Landrat Christian Herrgott mit zwei Vertretern des Wünschewagen-Teams, die ihr besonderes Angebot beim 1. Lobensteiner Blaulicht-Familiennachmittag vorgestellt haben.
Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) hat als erste Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation ein ganz besonderes Angebot für sterbenskranke Menschen ins Leben gerufen und inzwischen deutschlandweit umgesetzt: den Wünschewagen.
Wenn das Leben sich dem Ende zuneigt, treten oftmals unerfüllte Träume in den Vordergrund. Um diese verbleibende Lebenszeit nutzen zu können und den Menschen noch ihren letzten Wunsch zu erfüllen, hat der ASB das bundesweite Projekt des „Wünschewagens“ ins Leben gerufen. Dieser begleitet und betreut schwerstkranke Menschen jeden Alters bei der Erfüllung ihres letzten Wunsches. Ein speziell zu diesem Zweck konzipierter Krankentransportwagen sorgt sowohl für die beste medizinische Ausstattung, als auch für eine angenehme Atmosphäre für den Fahrgast und seine Begleitung während der Reise.
Gestartet hat der ASB das Projekt im Jahr 2014, seit Dezember 2017 gibt es den Wünschewagen auch in Thüringen. Insgesamt gab es bisher seit der ersten Fahrt 422 Anfragen, von denen 164 Fahrten durchgeführt werden konnten. „In diesem Jahr konnten wir einen Fahrgast zum Brocken bringen und mehrere Fahrten an die Ostsee realisieren. Doch häufig sind die Wünsche viel einfacher, wie etwa ein letztes Mal das eigene Heim oder den Garten zu sehen. Wir möchten gern noch mehr Wünsche erfüllen und freuen uns daher über jede Anfrage“, sagt Inka Frisch, die als Projektleiterin beim ASB Kreisverband Jena e. V. für den Wünschewagen in Thüringen zuständig ist.
Damit der Wünschewagen ausnahmslos jedem Menschen mit einer geringen Lebenserwartung zur Verfügung steht, ist die Fahrt für den Fahrgast kostenfrei. Aus diesem Grund ist das Projekt auf Spenden und Sponsorenmittel sowie ASB-Eigenmittel angewiesen. Neben Privaten Spenden sind auch finanzielle Unterstützung von Unternehmen, welche zum Beispiel Gelder anstelle von Kundenpräsenten in gemeinnützige Organisationen investieren, immer eine große Unterstützung für das Projekt.
Der Wünschewagen gründet auf hochqualifizierter ehrenamtlicher Arbeit, denn die verantwortungsvolle, ethisch und psychologisch anspruchsvolle Form der Begleitung und Betreuung von schwerstkranken Menschen stellt hohe Anforderungen an alle beteiligten Personen. „Diese Aufgabe ist oft emotional herausfordernd, aber sie gibt uns auch so viel zurück: leuchtende Augen bei den Fahrgästen und die Gewissheit, Menschen in einer scheinbar ausweglosen Situation Momente des Glücks und der Freude zu bereiten“, berichtet Inka Frisch.
Zahlreiche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aus den Bereichen Gesundheit und Pflege, Psychologie, Rettungsdienst und Feuerwehr zählen schon zum Team des Wünschewagens - nach weiteren ehrenamtlicher Unterstützern wird beim ASB Kreisverband Jena immer gesucht. Gutes tun und ein Lächeln ins Gesicht zaubern - das ist die Intention, die das Team des Wünschewagens antreibt und immerzu motiviert, um gemeinsam letzte Wünsche zu wagen.
Text: ASB Jena/Team Wünschewagen
Foto: Pressestelle Landratsamt