Das Netzwerk gegen häusliche Gewalt hat in der diesjährigen Aktion die Themen Sucht und Gewalt in den Fokus genommen. Mit einer landkreisweiten Kampagne klärt das Netzwerk auf, welche Formen und Folgen der Sucht es gibt und wie diese mit Gewalt zusammenhängen, welche Risiken bestehen und welche Maßnahmen ergriffen werden können. Außerdem informiert das Netzwerk über Hilfsangebote für Betroffenen und Angehörige.
Ziel ist es neben der Aufklärung und Sensibilisierung für dieses Thema, Betroffene zu unterstützen und die Entstehung von derartigen Problemen möglichst zu verhindern. Denn Sucht und Gewalt sind komplexe Themen, die jeden Menschen betreffen können und unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen stellen.
Das Aktionsmaterial (Plakate, Postkarten, Infoblätter in leichter Sprache etc.) wird bei den Netzwerkpartnern, den Kommunen und Sparkassen verteilt. Die Apotheke Schleiz beteiligt sich wieder mit der Taschentuchaktion. Die Bibliotheken in Triptis, Neustadt, Pößneck, Bad Lobenstein und Schleiz werden über den Herbst Thementische anbieten. Weiterhin geht das Infomaterial an alle Arztpraxen und größere Arbeitgeber im Landkreis. Denn das Thema Sucht und Suchtberatung spielt auch in Bezug auf steigende Krankenstände in vielen Unternehmen eine Rolle.
Eine statistische Auswertung der Suchtberatung der Diakoniestiftung Orlatal e.V. hat gezeigt, dass ein Großteil der Betroffenen, die sich hilfesuchend an die Beratungsstelle gewandt haben, noch erwerbstätig sind und mitten im Berufsleben stehen. „Viele Menschen konsumieren, um den wachsenden Anforderungen des Alltags und des Berufslebens gerecht zu werden“, erklärt dazu die Suchtberaterin Mandy Passon von der Diakoniestiftung Orlatal. Im vergangenen Jahr haben dort über 520 Menschen das Beratungsangebot wahrgenommen und die Beraterinnen führten insgesamt 2856 Beratungsgespräche. Mehr als die Hälfte der Klienten wandte sich mit Alkoholproblemen an die Beratungsstelle, 30 bis 35 Prozent der Gespräche betrafen den Missbrauch von illegalen Drogen und Cannabis.
Auf der Internetseite des Landratsamtes und über den nebenstehenden QR-Code finden Hilfesuchende und Betroffene Kontaktdaten zu allen Anlaufstellen und Ansprechpartnern des Netzwerkes gegen häusliche Gewalt im Saale-Orla-Kreis.
Text: Pressestelle Landratsamt