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Wadgasser Rundschau
Ausgabe 18/2023
Sonstige amtliche Mitteilungen
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Heidis grüne Ecke

Liebe Garten- und Naturfreunde,

Bärlauch, Bärlauch, allüberall Bärlauch - so ließe sich das zumindest für unseren Garten recht treffend beschreiben. Wir sind nicht traurig darüber, denn dieses fantastische Frühjahrsgewächs bietet soooooo unglaublich viel! Er gehört nicht nur zu den wirklich herausragenden Genussmitteln, er hat zudem ganz wunderbare medizinische Wirkungsweisen. Seine Haupt-Anwendungsgebiete im medizinischen Bereich liegen in seiner heilenden Wirkung auf die Blutgefäße und auf den Darm.

Der bekannte Kräuter-Pfarrer Johann Künzle (Schweizer 3.9.1857 - 9.1.1945) schrieb:

„Wohl kaum ein Kraut der Erde ist so wirksam zur Reinigung von Magen, Gedärmen und Blut wie der Bärlauch!“ Diese Ansicht wird von der modernen Wissenschaft erfreulicherweise bestätigt! In den wissenschaftlichen Fachpublikationen wurde festgestellt, dass die Wirkung von Bärlauch auf den Darm wohl am stärksten ist!

Bärlauch ist das reinste Labsal gegen etliche sogenannten Zivilisationskrankheiten!

Und er hat noch eine ganz wunderbare Eigenschaft: Nach einer Behandlung mit Antibiotika ist Bärlauch in der Lage die Darmflora wieder herzustellen, ein immens wichtiges Element, ist doch unser Darm mit rund 80% an unserem Immunsystem beteiligt.

Der Wirkungsgrad des Bärlauchs ist bei den Blutgefäßen ebenfalls höchst imponierend. So baut Bärlauch krankhafte Ablagerungen in unseren Blutgefäßen (den Adern - so der Volksmund) ab, der Cholesterinspiegel wird gesenkt und die Blutgefäße können sogar wieder elastischer werden. Die vielfach zurecht gefürchtete Arteriosklerose (im Volksmund als Arterienverkalkung benannt) würde also gemildert und ihrer Entstehung würde vorgebeugt.

Das sind doch ganz wunderbare „Nachrichten“! Da der Bärlauch leider eine recht kurze Vegetationszeit hat - hier noch schnell ein weiteres Rezept, diesmal für ein klassisches Bärlauchbrot!

Man nehme: 250 g Dinkelmehl 1050 (oder ein anderes Vollkornmehl) 150 ml lauwarme Milch 1/2 Teelöffel Zucker oder Honig 1 Teelöffel Salz 20 g Hefe (zur Not kann es auch Trockenhefe sein) 20 ml Olivenöl (oder Bärlauchöl)) 1 gute Handvoll Bärlauchblätter Zubereitung: Vermischen Sie zunächst alle trockenen Zutaten in einer großen Schüssel. Machen Sie dann eine Kuhle in diese Mischung und geben Sie dort die zerbröselte Hefe und den Honig hinein. Nun kommen ca. 50 ml von der gut handwarmen Milch hinzu. Verrühren Sie Hefe, Honig und Milch unter Hinzunahme von etwas Mehl zu einem kleinen Vorteig. Lassen Sie diesen an einem armen Ort zugedeckt so weit gehen, bis er das doppelte an Volumen erreicht hat. In der Zwischenzeit schneiden Sie den gesäuberten Bärlauch in kleine Stücke. Diese kommen mit der erwärmten Restmilch zu dem aufgegangenen Vorteig. Verarbeiten - d. h. kneten Sie nun alle Zutaten zu einem glatten, nicht klebenden Teig. Dieser sollte dann abgedeckt ca. 1 Stunde an einem warmen, zugfreien Ort „gehen“ dürfen. Formen Sie nun diesen Teig zu einer Ihnen gefälligen Form und geben Sie diesen Teigling in den auf 220° vorgeheizten Backofen. Wenn die Oberfläche schön gebräunt ist (das dürfte je nach Ofen, in ca. 40 Minuten der Fall sein) dann können Sie Ihr Bärlauchbrot aus dem Backofen nehmen und das Brot auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

Eine Frage, die mir in meinen Brotbackkursen immer wieder gestellt wurde: Verliert der Bärlauch beim Backen an Aroma? Es ist nicht zu leugnen, ein Teil der im Bärlauch enthaltenen ätherischen Öle und wertvollen Inhaltsstoffe gehen beim Backen tatsächlich leider verloren! Sie sind nämlich nicht besonders hitzeresistent. Natürlich ist es immer besser Wildkräuter, wie den Bärlauch, roh zu verzehren. Nur dann kann man alle Inhaltsstoffe bewahren. Man möchte manchmal aber auch ein leckeres Brot essen und wenn es in der Bärlauchzeit reichlich Bärlauch gibt, ist ein solches Brot eine sehr schmackhafte Abwechslung auf Ihrem Teller. Übrigens lässt sich das Brot auch prima einfrieren. Wenn man das Rezept verdoppelt oder vervierfacht, kann man gleich mehrere Laibe backen und einige einfrieren oder auch verschenken.

Und, um die durch den Backvorgang teilweise verlorenen Wirkstoffe auszugleichen, können Sie dieses Brot z. B. zu einer frischen Kräutersuppe genießen. Oder aber, Sie reichen es zu einem Wildkräutersalat. Sie können natürlich auch gerne etwas selbstgemachtes Bärlauchpesto, Bärlauchbutter oder Bärlauchquark aufs Brot streichen, so hätten Sie, Ihre Familie oder Ihre Gäste gleich den maximalen Bärlauchgeschmack mit all seinen großartigen Wirkungsweisen.

Lassen Sie es sich gut gehen.

Ihre Heidemarie Traut