Titel Logo
Amtsblatt des Saale-Orla-Kreises
Ausgabe 9/2024
Nichtamtlicher Teil
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Rinder und Schafe betroffen: Blauzungenkrankheit erreicht den Saale-Orla-Kreis

Die Blauzungenkrankheit der Wiederkäuer hat den Saale-Orla-Kreis erreicht: Anfang September wurde die Tierseuche in mehreren Rinderhaltungen sowie bei einer Schafhaltung erstmals nachgewiesen. In den betroffenen Beständen im Saale-Orla-Kreis ist mindestens ein Rind an den Folgen der Tierseuche gestorben.

Es handelt sich um eine virusbedingte Tierseuche, die Schafe, Rinder und andere Wiederkäuer wie Ziegen, Lamas oder Alpakas befällt. Die Übertragung der Krankheit erfolgt jedoch nicht von Tier zu Tier, sondern über Stechmücken, die sogenannten „Gnitzen“. Für Menschen ist die Blauzungenkrankheit harmlos. Sie können nicht mit dem Virus infiziert werden.

Bei Schafen kann die Krankheit akut verlaufen, während sie bei Rindern oft ohne bzw. nur mit milden Krankheitssymptomen auftritt. Auffällig sind neben Fieber, Abgeschlagenheit und Nasenausfluss insbesondere Lippen- und Zungenödeme mit Blaufärbung der Zunge, Schädigungen der Maulschleimhaut und im Bereich der Nase, Schwellungen und Verkrustungen der Naseneingänge - was das Atmen erschwert - sowie Entzündungen der Klauen, die mit Lahmheit einhergehen. Beim Rind ist das Leitsymptom ein starker Milchrückgang. „Sofern Sie diese Symptome bei Ihren Tieren feststellen, informieren Sie bitte umgehend den bestandsbehandelten Tierarzt und das zuständige Veterinäramt“, fordert Amtstierärztin Janine Hollmann.

Gegen den hier festgestellten Serotyp 3 der Blauzungenkrankheit gibt es noch keinen zugelassenen Impfstoff. Jedoch wurde per Eilverordnung der Einsatz von drei Impfstoffen ermöglicht. Zur Vermeidung einer Infektion oder zumindest zur Linderung der Symptome sind diese Impfstoffe wirksam. „Die Impfung wird ausdrücklich empfohlen und von der Tierseuchenkasse mit Zuschüssen zu den Impfstoffkosten unterstützt. Eine Behandlung gegen Magen-Darm-Parasiten wird beim Schaf im Vorfeld der Impfung angeraten“, so die Amtstierärztin.

Text: Pressestelle Landratsamt