also ich muss schon sagen, ich bin (fast) sprachlos. Niemals hätte ich geglaubt, dass SIE so auf das Thema Christrosen abfahren. Immer noch erreichen mich Fragen bzgl. dieser wunderschönen Winterblüher, und das nach 7 Wochen, in denen ich Ihnen schon viel Interessantes über diese herrliche winterliche Staude berichtet habe. Aber wie Sie mir sehr deutlich zeigen, es gibt noch offene Fragen, und genau diesen will ich mich heute wieder gerne widmen.
Welchen Boden mögen die Christrosen?
Christrosen brauchen neben einem nährstoffreichen Boden vor allem Kalk. Lenzrosen sind etwas weniger anspruchsvoll. Sie lieben sandigen Lehm, kommen aber auch mit fast jedem anderen Untergrund zurecht, solange er nicht völlig ausgetrocknet ist! Wenn Sie selbst leichten Sandböden in Ihrem Garten haben, dann können Sie sich (oder richtiger Ihren Christrosen) mit einer Mischung aus Kompost, Algenkalk und Bentonit, die Sie vorsichtig in den Boden einarbeiten sollten, helfen. Unter diesen extra geschaffenen Voraussetzungen hätten ihre Christrosen eine richtig gute Chance.
Kaffeesatz ist doch ein guter Dünger! Ist er auch gut für Christrosen?
Durch den Röstvorgang beim Kaffee entstehen Säuren, und so hat auch der Kaffeesatz einen leicht sauren PH-Wert. Da die Christrosen aber alkalischen Boden (mit viel Kalk) mögen, ist für sie der Kaffeesatz nicht wirklich geeignet!
Kaffeesatz ist als Dünger besonders nützlich für Pflanzen, die einen sauren Boden bevorzugen. Daher tut er Heidelbeeren, Rhododendren und Azaleen richtig gut. Aber auch Rosen, denen ich einen Energiestoß verabreichen möchte, bekommen jeweils einmal in den Sommermonaten ungefähr ½ Tasse Kaffeesatz, der leicht in die Erde eingearbeitet wird - dies allerdings nur bis Mitte Juli, danach sollten Rosen nicht mehr gedüngt werden.
Ich habe bei meinen Teevorräten abgelaufenen Tee entdeckt. Muss ich ihn wegwerfen oder kann er als Dünger auch für meine Christrosen dienen? Teereste, auch abgelaufene Tees enthalten noch eine Menge an Nährstoffen. Damit der Tee für die Christrosen gut ist, sollte es allerdings ein basischer Tee sein. Das dürfte eigentlich kein Problem darstellen, denn fast alles Tees sind basisch. Vor allem die Kräutertees haben eine basische Wirkung, und sie können sogar helfen den PH-Wert im Boden in Balance zu bringen, falls das notwendig sein sollte. Zwei Ausnahmen bilden hier der Schwarze und der Grüne Tee, die wegen der bei ihnen enthaltenen Gerbstoffe zu den Säurebildnern gezählt werden müssen.
Wenn die abgelaufenen Teevorräte aus Schwarzem oder Grünem Tee bestehen, dann sind sie als Dünger für die Christrosen nicht geeignet, aber z. B. Farne, Primeln, Schwertlilien und das Fleißiges Lieschen bevorzugen leicht saure Böden und sie werden diesen Dung-Guss mögen.
Jetzt stellt sich die Frage: Welcher Tee wäre als Dünung für die Christrosen zu empfehlen? Nun, für basischen Tee eigen sich besonders folgende Kräuter: an 1. Stelle Fenchel, gefolgt von Spitzwegerich, Löwenzahn und Brennnessel. Ackerschachtelhalm, Pfefferminze, Lindenblüten, Ingwer, Melisse, Salbei, Kamillen und Hagebutten sind weitere gute Vorschläge. Wenn Sie also basischen Tee als Flüssigdünger für Ihre Christrose einsetzen wollen, gehen sie wie folgt vor: Kochen Sie dazu einfach ein paar Kräuterteebeutel auf und lassen Sie diesen Tee anschließend erkalten. Alternativ dazu können Sie auch einfach ein paar Teebeutel in eine Gießkanne mit Wasser hängen und mehrere Stunden ziehen lassen.
Hier noch 2 Tipps von mir bzgl. Dünger:
Ein Hausmittel, das den Christrosen gut tut - sind Eierschalen! Nehmen Sie 2 - 3 Eierschalen, waschen Sie dieselben gut aus, und zerkleinern Sie diese dann mit einem Mörser. Wenn die Schalen eine fast mehlähnliche Konsistenz haben, geben Sie dieses „Pulver“ ins Gießwasser. Ein weiteres Hausmittel, das organischen Dünger ersetzen kann ist ungesalzenes, abgekühltes Kartoffelwasser. Diese beiden hier benannten „Hausmittel“ sind geradezu ideal als Düngung für viele Pflanzen - auch für Ihre Christrosen. Ich hoffe, ich konnte helfen! Bis nächste Woche
Ihre Heidemarie Traut