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Amtsblatt des Saale-Orla-Kreises
Ausgabe 7/2025
Nichtamtlicher Teil
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Nichtamtlicher Teil

Katastrophenschutz-Einheiten des Saale-Orla-Kreises unterstützen Löscharbeiten auf der Saalfelder Höhe

Am Nachmittag des 2. Juli kam es auf der Saalfelder Höhe zum Ausbruch eines Waldbrandes, der sich binnen kürzester Zeit zum größten Waldbrand seit über 30 Jahren in Thüringen entwickeln sollte. Trockene Böden und starker Wind begünstigten die Ausbreitung, sodass der Brand außer Kontrolle geriet und sich rasch auf eine Fläche von rund 250 Hektar erstreckte. Infolge dessen wurde noch am selben Abend der Katastrophenfall ausgerufen.

In den ersten Tagen kämpften über 650 Einsatzkräfte aus Feuerwehren und Katastrophenschutz-Einheiten der benachbarten Landkreise sowie aus Bayern unermüdlich gegen die Flammen. Zu den Unterstützern gehörten auch Einheiten aus dem Saale-Orla-Kreis. Bereits am zweiten Tag des Brandes machte sich der Katastrophenschutzzug Wasser auf den Weg in den Nachbarlandkreis. Die Feuerwehr Pößneck stellte hierbei den Einsatzleitwagen und einen Schlauchwagen, die Krölpaer Wehr war mit ihrem Mannschaftstransportwagen dabei und aus Triptis und Neustadt gehörten zwei Löschfahrzeuge mit einem Fassungsvermögen von jeweils 2000 Litern Wasser zum Einsatzzug. Für diese beiden Katastrophenschutzfahrzeuge, die erst vor wenigen Monaten an die Feuerwehren übergeben wurden, war es der erste kreisübergreifende Einsatz.

In der darauffolgenden Nacht unterstützte der Einsatzzug Retten die Löscharbeiten auf der Saalfelder Höhe. Dieser bestand aus einem Löschfahrzeug sowie einem Einsatzleitwagen der Tannaer Feuerwehr, einem Löschfahrzeug aus Neunhofen und dem Mannschaftstransportwagen. Begleitet wurden die Einsatzkräfte an beiden Tagen von einem Kommandowagen der Brand- und Katastrophenschutz-Abteilung des Landratsamtes, der zur Koordination mit vor Ort war.

In der Nacht von Freitag auf Samstag waren Löschfahrzeuge der Feuerwehren aus Oßla und Remptendorf begleitet vom Führungskräftewagen aus Gefell in Saalfeld im Einsatz. Freiwillige Einsatzkräfte aus der Einheitsgemeinde Rosenthal am Rennsteig bemannten in der Nacht darauf die Löschfahrzeuge aus Birkenhügel und Blankenstein, um zusammen mit den Kameraden aus Oßla und Gefell überörtliche Hilfe im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt zu leisten.

Dank der intensiven Löschmaßnahmen konnte das Feuer nach knapp einer Woche unter Kontrolle gebracht und am 8. Juli der Katastrophenfall aufgehoben werden. Dennoch fanden noch mehrere Tage lang Nachlöscharbeiten statt. Um die teils unter Asche oder im Boden verborgenen Glutnester aufzudecken, wurde die Unterstützung der Drohnenstaffel der Johanniter aus Neustadt angefordert. Mit hochmoderner Technik zur Lageerkundung und Glutnestersuche waren sie bei Regen und Dunkelheit im Einsatz.

Landrat Christian Herrgott dankte den vielen haupt- und ehrenamtlichen Helfern, die bei nächtlichen Einsätzen die Löscharbeiten im Nachbarlandkreis unterstützen: „Das selbstlose Engagement und die Bereitschaft, auch über Landkreisgrenzen hinweg Hilfe zu leisten, ist ein beeindruckendes Zeichen der Kameradschaft und Solidarität. Ohne diese aufopferungsvolle Unterstützung wäre der Brand- und Katastrophenschutz in unserem ländlichen Raum nicht denkbar“, sagte Herrgott.

Insgesamt waren rund 5.000 Helfer aus ganz Thüringen und Bayern beim Löschen des größten Waldbrandes der jüngeren Geschichte in Thüringen vor Ort. Die außergewöhnliche Dimension des Brandes verdeutlicht ein Blick in die Waldbrand-Statistik. Zwischen 1995 und dem Jahresende 2024 haben in Thüringen insgesamt circa 230 Hektar Wald gebrannt. Der Brand auf der Saalfelder Höhe hat diese Zahl nun mehr als verdoppelt.

Text: Pressestelle Landratsamt

Fotos: Freiwillige Feuerwehr Wurzbach & Triptis