Ob es einem nun gefällt oder nicht: Die digitalen Medien sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Selbst dann, wenn man sich ganz persönlich noch erfolgreich gegen die Benutzung eines Smartphones erwehrt, wirkt sich die moderne Informationstechnik in etlichen Facetten auf den Alltag aus. Oder um es mit Ines Krasser zu formulieren: „Der digitale Wandel lässt keine Ecke des Lebens aus.“
Unter anderem mit diesen Worten begrüßte die Leiterin des Fachdienstes Jugend und Familie am 16. August 110 Teilnehmende zur Fachtagung „Medienlebenswelt: kennen – verstehen – schützen“ in der Schleizer Wisentahalle. In der Regel einmal jährlich organisiert das Jugendamt im Landkreis eine große Fortbildung und in diesem Jahr entschied man sich in Abstimmung mit verschiedenen Partnern aus dem Bereich der Jugendarbeit dazu, den Umgang mit Medien und der Generation Alpha (ab 2010 Geborenen) zu thematisieren. Schwerpunkt der Fortbildung war es, die anwesenden Fachkräfte hinsichtlich der Besonderheiten der jungen Generation sowie der Herausforderungen der Allgegenwart der Medien zu sensibilisieren.
Und offenbar traf man damit einen Nerv. Statt der erwarteten 60 bis 80 Teilnehmer, meldeten sich über 100 Personen an. Neben vertiefenden Gruppenarbeiten an jeweils zwei von fünf Thementischen, gab es auch drei Fachvorträge. Zunächst ging Patricia Koch von der Polizeischule Meiningen unter der Überschrift „Generation X, Y, Z - Was braucht die Generation Alpha“ auf die Lebenswirklichkeit der heranwachsenden Generation ein, die zum Teil schon vor ihrer Geburt eine Datenspur ziehe – nämlich per gepostetem Ultraschallbild.
Die weiteren Referenten waren Dr. Martin Schumm von der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Asklepiosklinikums Stadtroda zum Thema „Digitale Lebenswelten der Generation Alpha/ Faszination virtuelle Welt - Chancen, Risiken & Folgen auf die emotionale Entwicklung“ und Ludwig Steinert von der Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz Thüringen zum Thema „Lebenswelt der Medien-Generation erleben und verstehen. Was ist Influencing, wie geht Tiktok und warum ist das für unsere Jugend so sehr von Bedeutung?“
„An sich hätte jeder Referent einen eigenen Fortbildungstag füllen können“, sagte Beate Herrgott von Jugendamt des Saale-Orla-Kreises im Nachgang, die die Veranstaltung im Wesentlichen organisierte und von einem sehr aufschlussreichen Tag sprach, der auch Anregungen beinhaltete, die eigene Sichtweise auf bestimmte Dinge zu hinterfragen und sich in die Position anderer hineinzuversetzen.
Text und Foto: Pressestelle Landratsamt