In einer Welt, die sich unaufhörlich verändert und weiterentwickelt, gibt es viele Dinge, die in Vergessenheit geraten. Darunter auch Berufe, die einst notwendig waren. Von Handwerkskünsten, die im Laufe der Zeit durch automatisierte Prozesse ersetzt wurden, bis hin zu Tätigkeiten, die durch den Fortschritt der Technologie nicht mehr benötigt wurden. Es gibt eine Fülle von Berufen, die heute nur noch in den Geschichtsbüchern zu finden sind.
Drahtzieher: Ein Drahtzieher war eine Person, die aus verschiedenen Metallen in Handarbeit Drähte gezogen hat. Dies entspricht so gar nicht der Bedeutung, die das Wort Drahtzieher heute hat.
Laternenanzünder: Früher mussten die Straßenlaternen händisch vom Laternenanzünder angezündet werden. Er zog dafür mit seiner Hakenstange durch die Straßen. Denn dank der Hakenstange konnte er die Laternen erreichen und auf eine Leiter verzichten.
Lumpensammler: Das Arbeitsgebiet des Lumpensammlers war eine frühe Form des Recyclings. Stoffreste, Kleidungsstücke, alte Zeitungen, Metalle und andere wiederverwertbare Materialien. Diese gesammelten Materialien wurden dann sortiert und je nach ihrer Art an entsprechende Wiederverwertungsstellen oder Fabriken verkauft. Ihre Arbeit trug zur Rohstoffgewinnung für die Herstellung von Papier, Textilien und andere Produkte bei.
Reepschläger: Der Reepschläger stellte aus Flachs und Hanf Seile, Ankertaue, Verholttrossen und andere Taue her. Dies wurde besonders in der Seefahrt und im Hafenbetrieb benötigt.
Posamentierer: Diese Berufsgruppe stellte Borten, Quasten, Troddeln und Schnüre aus Wolle, Baumwolle, Seide, Zwirn und Leinengarnen her.
Spulenknecht: Ein Spulenknecht spulte Garn auf Spulen. Dies war essenziell für die Arbeit in Textilfabriken. Später wurde dies durch maschinelle Fertigungsprozesse abgelöst.
Kutschenbauer: Durch das Aufkommen der Automobile brach die Nachfrage nach Kutschen ein, wodurch immer weniger Kutschenbauer benötigt wurden.
Dorfschmied: Früher gab es in jedem Dorf einen Dorfschmied, der die landwirtschaftlichen Geräte und Werkzeuge reparierte.
Telegrafisten: Telegrafisten waren verantwortlich für die Übermittlung von Nachrichten per Telegraf. Der Beruf und die Form der Nachrichten wurden durch die Weiterentwicklungen in der Kommunikationstechnologie überholt.
Berufe, die es nicht mehr als Beruf gibt, die aber in der Form von Nachnamen überlebt haben.
Wagner: Wagner und Stellmacher stellten Räder und Wagen aus Holz her. Durch die Entwicklungen in der Autoindustrie und in den Produktionsabläufen wurde der Beruf überflüssig.
Köhler: Köhler stellten aus Holz Holzhohle her. Sie taten dies in speziellen Öfen im Wald, die kontinuierlich bei 300 Grad gehalten werden mussten.
Fassbinder: Fassbinder, Küfer oder Böttcher stellten Fässer, Bottiche und Kübel her.
Harzer: Harzer sammelten im Wald Baumharz. Zur Gewinnung des Harzes ritzten sie die Bäume an. Das Harz wurde für die Produktion von Teer und Terpentin benötigt.
Türmer: Ein Türmer beobachtete die Stadt und das Geschehen darin und drumherum. Er warnte die Bevölkerung vor Feinden, bei Bränden und Unfällen.