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Wadgasser Rundschau
Ausgabe 29/2022
Sonstige amtliche Mitteilungen
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Heidis grüne Ecke

Ackerschachtelhalm

Liebe Garten- und Naturfreunde,

wir sind bei Kapitel V von „Ökologisch gärtnern – wir selbst haben es in der Hand“ angelangt, und wie versprochen liste ich Ihnen ab dieser Woche in meiner „Grünen Ecke“ etliche „Rezepte“ auf, die Sie bei Ihrem Bemühen ohne den Einsatz von chemischen Mitteln und vollkommen ökologisch zu gärtnern, unterstützen werden. Dabei kommen Pflanzen-Jauchen, Pflanzen-Brühen, Pflanzen-Kaltauszüge, Pflanzen-Aufgüsse und ihre vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten ins Spiel.

Um die Handhabung für Sie möglichst einfach zu machen, habe ich die Pflanzen alphabetisch aufgelistet. Und damit die einzelnen Rezepturen schnell erfasst werden können, beschränke ich mich auf Kurzformen der Beschreibungen, u. U. finden Sie nur Stichwörter. Und so beginnen wir mit dem „A“ wie Ackerschachtelhalm. Er gehört auch zu den Pflanzen, die von den meisten Gartenbesitzerinnen und Besitzern so gar nicht gemocht werden. Ich denke ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dieses Kraut, das auch unter den Namen Katzenschwanz und Zinnkraut firmiert, gehört sogar zu den meist gehassten Kräutern im eigenen Hausgarten. Dies kommt wohl daher, dass er recht schwer auszurotten ist, denn seine Wurzeln können bis zu 1,60 m tief in den Boden reichen. Da ist es gut vorstellbar, dass selbst, wenn man tiefgründig jätet, noch Wurzelstücke zurückbleiben, die dann wieder austreiben. Aber vielleicht sind Sie ja nach dem Lesen meines heutigen Beitrags über die vielfältigen Vorzüge des Ackerschachtelhalms, alleine schon beim Gärtnern, sogar froh, dass Sie Ihn in Ihrem Garten haben. Das wäre wunderbar.

Hier bitte das beigefügte Bild eines Ackerschachtelhalms einsetzen

Ackerschachtelhalm (Katzenschwanz, Zinnkraut) -Aufguss-Jauche

Gärtner: innen, die ihn bereits von seiner guten Seite kennen, schätzen den Ackerschachtelhalm wegen seines hohen Kieselsäuregehaltes und verwenden seinen Aufguss vor allem als Spritzbrühe, um die „Haut“ ihrer Pflanzen zu stärken.

Was viele Gärtner nicht wissen:

Man kann Schachtelhalm auch sehr gut verjauchen.

Dazu nimmt man 1 kg frische Droge auf 10 l Wasser oder 200 g getrocknetes Kraut auf 10 l Wasser.

Weil die Wedel recht hart sind, braucht diese Jauche mindestens drei Wochen, bis sie gebrauchsfertig ist.

Die Hauptwirkung der Ackerschachtelhalmjauche ist die Stärkung der Pflanzen.

(gießen 1: 10 bis 1: 20)

Als Spritzmittel (1: 30-50) hilft sie auch gegen die Lauchmotte.

Ackerschachtelhalm (Katzenschwanz, Zinnkraut) – Brühe

gegen Mehltau

vorbeugend - gegen Braunfäule (dann Tomaten alle 8 Tage spritzen!)

130 g getrocknetes Kraut

oder - 24 Stunden einweichen

1000 g frisches Kraut

dann zum Kochen bringen, ca. 30 Minuten köcheln lassen; dabei die Fenster weit öffnen (oder gleich in einer Outdoor-Küche kochen), denn es entwickelt sich ein unangenehmer Geruch!

auf 10 l auffüllen;

im zeitigen Frühjahr spritzen (= zur Pflanzzeit)

(das bedeutet – man muss vorgesorgt haben- man muss sich im Herbst mit Ackerschachtelhalm eingedeckt und diesen getrocknet überwintert haben!)

Ackerschachtelhalmbrühe ist auch bei Stecklingen einzusetzen – alle 2-3 Tage vorbeugend;

Was sagen Sie? Hat der Ackerschachtelhalm jetzt seine Berechtigung in Ihrem Garten zu wachsen? Mich würde es freuen.

Ihre Heidemarie Traut