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Amtsblatt des Saale-Orla-Kreises
Ausgabe 1/2023
Nichtamtlicher Teil
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Zuwegung und Wasserleitung – Infrastruktur beschäftigt hiesige Landwirtschaftsunternehmen 

Eine der größten landwirtschaftlichen Unternehmensgruppen im Saale-Orla-Kreis steht nicht nur vor den wirtschaftlichen Herausforderungen dieser Zeit, sondern direkt vor Ort vor einem akuten Verkehrsproblem: die Güterverwaltung „Nicolaus Schmidt“ AG Rothenacker. „Sie haben mich von der Dringlichkeit überzeugt“, bestätigte Landrat Thomas Fügmann nach einer Fahrt im Führerhaus eines Lkw durch die sehr schmale, kurvige Ortsverbindungsstraße Tanna-Willersdorf-Rothenacker, deren Ausbau seit längerem geplant ist. „Die Zuwegung ist ein echtes Problem. Wir müssen den zweiten Bauabschnitt schnellstens umsetzen. Ich werde mich dazu mit dem Landesamt für Bau und Verkehr in Verbindung setzen“, versprach Thomas Fügmann, der das Unternehmen vor kurzem besuchte.

Seit Jahren gehört der Unternehmensverbund zu den erfolgreichsten Milcherzeugern in Thüringen. Außerdem betreibt die Unternehmensgruppe auf rund 2400 Hektar Fläche sowohl konventionelle als auch ökologische Pflanzenproduktion. Dritter Wirtschaftszweig ist die Energieerzeugung durch Photovoltaik- sowie Biogas-Anlagen. „90 Prozent der Wärme, die wir erzeugen, gehen in Tannaer Haushalte“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Stefan Kühne. Für die drei Produktionszweige seien umfangreiche Transporte – pro Jahr ca. 5000 Lkw-Ladungen – erforderlich. Gleichzeitig spielt die Unternehmensgruppe eine wichtige Rolle als Förderer und Arbeitgeber in der Region mit derzeit 56 Mitarbeitern und Auszubildenden.

Ein schwierig zu lösendes Infrastrukturproblem begegnete Thomas Fügmann kurz darauf auch bei einem weiteren Landwirtschaftsunternehmen: der Agrargenossenschaft Drei Eichen eG Leubsdorf, die der Landrat am Standort in Lemnitz besuchte. Die Agrargenossenschaft im Nordosten des Landkreises, die mit Pflanzenbau und Energieerzeugung neben dem Hauptstandbein Milchproduktion ähnlich aufgestellt ist wie das Unternehmen in Rothenacker – wenn auch eine Nummer kleiner –, beschäftigt besonders die Sorge vor einem einmal mehr trockenen Sommer. Und das nicht nur im Hinblick auf das Pflanzenwachstum, sondern vor allem wegen der Wasserversorgung der rund 800 Milchkühe. Um die dauerhaft gewährleisten zu können, sei eine höhere Kapazität der Trinkwasserleitungen erforderlich, deren Umsetzung jedoch – das wurde im Gespräch deutlich – eine gewaltige Herausforderung ist.

Darüber hinaus zeigte man sich bei der Agrargenossenschaft Drei Eichen um den neuen Vorstand David Gaudig trotz der allgegenwärtigen Probleme in der Landwirtschaft zuversichtlich. Unter anderem plant ist geplant – getreu dem Motto „wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ –, sich in diesem Jahr im Anbau von Soja versuchen.

Text und Fotos: Pressestelle Landratsamt