heute wollen wir uns ansehen, was wir in unserem direkten Umfeld tun können, damit das Rattenproblem, falls vorhanden, nicht größer wird.
Fangen wir an mit dem Kompost. An sich ist ein solcher Kompost eine ganz wunderbare Sache, denn wir bekommen durch Gartenabfälle im Laufe eines Jahres, und unter Mithilfe so richtig fleißiger Bodenlebewesen, sogenanntes „Gärtnergold“ - ganz wunderbaren und wertvollen Humus! Dieser reife Kompost ist ein ganz natürlicher, rein biologischer Langzeitdünger, der zudem auch noch kostenlos ist. Es ist, im wahrsten Sinne des Wortes, ein lebendiger Boden, der sich sehr positiv auf die Bodenlebewesen und Mikroorganismen auswirkt, die wiederum eine gute Bodenstruktur herstellen. So werden schwere Böden aufgelockert und besser durchlüftet. Und bei leichten, sandigen Böden wird das Wasserhaltevermögen deutlich verbessert - in so heißen Sommern, wie wir sie wohl jetzt häufig haben werden, eine richtig gute Nachricht. Und so kann dieser Humus im Garten, in der Landwirtschaft als auch im Landschafts- und Gartenbau höchst vorteilhaft eingesetzt werden.
Was darf nun auf den Kompost? Rasenschnitt - am besten leicht angetrocknet, um Fäulnis zu vermeiden; Laub und Strauchschnitt - letzterer am besten gehäckselt oder klein geschnitten, das beschleunigst den Rotteprozess; verwelkte Blumen aus dem eigenen Garten (gekaufte Blumen enthalten oft Pestizide!); Wildkräuter, wenn sie noch keine Samen tragen; Tee- und Kaffeesatz; Eier- und Zwiebelschalen; kleinere Mengen Mist von Hühnern oder Hasen (kein Katzenstreu!); Algen aus dem Gartenteich; Stroh; Topfpflanzen - ohne Krankheiten oder Schädlingsbefall;
Werte Leserinnen und Leser, ich habe mir sowohl Hinweise in Gartenfachbüchern, in Werbebroschüren, als auch im Internet angeschaut - und was musste ich dabei entdecken: sowohl in Bildern als auch in den Texten wurden rohe Obst- und Gemüsereste für die Bestückung des Komposts empfohlen.
Spätestens an dieser Stelle kommt von mir ein großes VETO - zumindest dann, wenn im Umfeld des eigenen Komposts Ratten gesichtet wurden! Die Fachfrau der Gemeinde für solche Fragen erklärte mir hierzu: „Alles, was wir essen, das fressen auch die Ratten! Für die können es ruhig auch halbwelke Salatblätter oder Karotten- und Kartoffelschalen sein!“ Wenn wir den Kompost also mit Küchenabfällen oder auch mit Fallobst bestücken, bieten wir den Ratten den Luxus eines großartigen, gut bestückten Selbstbedienungsladens! Und das spricht sich bei „Rattens“ schnell herum und sie kommen u. U. in Scharen! Eine Ausnahme wäre hier ein geschlossenes Komposter-System, wie es mitunter bei den Thermokompostern zu finden ist.
Was darf in keinem Fall auf den Kompost - auch nicht auf, respektive in den Thermokomposter? Gekochtes Essen und Speisereste - vor allem Fleisch, Fisch und andere tierische Produkte, denn diese locken Ratten erst recht an; bei Brot und anderen Backwaren sieht es genauso aus; Was aus anderen Gründen auch nicht auf den Kompost sollte: gespritzte Zitrusfrüchte da oft Pestizid belastet; große Zweige, dicke Wurzeln und Walnussschalen verrotten zu langsam, genau wie Laub von Nussbäumen, Kastanienbäumen, Eichen, Platanen, sowie vom Kirschlorbeer; Pflanzen, die von Pilzen oder Schädlingen befallen sind - um deren Ausbreitung zu vermeiden; Asche-Reste - können Schermetalle oder giftige Stoffe enthalten; farbiges Papier und Pappe enthalten auch oftmals Schadstoffe; Katzenstreu und Windeln - das versteht sich hoffentlich von selbst!
Noch ein heißer Tipp: Setzen Sie Ihren Kompost mindestens alle 3 Monate um! Das hat gleich mehrere Vorteile: der Rotteprozess geht dann wesentlich schneller vonstatten und die große Hitze, die sich dann immer wieder von Neuem im Innern des Komposts entwickelt, hält Ratten von einem „Einzug“ in denselben ab!
Was wir noch tun können um Ratten nicht zur Plage werden zu lassen, dazu nächste Woche mehr!
Ihre Heidemarie Traut