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Amtsblatt des Saale-Orla-Kreises
Ausgabe 10/2025
Nichtamtlicher Teil
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Zusammenarbeit von Schule, Polizei und Jugendamt beim Thema „Gewalt an Schulen“ gestärkt

Um über das richtige Verhalten bei Gewaltvorfällen an Schulen aufzuklären und Handlungssicherheit zu schaffen, ist bei einer von Jugendamt, Schulamt und Polizei organisierten Veranstaltung die Zusammenarbeit zwischen Schule, Schulsozialarbeit, Jugendarbeit und der Polizei in den Fokus gerückt worden.

“Gerade beim Thema Gewalt an Schulen ist es besonders wichtig, dass wir den Vernetzungsgedanken leben und unser Augenmerk ganz bewusst auf den gemeinsamen Austausch, frühzeitige Prävention und auch auf die Nachsorge legen“, betonte Landrat Christian Herrgott bei der Begrüßung der knapp 100 Teilnehmer.

Die Landespolizeiinspektion Saalfeld und das für den Saale-Orla-Kreis zuständige Schulamt Ostthüringen boten speziell auf die Bedürfnisse von Schulen und Lehrkräfte abgestimmte Vorträge, Workshops und Informationsmaterialien an. Dabei standen nicht nur physische Gewalttaten und Mobbing im Fokus, sondern explizit auch Gewalt in digitaler Form bzw. im digitalen Raum. Denn mit zunehmender Nutzung digitaler Medien durch Kinder und Jugendliche aller Altersstufen steigen auch die Fallzahlen digitaler Gewalt, insbesondere im Bereich Cybermobbing.

Kriminalhauptkommissarin Katrin Heubach und die Leiterin der Kriminalpolizeiinspektion (KPI) Saalefeld, Dr. Katrin Krüger, stellten die Kriminalstatistik vor, nach der es im vergangenen Jahr 68 Fälle von Straftaten mit Bezug zu Schulen im Saale-Orla-Kreis gegeben hat - ohne Rauschgiftfälle. Der Großteil der Opfer sind laut Statistik zwischen 6 und 14 Jahren alt gewesen, bei den Tätern liegt der Altersdurchschnitt höher. „Wir gehen insgesamt aber von einer hohen Dunkelziffer aus, da nicht alle Straftaten auch angezeigt werden. Außerdem werden die Fälle, in denen die Täter jünger als 14 Jahre sind nicht in der Statistik erfasst“, erklärte Katrin Heubach. Diese Zahlen belegen, dass Präventionsstrategien gegen Gewalt an Schulen immer wichtiger werden und vor allem frühzeitig greifen müssen, um Radikalisierungsprozesse zu erkennen, zu intervenieren und sinnvolle Gegenmaßnahmen entwickeln zu können.

Auch das Schulamt Ostthüringen registriere einen zunehmenden Handlungsbedarf an Schulen, sagte Anke Schmidt, Referentin für Regelschulen. Um die nötige Handlungssicherheit im Umgang mit besonderen Vorfällen an Schulen zu erlangen, brauchen Lehrer ihrer Ansicht nach mehr Beratung und engeren Kontakt zu den örtlichen Ansprechpartnern bei der Polizei und dem Jugendamt. Genau dies bot die Veranstaltung den zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Aus den Reihen der Polizei waren alle Kontaktbereichsbeamten als Ansprechpartner für die Schulen im Saale-Orla-Kreis anwesend, um durch das gegenseitige Kennenlernen Hürden zu nehmen und Berührungsängste abzubauen.

Denn eines war für alle Beteiligte klar: die Zusammenarbeit zwischen Schule, Schulsozialarbeit und Jugendarbeit sowie Polizei wird immer wichtiger, um die Schulen auch weiterhin zu einem sicheren Ort zu machen, an dem Schüler und Lehrer sich wohlfühlen können.

Text: Pressestelle Landratsamt