Die Nachricht über die Schließung des Schleizer Krankenhauses, die die Geschäftsführung der Sternbach-Klinik am 14. August verkündete, war für die Belegschaft, aber auch für einen Großteil der Bevölkerung ein Schock. So bitter dieser Einschnitt für die Region aber auch ist, zumindest das Schreckensszenario von medizinischen Notfällen, die nicht rechtzeitig behandelt werden konnten, blieb aus. Wie der Rettungsdienstzweckverband (RZV) Ostthüringen, zu dem unter anderem der Saale-Orla-Kreis gehört, unterstreicht, war die Sicherstellung des Rettungsdienstes seit der Schließung der Sternbach-Klinik zu keinem Zeitpunkt gefährdet.
Und damit es dabei bleibt, wurde in einer - mit der kürzest möglichen Ladungsfrist einberufenen - Dringlichkeitssitzung des Bereichsbeirates des RZV noch im August darüber beraten, wie die medizinische Notfallversorgung trotz des Wegfalls des Schleizer Krankenhauses aufrecht erhalten werden kann. Das Ergebnis: Bereits zum 1. September wurden ein zusätzlicher Rettungswagen in Schleiz stationiert und die Einsatzzeit eines Krankentransportwagens aufgestockt.
„Es war das Gebot der Stunde, akut zu handeln und das haben wir getan, um gar nicht erst eine Lücke im Rettungswesen entstehen zu lassen“, so Landrat Christian Herrgott. Trotz längerer Wege, die nun aus Schleiz und Umgebung ins nächste Krankenhaus anfallen, sollte die Verstärkung des Rettungsdienstes zur bestmöglichen Versorgung von medizinischen Notfällen beitragen. Vom rein rettungsdienstlichen Standpunkt aus betrachtet, lässt sich der Wegfall des Schleizer Krankenhauses als Anlaufpunkt vergleichsweise gut auffangen. Das zeigt ein Blick in die Statistik des RZV vom Jahr 2023: Bei 9500 Einsätzen im Saale-Orla-Kreis steuerte der Rettungsdienst in lediglich 2600 Fällen - also nur etwas mehr als einem Viertel - die Sternbach-Klinik an. Insbesondere Fälle mit schwerwiegenderen Diagnosen wurden direkt in größere Krankenhäuser der Umgebung gebracht.
Landrat Christian Herrgott betont: „Die Schließung des Schleizer Krankenhauses ist ein herber Einschnitt für den gesamten Saale-Orla-Kreis, aber wir müssen dieser bitteren Realität ins Auge blicken. Dennoch will ich betonen, dass es keinen Engpass bei der Versorgung und dem Transport von Notfällen gibt. Wenn jemand einen medizinischen Notfall erleidet, wird ihm weiterhin so schnell und so gut wie möglich geholfen - daran hat sich in den vergangenen Monaten nichts geändert.“
Text: Pressestelle Landratsamt