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Wadgasser Rundschau
Ausgabe 14/2024
Sonstige amtliche Mitteilungen
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Heidi's Grüne Ecke

Sauerampfer als Heilpflanze Teil II

Liebe Garten- und Naturfreunde,

bereits in der vorigen Woche hatte ich Ihnen den Sauer- und den Blutampfer als Heilpflanzen für einige körperliche Beschwerdebilder vorgestellt. Dem möchte ich heute noch einige Fakten hinzufügen: Denn die heilenden Wirkungsweisen erstrecken sich auf noch weitere Krankheitsbilder. Da wären z. B. die Appetitlosigkeit zu nennen. Und da Sauerampfer auch krampflösend wirkt, ist er ein sehr geeignetes Mittel bei Menstruationsbeschwerden. Damit die Pflanze ihre Wirkung voll entfalten kann, muss man sie, oder zumindest deren Wirkstoffe, natürlich zu sich nehmen. Ob der Ampfer dabei in ein Gericht eingearbeitet wird oder als Aufguss (Tee) zubereitet wird, ist jedem selbst überlassen.

Den Tee bereitet man wie folgt zu: Man nimmt 1 EL frische, kleingeschnittene Blätter und gießt diese mit 250 ml heißem Wasser auf. 5 Minuten ziehen lassen, damit sich die Wirkstoffe entfalten können; dann den Aufguss absieben, abkühlen lassen und trinken. ACHTUNG: Es sollten nicht mehr als 3 Tassen am Tag getrunken werden! Und das für maximal 1 Woche! Sind Sie unsicher, besprechen Sie sich mit Ihrer Ärztin/ Ihrem Arzt.

Dieser Tee hilft auch bei dem heutigen Hauptanwendungsbereich des Sauerampfers, und das ist die Blutreinigung. Er wirkt zudem neutralisierend bei verschiedenen Giften und eignet sich so geradezu perfekt für eine Heilkur im Frühjahr.

Eine Tinktur wäre hier eine weitere Möglichkeit. Diese ist schnell und ganz einfach hergestellt. Man nimmt ein gut gereinigtes Schraubglas, füllt dies bis zur Hälfte mit Sauerampferblättern und gießt das Ganze mit Apfelessig auf. Dieses Gemisch sollte 1 Monat an einem kühlen Ort ziehen. Dann wird es abgesiebt und in kleine, möglichst dunkle Tropfflaschen (etikettieren nicht vergessen!) gefüllt. Aber auch hier ACHTUNG! Mehr als 30 Tropfen am Tag sollten von Erwachsenen nicht eingenommen werden! Diese Tinktur kann auch zur Behandlung von Erkältungskrankheiten eingenommen werden, denn der Sauerampfer wirkt außerdem anregend auf unser Immunsystem. Dabei hilft u. a. sein hoher Vitamin C-Gehalt, der fast doppelt so hoch ist, wie bei einer Zitrone und somit als ultimativer Booster für die Erkältungszeiten gilt. Außerdem enthält der Blutampfer viel Eisen, ein sehr wichtiger Mineralstoff, der in Verbindung mit dem Vitamin C ganz besonders gut vom Körper aufgenommen werden kann. Weitere Wirkungen des Sauerampfers lassen sich noch wie folgt beschreiben: er ist harntreibend, hilft gegen Müdigkeit, wirkt anregend auf den Blutkreislauf und die Verdauung, er soll die Sehkraft, Herz und Nieren stärken und die Darmgesundheit verbessern. Auch bei Entzündungen im Mundraum sind diese Ampfergewächse eine gute Hilfe. Hier nimmt man den Frischsaft einiger junger Ampferblätter und setzt diesen als Mundspülung ein.

Kommen wir noch zu den äußerlichen Anwendungen des Ampfers. Ein sehr probates Mittel gegen Pickel und Akne ist der Sauerampfer-Tee. Diesen wie oben beschrieben zubereiten, etwas abkühlen lassen und dann einen sauberen Wattebausch darin tränken. Nun das Gesicht mit dem Wattebausch reinigen, indem man diesen vorsichtig auf der Haut ausdrückt und über dieselbe reibt. Damit diese Methode Erfolg hat, sollte diese Prozedere mindestens 1-mal am Tag durchgeführt werden!

Hat man nicht aufgepasst und die Haut zulange einer intensiven Sonnenbestrahlung ausgesetzt, ist meist ein Sonnenbrand die Folge. Auch hier hilft der Ampfer! Stellen Sie eine Mischung aus Quark und frischen Sauerampferblättern her. Zerkleinern Sie die Blätter und rühren Sie dieselben in den Quark ein. Diese Masse sollte dann als „kühlende Paste“ auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden. Sobald das Ganze getrocknet ist, nehmen Sie ein weiches, feuchtes Tuch und entfernen Sie vorsichtig diese „Hautmaske“. Diese Behandlung gelingt übrigens auch mit einer Mischung aus Quark und Giersch! Auch die Sauerampfer Tinktur wird sehr gerne äußerlich angewendet, ebenso wie der Pflanzensaft, der (besonders unterwegs!) durch die Anwendung zerriebener Blätter auf Wunden oder Insektenstichen schnelle Hilfe bringen kann.

Noch ein Tipp für die Frühjahrswanderungen: Bekommen Sie unterwegs Durst, dann können Sie die durststillende Wirkung des Sauerampfers nutzen und einfach ein paar Blättchen kauen.

Ich wünsche Ihnen wunderschöne Frühlingstage!

Ihre Heidemarie Traut