschneidendes Ereignis für Gräfenwarth war der Bau der Bleilochtalsperre und der damit verbundene Anschluss an das Bahnnetz. 1929 begann der Aushub der Baugrube, und im Dezember 1932 war die Sperrmauer fertiggestellt. Zeitweise waren 1.500 Arbeiter im Einsatz. Durch den Bau und die daraus resultierenden Steuereinnahmen war Gräfenwarth einer der wohlhabendsten Orte der Region. Damals entstand auch der Ortsteil „Sperre“. Einer Legende zufolge geht der Name „Gräfenwarth“ auf eine dramatische Szene zurück. Die Sage erzählt hier: Einst floh die Gemahlin eines Grafen aus dem Haus ihres Mannes. Der Graf jagte ihr nach und an der Stelle, an der er sie einholte, rief er ihr zu: „Gräfin, warte!“. Daraus soll vermutlich der Name „Gräfenwarth“ entstanden sein. Sprachwissenschaftlich lässt sich der Ortsname wohl von „Graf“ und „Warte“ herleiten, wobei „Warte“ auf eine Schutzwarte zum Schutz der Handelsstraße hinweist.

Wer noch mehr Interesse an der älteren und jüngeren Geschichte von Gräfenwarth hat, dem sei die Vorführung historischen Filmmaterials am Heimatabend empfohlen (5. Juni 2025, 19:30 Uhr; Einlass ab 18:00 Uhr, Eintritt frei) sowie die „Offenen Höfe“ (7. Juni 2025, 10:00 bis 17:00 Uhr). Ein weiteres Muss für historisch Interessierte sind die Kirchenführungen durch die Ortskirche St. Martin (7. Juni 2025, 10:00 bis 17:00 Uhr), die z. B. eine Friederici-Orgel aus dem Jahr 1771 beherbergt. Am 8. Juni 2025 erwartet Sie außerdem der Heimatverein mit einem Frühschoppen (um 10:00 Uhr, zuvor Festgottesdienst) und einem bunten Familiennachmittag (ab 14:00 Uhr).

Wir blicken voller Stolz auf 700 Jahre Geschichte zurück - und laden Sie herzlich ein, dieses außergewöhnliche Jubiläum mit uns zu feiern! Die Gräfenwarther Organisatoren