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Wadgasser Rundschau
Ausgabe 13/2024
Sonstige amtliche Mitteilungen
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Liebe Garten- und Naturfreunde,



für diese Woche hatte ich Ihnen versprochen, dass wir uns die Heilwirkungen des Ampfers (Rumex acetosa) näher anschauen wollten.

Es ist überliefert, dass der Sauerampfer bereits in der Antike als wertvoller Vitamin C Lieferant hoch geschätzt wurde. So berichtete z.B. Plinius, Rumex acetosa (Sauerampfer) hätte Cäsars Soldaten von Skorbut, einer Vitaminmangelerkrankung, geheilt. Auch die Seefahrer machten sich den Vitaminreichtum dieses Knöterichgewächses zunutze, indem sie auf ihren langen Seereisen Gemüse aus Sauerampfer zu sich nahmen. Erkrankungen durch Vitamin C Mangel konnte dadurch weitgehend vorgebeugt werden. Neben seiner Eigenschaft als wichtiger Mineralstoff- und Vitaminlieferant galt der Sauerampfer aber auch als fiebersenkende Heilpflanze. Des Weiteren nutzte man das Heilkraut in Ägypten, Griechenland und Italien um fette Speisen besser verdaulich zu machen. So wurde dem Ampfer schon damals eine ganze Bandbreite an heilenden, und für den menschlichen Körper hilfreichen Wirkungsweisen zugesprochen. Und daran hat sich bis heute nicht wirklich etwas geändert, ganz im Gegenteil, denn heute sind die Anwendungsgebiete für eine Vielzahlt von körperlichen Beschwerden sogar noch deutlich erweitert worden. Sie erstrecken sich nach modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen über

So wirkt dieses Heilkraut

  • entzündungshemmend,
  • antibakteriell,
  • entwässernd,
  • Schleim verflüssigend,
  • immunstärkend,
  • abführend,
  • Appetit anregend und
  • blutreinigend.

Der säuerliche Geschmack der Blätter des Sauerampfers beruht vornehmlich auf seinem hohen Gehalt an Vitamin C und Oxalsäure. Letztere ist auch als sogenannte Kleesäure bekannt. Das kommt daher, dass man bei Sauerklee das erste Mal das Vorkommen von Oxalsäure nachweisen konnte. Deshalb war die Oxalsäure vor allem bei der Bevölkerung lange Zeit zunächst eher unter dem Namen Kleesäure bekannt.

Auch wenn der Sauerampfer, seines hohen Vitamingehaltes wegen, im Frühjahr sehr geschätzt wird, ist der Verzehr der rohen Blätter des Krautes keinesfalls unbedenklich. Denn besonders die älteren Blätter können durch ihren hohen Oxalgehalt starken Durchfall hervorrufen. Der Verzehr geringer Mengen in Form von Gemüsebeigaben oder in Suppen stellt jedoch kein gesundheitliches Risiko dar, wenn nur die jungen und frischen Blätter des Sauerampfers verwendet werden. Und der von mir persönlich favorisierte und empfohlene Blutampfer weist zusätzlich noch weniger von dieser Oxalsäure auf, als der einfache Wiesensauerampfer. Beiden Ampfergewächsen werden jedoch noch weitere Inhaltsstoffe zugesprochen. Dies sind:

  • Gerbstoffe,
  • Flavonoide (sekundäre Pflanzenstoffe),
  • Vitamin C und Vitamin E sowie
  • Eisen

Alle diese Stoffe und deren Wirkungsweisen machen den Sauerampfer für die Medizin so wertvoll, dass sie extrahiert in pflanzlichen Medikamenten vorkommen. Bei welchem unserer Arzneimittel dies der Fall ist, und noch einige weitere Informationen zu diesem hoch interessanten Wildkraut darf ich Ihnen nach Ostern präsentieren.

Für heute wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben ein wundervoll frühlingshaftes Osterfest im Kreis Ihrer Familie und von Freunden.

Ihre Heidemarie Traut