Das Deutsch-Deutsche Museum in Mödlareuth stellt sich für die Zukunft auf. Nachdem bereits im vergangenen Jahr das Außengelände des Museums neugestaltet wurde, begann Anfang Mai der zweite Bauabschnitt des Erweiterungsneubaus, der mit einem kleinen Festakt zur symbolischen Grundsteinlegung eingeläutet wurde. Hierzu begrüßten die beiden Zweckverbandsvorsitzenden und Landräte, Dr. Oliver Bär (Landkreis Hof) und Thomas Fügmann (Saale-Orla-Kreis), zahlreiche Einwohner, Projektbeteiligte und Vertreter der Fördermittelgeber, darunter die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien Claudia Roth, den thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow und die bayerische Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales Malenie Huml.
Damit das einzigartige Museum im einst durch Mauer und Stacheldraht geteilten Dorf seinem essenziellen Bildungsauftrag auch künftig gerecht werden kann, entsteht für eine Summe von 22 Millionen Euro ein Museumsneubau mit modernsten Bedingungen und 1350 Quadratmetern Nutzfläche, wovon allein 500 Quadratmeter für die neue Dauerausstellung reserviert sind. Hinzu kommen weitere Räume, die dem Museum neue Möglichkeiten für Besucherbetreuung, Wechselausstellungen und die Präsentation seines umfangreichen Archivmaterials eröffnen.
Dass der Erweiterungsneubau nötig ist, zeigt nicht zuletzt der enorme Besucherandrang. War das Deutsch-Deutsche Museum ursprünglich für ca. 20.000 Gäste pro Jahr ausgelegt, zählt es inzwischen jährlich 70.000 bis 90.000 Besucher aus der ganzen Welt – mit der erneuerten Außenanlage und dem Neubau könnte die Zahl weiter steigen.
„Ich bin froh, dass wir gemeinsam mit unseren fränkischen Nachbarn dieses Museum etabliert haben, um auch für jüngere und noch folgende Generationen sicht- und erlebbar zu machen, was die deutsche Teilung bedeutete. Das ist nicht selbstverständlich, denn im Zuge der Wiedervereinigung gab es Stimmten, die – angesichts des verursachten Leids durchaus nachvollziehbar – alles so schnell wie möglich wegreißen wollten, was für diese unmenschliche Grenze stand“, erklärt der Landrat des Saale-Orla-Kreises, Thomas Fügmann, und ergänzt: „Es ist gut, dass diese Grenze Geschichte ist und Thüringen und Bayern stattdessen ein grünes Band verbindet. Aber es ist auch gut, dass ein kleiner Teil der Grenzanlagen in Mödlareuth erhalten geblieben ist, um die Absurdität des Mauerbaus und all seine furchtbaren Folgen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.“ Geplant ist die Fertigstellung des Museumsneubaus für 2025.
Text und Foto: Pressestelle Landratsamt