Ihre vielfachen Rückfragen nach der Behandlung von den wunderschönen Amaryllen (Amaryllis) hat mich jetzt doch dazu bewogen Ihrem Wunsch zu entsprechen und dieses Thema noch einmal aufzugreifen.
Eine kleine Bilderauswahl meiner Amaryllen, an denen ich mich schon seit einigen Jahren immer wieder aufs Neue erfreuen kann.
Ja, Sie lesen richtig, die Amaryllen sind keine einjährigen, sondern sie sind mehrjährige Pflanzen. Wenn Sie in diesem vergangenen Winter auch solch herrliche Blühwunder in Ihrem Zuhause bewundern konnten, dann verliert die Pflanze spätestens jetzt ihre letzten Blüten. Damit Sie sich im kommenden Winter wieder an ihr erfreuen können, geben ich Ihnen jetzt hier ein paar Tipps, wie Sie es bewerkstelligen können, sogar über mehrere Jahre diese Blütenpracht zu genießen.
Schneiden Sie jeweils die verblühten Blüten an der Stelle ab, an der sie mit dem Stängel verbunden sind. Die weiteren Knospen und Blüten, am selben Stängel, werden sich unversehrt weiter entwickeln, bis auch sie verblüht sind. Wenn dann alle Blüten abgeblüht sind und auch keine Knospen mehr vorhanden sind, schneiden Sie den Blütenstiel vorsichtig, ohne die vorhandenen langen, lanzettlichen Blätter zu verletzen, etwa 5 - 7 cm über der Zwiebel mit einem sauberen, scharfen Messer ab. Gießen Sie die Pflanze weiterhin regelmäßig. Die Erde sollte leicht feucht, aber nicht nass sein. Auf gar keinen Fall darf Staunässe entstehen, denn die würde die Zwiebel zum Faulen bringen. Geben Sie zu dem Gießwasser alle 14 Tage etwas Flüssigdünger hinzu, das stärkt die Pflanze und regt sie zu weiterem Blattwachstum an. Um Ihre Amaryllis dann über den Sommer zu bringen, bedarf es keiner großen Fürsorge. Die „Übersommerung“ gelingt ganz einfach, wenn Sie ihr einen hellen, warmen Standort geben und das Gießen und Düngen nicht vergessen. Ab Mai, so nach den Eisheiligen, wenn keine Spätfröste mehr zu erwarten sind, können Sie die Amaryllen auch gerne im Topf, an einer halbschattigen Stelle, auf den Balkon oder in den Garten stellen. Ab Ende Juli/Anfang August sollten Sie die Pflanze dann wieder ins Haus holen und das Gießen und Düngen einstellen! Nun wird das Laub verwelken, die Ruhephase wird hiermit eingeläutet. Spätestens ab September/Oktober ist diese Ruhephase in vollem Gange. Schneiden sie alle eingetrockneten Blätter ab und überlassen Sie die Zwiebel bei etwa 15 Grad in trockener Erde, an einem kühlen und dunklen Ort, ihrem „Herbstschlaf“! Kellerräume, in denen Obst und Gemüse gelagert werden, sind dazu nicht unbedingt geeignet. Besser wären ein Geräteschuppen oder eine Garage.
Wenn Sie nach der Ruhephase, die mindestens 6 Wochen dauern sollte, Ihre Amaryllis wieder antreiben lassen wollen, dann nehmen Sie dieselbe aus dem Topf, entfernen Sie die alte Erde und die eingetrockneten Wurzeln und setzten Sie die Zwiebel mit frischer Erde wieder ein. Ungefähr ein Drittel der Zwiebel sollte dabei aus der Erde herausragen. Gießen Sie dann die Erde leicht an, und stellen Sie den Topf an einen hellen Platz. Die erste Zeit nach dem Einsetzen sollte man die Amaryllis nur so oft gießen, dass das Substrat nicht trocken wird. Nach einiger Zeit werden Sie dann die ersten Knospen, auf noch kurzen Stielen, erkennen können. Das ist der Zeitpunkt ab dem Sie die Gießmenge -mit Dünger- wieder etwas erhöhen sollten. Ab diesem Zeitpunkt können Sie sich tagtäglich über das fortschreitende Wachstum freuen.