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Wadgasser Rundschau
Ausgabe 1/2024
Sonstige amtliche Mitteilungen
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Heidis grüne Ecke

Liebe Garten- und Naturfreunde,

bevor ich Ihnen ein weiteres Walnuss-Rezept vorstelle, möchte ich Ihnen und Ihren Lieben ein gesegnetes neues Jahr und alles erdenklich Gute wünschen. Möge 2024 Ihnen ALLEN immer wieder ein Lächeln auf die Lippen zaubern!

Und jetzt zum neuen Rezept. Diesmal geht es nicht um unseren eigenen Genuss, ich habe mir vielmehr etwas Besonderes ausgedacht: ein Walnuss-Buffet für unsere Vogelwelt. Es ist ganz einfach und flott hergerichtet. Man braucht dazu ein kleineres Brett, Heißkleber, 2 Ösenschrauben, ein stabiles Stück Schnur, einen Nussknacker und natürlich Walnüsse.

Nachdem ich ein passendes Brettstück im Gartenhaus gefunden hatte, machte ich mich daran die Walnüsse zu knacken. Mein Ziel war es, möglichst 2 ganze Hälften zu erhalten. Das hat lange nicht immer geklappt, aber dazu später mehr.

Als ich genug intakte Walnusshälften beisammen hatte, kam die Heißklebepistole zum Einsatz. Ich machte auf das Brett jeweils einen größeren Tropfen Heißkleber und drückte dann eine Nusshälfte auf diesen Tropfen. Bei meinem Brett gingen 4 Nusshälften gut nebeneinander. Insgesamt waren es 6 Reihen á 4 Walnusshälften und zum Abschluss nahm ich noch 3 leere Walnussschalen, in die ich reife Bananenstücke drückte. Das ist ein Leckerbissen für die Weichfutterfresser unter unseren Piepmätzen. Zu ihnen gehören: Amseln, Drosseln, Stare, Zaunkönige, Heckenbraunellen, Kleiber, Baumläufer, Rotkehlchen und Spechte. Diese Vogelarten haben alle eher spitze, zierliche Schnäbelchen. Mit größeren, groben und harten Körnern kommen sie nicht zurecht. Sie bevorzugen für ihre Ernährung im Frühling und Sommer vor allem Früchte, Insekten und Weichtiere. Im Winter tut man ihnen einen Gefallen, wenn man ihnen Äpfel, Bananen, Rosinen, Kleie, Haferflocken, ganz kleine Samen, wie die von Mohn oder Brennnesseln, anbietet.

Nachdem nun alle 27 Nusshälften festgeklebt waren, kam noch ein ganz wichtiger Schritt: Es mussten ganz akribisch sämtliche Heißkleberfäden entfernt werden. Da darf auch nicht ein kleinstes Zipfelchen übersehen werden, denn wenn die Vögel diese fressen würden, würde ihnen das überhaupt nicht bekommen! Hier ist also größte Sorgfalt geboten. Ich habe mir dabei mit dem Stiel einer Kuchengabel geholfen, die ich durch alle Reihen führte und so noch das eine oder andere Fitzelchen entdeckte und entfernen konnte.

Zum Schluss habe ich noch zwei Ösenschrauben in den Kopfteil des Brettes gedreht. Ein Stück Schnur durch die Ösen geführt, verknotet und fertig war mein Vogelbuffet. Jetzt galt es nur noch einen geeigneten Platz zum Aufhängen zu finden. Das kann ein Nagel in einer Wand sein oder auch ein stabiler Ast. Schön ist es, wenn man solche Futterstellen so anbringt, dass man die Federbällchen bei der Futteraufnahme beobachten kann. Es macht einfach viel Freude und ich könnte dabei stundenlang zuschauen…

Die letzten Wochen waren rein wettermäßig ja sehr von Regen geprägt, das hat dem Kleber nicht geschadet, zumal ich dieses Vogelbuffet an einem etwas geschützten Platz aufgehängt hatte. Die Nüsse hielten sich am Brett und die Vögel nahmen diese neue Futterstelle, zu unserer großen Freude, sehr schnell an. Zuerst waren es die Kohl- und Blaumeisen, die erkundeten was hier geboten war. Ihnen folgten Kleiber. Es ist bewundernswert, wie die Vögel sich an den Nusshälften festhalten und dabei mit ihren Schnäbelchen eifrig in die Nüsse picken. Futterneid gab es nicht, es war augenscheinlich für alle genug da. Jeder hatte seine eigene, kleine „Nussschüssel“ zum Futtern – wunderbar! Einige davon waren schon ratzeputz leer, Walnusskerne scheinen für unsere Vögelchen ein wahrer Leckerbissen zu sein! Und so habe ich die leeren Nusshälften umgehend gegen volle ausgetauscht. Das ging recht gut.

Gestern habe ich sogar „unseren“ Specht beobachtet, wie er zum Futterfassen kam. Auch das hat der Kleber mitgemacht – alle Nusshälften hielten. Wenn es jetzt allerdings frostig wird, muss man sehen, ob der Klebstoff auch das mitmacht und ob die kleinen „Futterschalen“ weiterhin halten werden…Ich würde es mir und unseren Vögelchen sehr wünschen, denn obwohl diese Art der Futterstelle ein wenig aufwendiger ist, so bietet sie der Vogelwelt doch ein deutlich hygienischeres Futterfassen, als in den altbekannten Futterhäusern. Vielleicht trägt dieses Winterbuffet ja sogar dazu bei, dass weniger Vogelkrankheiten übertragen werden, und dafür macht man sich doch gerne etwas mehr Arbeit…oder?!

Ihre Heidemarie Traut