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Amtsblatt des Saale-Orla-Kreises
Ausgabe 6/2025
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Aktuelles

Im Landratsamt fand eine erste Abstimmung zum künftigen Feuerwehrtechnischen Zentrum mit Vertretern der Stützpunktfeuerwehren statt.

Nachdem der Kreistag des Saale-Orla-Kreises einen Grundsatzbeschluss zur Errichtung eines Feuerwehrtechnischen Zentrums (FTZ) gefasst hat, haben nun die ersten Gespräche zur Planung des Vorhabens mit Vertretern der Stützpunktfeuerwehren stattgefunden. „Uns ist mit dem Grundsatzbeschluss eine wegweisende Entscheidung für eine zukunftssichere und moderne Infrastruktur des Brand- und Katastrophenschutzes im Saale-Orla-Kreis gelungen“, betont Landrat Christian Herrgott. „Durch die Bündelung von Aufgaben bei der Vor- und Nachbereitung von Einsätzen in einem Feuerwehrtechnischen Zentrum können die Kameradinnen und Kameraden, die einen Großteil ihrer Freizeit für das Ehrenamt opfern, sinnvoll unterstützt und entlastet werden“, so Herrgott weiter.

Um die Planungen möglichst passgenau an den Bedarfen der Feuerwehren im Landkreis auszurichten, wird in einem ersten Schritt derzeit eine Abfrage unter allen Feuerwehren gemacht, in der die Kameradinnen und Kameraden ihre Wünsche und Erwartungen an ein künftiges FTZ äußern können. „Wir wollen uns konzeptionell sehr eng mit den Vertretern der Feuerwehren abstimmen, um mit dem Feuerwehrtechnischen Zentrum einen möglichst großen Mehrwert für alle ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte und den Brand- und Katstrophenschutz im Landkreis zu schaffen“, sagte Marcel Rauner, Fachbereichsleiter für Ordnung, Umwelt und Wirtschaft im Landratsamt.

In einem FTZ werden Aufgaben wie beispielsweise die Pflege und Wartung der Feuerwehr- und Katastrophenschutztechnik zentral für alle Feuerwehren des Landkreises übernommen. Außerdem können durch eine gemeinsame und gebündelte Beschaffung einheitliche Standards für Ausrüstung und Materialien gewährleistet werden. Ziel ist es, eine solche Einrichtung auch mit Schulungsräumen, die z.B. für die Kreisausbildung genutzt werden können, und einem Stabsraum auszustatten. So kann bei Großschadenslagen problemlos eine Umnutzung als zentrale Anlaufstelle für die Einsatzplanung und -koordination stattfinden. Auch die Kombination mit einer Rettungswache oder einem Katstrophenschutzlager sei denkbar, erklärte Marcel Rauner. „Die Konzeption muss am Ende des Tages Sinn ergeben und für alle Einsatzkräfte möglichst praktikabel sein. Deswegen gehen wir jetzt bei der Planung ganz bewusst in einen ergebnisoffenen Prozess mit den Feuerwehren im Landkreis.“ Darüber hinaus sollen bis Oktober dieses Jahres Fragen der Finanzierung und Fördermöglichkeiten geklärt werden. Bis zur endgültigen Umsetzung wird derzeit ein Planungshorizont von vier bis sechs Jahren angenommen.

Besonders für die kleineren Feuerwehren bedeutet die Einrichtung eines Feuerwehrtechnischen Zentrums eine große Entlastung. Bei den steigenden Anforderungen, mit denen sich die Feuerwehrkräfte konfrontiert sehen, ist eine ausführliche Einsatznachbereitung oft nicht mehr leistbar, denn die über 2400 aktiven Kameradinnen und Kameraden verrichten ihren Dienst allesamt im Ehrenamt. Auch das Vorhalten und Warten der entsprechenden Technik stellt viele der Freiwilligen Feuerwehren vor große Herausforderungen. Schon jetzt übernimmt ein Teil der Stützpunktfeuerwehren für die kleineren Wehren Aufgaben, wie beispielsweise das Reinigen und Prüfen von Schläuchen, die Überprüfung der Atemschutztechnik und Chemikalienschutzanzüge oder das Waschen der Einsatzkleidung.

Text und Foto: Pressestelle Landratsamt