Franziska Spitzweg und Robert Radicke vor dem Pößnecker Museum 642.
Wie bringt man Solarstrom auf ein denkmalgeschütztes Gebäude, ohne sein historisches Erscheinungsbild zu verändern? Gelungen ist dies beim Museum642 in Pößneck: Seit wenigen Tagen arbeitet eine neue Photovoltaikanlage auf der innenliegenden Dachfläche - verborgen für Passanten, wirksam für das Museum. Auf dem Innenhof des geschichtsträchtigen Gebäudeensembles am Klosterplatz wurde dafür eine 14,96-kWp-Anlage installiert. Sie versorgt das Museum mit eigenem Solarstrom und senkt dauerhaft die Stromkosten. Umgesetzt wurde das Projekt gemeinsam von der Stadt Pößneck und den Stadtwerken Energie Jena-Pößneck.
Aufgrund der Denkmalschutzauflagen durfte die Solartechnik ausschließlich auf der zum Hof gewandten Dachseite installiert werden, wo sie von außen nicht sichtbar ist. Auch technisch war Präzision gefragt: Das Blechdach in Stehfalzbauweise erforderte eine spezielle Klemmtechnik für die Solarmodule, die ohne Dachdurchdringung auskommt und die empfindliche Struktur schützt. Für die Montage arbeiteten die Stadtwerke Energie mit ihrem Handwerkspartner Servicum aus Jena zusammen.
Robert Radicke, Sachbearbeiter Gebäude und Liegenschaftsmanagement der Stadt Pößneck: „Wir haben die besondere Bausubstanz geachtet und zugleich eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung geschaffen - auch dank der guten Zusammenarbeit mit den Stadtwerken. Jetzt produziert das Museum eigenen Strom, und von außen sieht man nicht, dass hier modernste Technik arbeitet. Jede Kilowattstunde, die wir direkt vor Ort nutzen, macht das Museum ein Stück zukunftsfester.“
Franziska Spitzweg, Projektleiterin bei den Stadtwerken Energie: „Anlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden zeigen, wie eng Kreativität und Technik zusammenwirken müssen, damit Energielösungen auch an anspruchsvollen Orten funktionieren. Dieses Projekt ist so gut gelungen, weil alle Beteiligten an einem Strang gezogen haben. Die historische Architektur bleibt erhalten - und zugleich wird die Energieversorgung günstiger, nachhaltiger und unabhängiger.“
Text: Stadtwerke Jena
Foto: Isabel Fischer