gehören Sie zu den „Gartenanfängern“ oder eher zu den „alten Hasen“? Wie auch immer, das Gemüse, auf das ich heute näher eingehen möchte, ist im Garten recht unproblematisch und von daher auch für Gartenneulinge mit einer gewissen „Geling-Garantie“ versehen. Voraussetzung, man kennt die Bedürfnisse, dieses beliebten Blattgemüses. Die Rede ist vom Spinat.
Da Spinat grelle Sonne und Hitze nicht verträgt, weil er sonst schnell schosst, Blüten trägt und im Geschmack herb wird, sollte sich der Anbau möglichst auf das Frühjahr und auf die Herbstmonate beschränken. Frühjahrsspinat, der weniger von der für den herben Geschmack verantwortlichen Oxalsäure enthält, kann von März bis Mai im Freiland ausgesät werden. Zuerst sollten Sie das Beet in Ihrem Garten vorbereiten. Dazu gehört es den Boden gründlich zu lockern und von jeglichen Wildkräutern zu befreien. Als nächster Schritt wäre eine Kompostgabe eine gute Sache. Arbeiten Sie 2 – 3 Liter reifen Kompost pro Quadratmeter möglichst flach in die Gartenerde des vorgesehenen Beets ein. Säen Sie die runden Spinatsamen dicht an dicht in 2 – 3 cm tiefe Saatrillen mit einem Abstand von 20 - 35 cm zur nächsten Reihe aus. Die Tiefe der Saatrillen ist wichtig, denn Spinat ist ein sogenannter Dunkelkeimer und sollte daher nicht zu flach ausgesät werden. Haben Sie Ihre Spinatreihen ausgesät, dann sollten Sie die Saatkörner mit der Rückseite des Rechens fest in die Saatrille drücken. Ist das geschehen können Sie, mit den Zinken des Rechens und mit der feinkrümeligen Erde, die Rillen schließen. Da es bei uns in den letzten Tagen ziemlich häufig geregnet hat, ist eine Wässerung des Beets z. Zeit nicht notwendig. Wegen der Wetterkapriolen sollte man die Saat jetzt allerdings vor Kälte schützen. Unter einem Vliestunnel oder unter Folie sind sowohl die Saat und wenig später die keimenden Pflänzchen ausreichend geschützt. Sie können die Jungpflanzen alternativ auch mit je 5 – 6 Samen in kleinen Töpfen vorziehen. Bei 12 Grad Celsius keimt Spinat nach acht bis zehn Tagen. Durch diese Art der Vorkultur lässt sich die Spinaternte im Frühjahr um ganze 2 – 3 Wochen vorverlegen. Achten Sie auch darauf Ihrem Spinat gute Pflanzennachbarn zu geben. Das erhöht den Ertrag und die Widerstandskraft. Zu diesen guten Nachbarn gehören: Auberginen, Bohnen, Erbsen, Gurke, Kartoffeln, Salat Porree, Radieschen und Sellerie. Als eher schlechte Nachbarn gelten: Mangold und Rote Bete. Spinat, den ich selbst als sehr schmackhaftes Gemüse empfinde, gehört zur Familie der Gänsefußgewächse und kam erst im achten Jahrhundert durch die maurischen Eroberer nach Spanien. Ursprünglich war er wohl in Südwestasien beheimatet. Von Spanien aus verbreitete er sich dann im restlichen Europa. Das dauerte allerdings bis zum 15. Jahrhundert.
Aber wir hatten hier in Europa die Gartenmelde und den „Guten Heinrich“. Sie wurden bereits seit dem Altertum hier angebaut, also vor rund 5.300 Jahren. Beides sind vom Ursprung Wildgemüse-Arten, die ebenfalls zur Familie der Gänsefußgewächse gehören. Sie wurden nach der Entdeckung des Spinats allerdings weitgehend verdrängt. Aber da ist sich jetzt wieder etwas am Ändern, denn sowohl der „Gute Heinrich“, als auch die Gartenmelde sind bei uns wieder auf dem Vormarsch. Dem "Guten Heinrich" spricht man, wie sein Name schon vermuten lässt, sehr viel Gutes zu. Es heißt, er könne viel mehr als der Spinat. Seine jungen Blätter schmecken roh im Salat oder tatsächlich genau wie Spinat zubereitet. Die Triebe können aber zusätzlich wie Spargel verzehrt werden, und die ungeöffneten Knospen schmecken wie Broccoli. Zudem ist der Gute Heinrich eine Heilpflanze und findet als diese schon seit langem ihre Anwendung, und das auf verschiedenen Gebieten. Ein Tee aus seinen frischen Blättern wirkt u. a. blutreinigend und er hilft gegen Eisenmangel. Und ein breiiger Umschlag aus den Blättern des "Guten Heinrich" hilft bei Wundheilungen, Hautkrankheiten und Abszessen. Der Gute Heinrich, den man heute vor allem in den Alpenregionen wild wachsend findet, kann man auch im eigenen Garten aussäen. Sämereien gibt es in guten Samenfachgeschäften. Leider enthält der Gute Heinrich, wie der Spinat auch, etwas Oxalsäure, die aber durch Kochen reduziert wird. Wer allerdings zu Rheuma, Arthritis, Gicht, Nierensteinen oder Übersäuerung neigt, sollte allgemein bei oxalsäurehaltigen Lebensmitteln aufpassen!
Nächste Woche können Sie hier noch einiges wissenswertes zu Spinat und auch zur Melde nachlesen.