Liebe Garten- und Naturfreunde,
haben Sie das Gierschpesto schon ausprobiert? Oder sind Sie eher noch etwas skeptisch, so wie unsere Gäste in der vorigen Woche? Wir hatten langjährige Freunde eingeladen, die wir leider nicht allzu oft sehen, da sie relativ weit weg wohnen. Zwar wissen sie, dass ich sehr gerne mit Kräutern, auch mit Wildkräutern „koche“, als ich aber eben benanntes Gierschpesto auf den Tisch brachte, war besonders Annemarie regelrecht entsetzt! „Was? Das sollen wir tatsächlich essen?“ so die fast schon entrüstete Frage. „Dieses Zeug bekämpft meine Mutter in ihrem Garten schon seit vielen Jahren, leider ohne allzu großen Erfolg!“ Ich erzählte ihr zunächst von all den unglaublichen Vorteilen, die der Giersch für unseren Körper, für unsere Gesundheit bringt. Sagte aber auch, dass sie dieses Pesto nicht essen müsse, es gab ja noch genug anderes bei der Vorspeise im Angebot. Und so bediente sie sich vorerst u. a. bei verschiedenen kleinen Blätterteigtaschen und Pasteten mit unterschiedlichen Füllungen und bei den Salaten. Wolfgang, ihr Mann, versuchte das Gierschpesto, und war sichtlich überrascht. Er nahm sich noch nach und schwärmte seiner Frau dann regelrecht vor, wie gut es sei. Jetzt wollte Annemarie es wissen und nahm sich auch davon – ein ganz klein wenig. Ihr erstaunter Gesichtsausdruck wird mir wohl für lange Zeit in Erinnerung bleiben. Auch sie griff ein weiteres Mal zu – und dann deutlich mehr…
Es ist Sommerzeit und somit auch Grillzeit! Hier ein passendes Getränk!
Eine Giersch-Kräuterlimonade
Die Zubereitung ist ganz simpel:
Nehmen Sie ein paar frische Stiele von „unserem“ Giersch, dazu noch etwas Gundermann, Zitronenverbene und Pfefferminze. Ersatzweise können Sie auch Zitronenmelisse dazutun. Aber nehmen Sie nicht zu viele verschiedene Kräuter auf einmal, denn dann überlagern sich die einzelnen Geschmacksrichtungen zu sehr. Mein Erfahrungswert liegt bei 3 – 4 Kräutern, die sich gegenseitig gut ergänzen. Zusammen sollen die verwandten Kräuter eine richtig leckere Mischung für eine würzige und sehr gesunde Kräuterlimonade ergeben.
Frisch in der Küche angekommen, sollten die Kräuter abgespült und gut trocken geschüttelt werden. Geben Sie dieselben dann in ein größeres Gefäß und zerdrücken Sie die Kräuter kräftig mit Ihren Händen. Füllen Sie dann das Gefäß umgehend mit gekühltem Apfelsaft auf. Lassen Sie das Ganze mindestens 1 Stunde ziehen, deutlich besser sind 3 Stunden Ziehzeit. Denn je länger man die Kräuter ziehen lässt, desto mehr der gesunden und geschmackgebenden Inhaltsstoffe der Kräuter gehen in Ihre Kräuterlimonade über, und dieser tolle Sommertrunk wird dadurch natürlich auch wesentlich intensiver!
Für Kinder oder für Menschen, die eine geringere Intensität wünschen, mischt man die Käuterlimonade einfach mit gekühltem Mineralwasser und gibt eventuell noch etwas Zitronensaft hinzu. Ich versichere Ihnen, jeder wird diese frische, spritzige Limo mögen! Sie passt im Sommer immer!!! Auch als gerngesehenes Mitbringsel zu einem Picknick oder zu einem Grillabend!
Noch ein besonderer Tipp – fürs Auge: Wenn Sie eine Glasschüssel (am besten sind hier Bowleschüsseln mit Deckel) nehmen, und Eiswürfel mit Blüten oder Beeren kurz vor dem Servieren in Ihre Limonade geben, es können auch essbare Blüten, wie ganze Rosen (natürlich ungespritzt!) sein, die auf Ihrer Limonade schwimmen, dann werden Ihre Gäste regelrecht verzaubert sein. Ich wünsche jedenfalls gutes Gelingen und ein fröhliches Beisammensein!
Ihre Heidemarie Traut