Die hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI) – besser bekannt als Geflügelpest – hat den Saale-Orla-Kreis erreicht. Bei Schwänen, die Anfang des Monats am Pörmitzteich nahe Pörmitz verendet aufgefunden wurden, wurden Proben genommen, die sowohl vom Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz als auch vom nationalen Referenzlabor am Friedrich-Loeffler-Institut untersucht wurden. Beide Labore bestätigten den Verdacht.
Es war der zweite Nachweis der Geflügelpest in diesem Winterhalbjahr in Thüringen. Zuvor wurde das HPAI-Virus im Oktober und November bei 27 Wildgänsen im Landkreis Sonneberg bestätigt. Das Friedrich-Loeffler-Institut schätzt aufgrund des Vogelzugs das Risiko eines Eintrages und der Weiterverbreitung von Geflügelpestviren in der Wasservogelpopulation innerhalb von Deutschland und auch das Eintragsrisiko in die Geflügelhaltungen und Vogelbestände durch direkte und indirekte Kontakte zu Wildvögeln als hoch ein.
Die Geflügelhalter sind daher aufgefordert, insbesondere im Interesse der eigenen Tiere, die einschlägig empfohlenen Biosicherheitsmaßnahmen unbedingt zu überprüfen und umzusetzen. Insbesondere ist sicherzustellen, dass die gehaltenen Tiere nur an Stellen gefüttert und getränkt werden, zu denen Wildvögel keinen Zugang haben. Auch andere direkte und indirekte Kontaktmöglichkeiten zwischen Geflügel und wilden Wasservögeln und natürlichen Gewässern müssen minimiert werden.
Wie Amtstierarzt Dr. Ingo Franz unterstreicht, wird es im Saale-Orla-Kreis trotz der Nachweise keine allgemeine Aufstallungspflicht für Geflügelhalter geben, um negative Begleiterscheinungen der Aufstallung zu vermeiden. „Mit Geflügelhaltern aus dem näheren Umfeld befinden wir uns im Austausch, ansonsten sollten Geflügelhalter einfach besonders achtsam sein“, so der Veterinärmediziner. Glück im Unglück sei, dass alle bisherigen Nachweise (mindestens bis Andruck dieses Amtsblattes am 24. März) ausschließlich wildlebende Schwäne betreffen, die als relativ standorttreu gelten, so dass eine ungezügelte Virus-Ausbreitung unwahrscheinlich ist.
Außer am Pörmitzteich wurde das HPAI-Virus bei sechs weiteren Schwänen am größen Teich in Oberpöllnitz sowie am Weiderteich in Mittelpöllnitz nachgewiesen. Einzelne weitere Verdachtsfälle werden momentan untersucht.
Im Zusammenhang mit dem Geflügelpest-Nachweis erinnert das Veterinäramt des Saale-Orla-Kreises daran, dass alle Geflügelhalter, die ihrer Pflicht zur Meldung von gehaltenem Geflügel noch nicht nachgekommen sind, dies nachzuholen. Ebenso sind Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, Funde von verendeten wildlebenden Wasser- oder Greifvögeln dem jeweils zuständigen Veterinäramt zu melden. Von dort aus wird das Einsammeln und Beproben der Tiere organisiert.
Kontakt zum Veterinäramt Saale-Orla-Kreis:
Telefon: 03663 / 488-190, -193, -198 |
E-Mail veterinaerwesen@lrasok.thueringen.de.
Text: Pressestelle Landratsamt