in unserem 3. Kapitel über das Herzgespannkraut darf ich Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten der Anwendungen dieses wunderbaren Heilkrauts nahe bringen.
Jetzt geht es also um den direkten Nutzen für uns Menschen. Alle oberirdischen Teile der Pflanze, also Blätter und Blüten eignen sich gleichermaßen. Man kann sowohl die frischen Triebe für Tee verwenden oder man trocknet sie schonend für eine längerfristige Lagerung. Dabei gehen Sie am besten wie folgt vor: Ernten Sie die oberen Teile des blühenden Krauts und binden Sie dieselben in kleinen Sträußchen zusammen. Diese sollten dann an einem trockenen Ort, ohne direkte Sonneneinstrahlung, kopfüber aufgehängt werden. Ideal wären überdachte Holzschuppen, die an einer Seite offen sind, so dass der Wind hindurchstreichen kann.
Noch einmal kurz zurück zu den Heilwirkungen. Das Herzgespannkraut wirkt beruhigend, blutdrucksenkend, durchblutungsfördernd, herzstärkend, krampflösend und ACHTUNG! Wehenfördernd!
Für einen Herzgespanntee übergießt man 1 Teelöffel getrocknetes Herzgespannkraut (oder 2 Teelöffel von dem frischen Kraut) mit einer Tasse kochendem Wasser und lässt ihn 10 Minuten ziehen. Danach abseihen, etwas abkühlen lassen und dann in kleinen Schlucken trinken. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 4,5 g getrocknetem Kraut oder zwei Tassen täglich. Diese Menge sollte nicht überschritten werden. Wie bei allen stark wirksamen Heilkräutern sollte man nach sechs Wochen Daueranwendung eine Pause einlegen und vorübergehend einen anderen Tee mit ähnlicher Wirkung trinken. Anschließend kann man wieder sechs Wochen lang Herzgespann-Tee trinken. Durch die Pause werden eventuelle unerwünschte Langzeitwirkungen verhindert und die erwünschte Herzgespann-Wirksamkeit bleibt erhalten und lässt nicht durch Gewöhnung nach.
Ein Tee, oder richtiger ein Aufguss, von dem reinen Herzgespannkraut ist die häufigste Anwendungsform, aber es gibt auch noch andere Möglichkeiten die Kräfte dieser Pflanze für uns nutzbar zu machen. Bleiben wir zunächst beim Aufguss. Im Handel werden des Öfteren Teemischungen mit Herzgespannkraut angeboten. Als zielführend für Menschen mit leichter Herzschwäche, nervösen Herzbeschwerden und Bluthochdruck hat sich folgende Teemischung bewährt: 100 g Herztee bestehend aus: 40 g Herzgespannkraut 10 g Weißdornblüten und Blätter 10 g Mistelkraut 10 g Verbeneblätter 10 g Melissenblätter 10 g Johanniskraut 10 g Passionsblumenkraut
Eine weitere Nutzungsmöglichkeit wäre eine Herzgespann-Tinktur. Um diese Tinktur selbst herzustellen, übergießt man Herzgespann in einem Schraubdeckel-Glas mit Doppelkorn oder Weingeist, bis alle Pflanzenteile bedeckt sind, und lässt diese Mischung verschlossen für 2 bis 6 Wochen ziehen. Schütteln Sie die Flaschen ab und zu ordentlich durch. Nach der „Ziehzeit“ nur noch abseihen, in dunkle Flasche füllen und etikettieren. Von dieser Tinktur nimmt man ein bis 3 x täglich 10-50 Tropfen ein. Sollte Ihnen die Tinktur zu konzentriert sein, so können Sie dieselbe gerne mit Wasser verdünnen.
Auch in der Küche findet dieses Kraut seine Anwendung. Zwar ist das Herzgespannkraut kein typisches Küchengewürz, aber man kann es z. B. sehr gut nehmen, um Erbsensuppe oder Linsensuppe eine angenehme Würze zu geben.
Und last but not least kann man dieses vielseitige und oft verkannte Kraut sogar als Färbemittel einsetzen. Textilien vielerlei Art kann man damit -ohne jeglichen chemischen Einsatz- ganz problemlos dunkelgrün färben! Besonders Wolle eignet sich hierfür ganz wunderbar.
Jetzt wünsche ich Ihnen eine schöne Sommerwoche