Heute muss ich mich zuallererst bei Ihnen ALLEN entschuldigen, denn da ist mir in der vorigen Woche (KW 29) ein bedauerlicher Fehler unterlaufen. Ein falscher Klick und schon war, von mir leider unbemerkt, der Text von KW 28 auf dem Weg in unsere Wadgasser Nachrichten und in das Bouser Echo. Sie erhielten also zweimal den gleichen Text – SORRY! Jetzt schreibe ich meine „Grüne Ecke“ bereits im 9. Jahr, aber so etwas ist mir bislang noch nicht passiert. Ich hoffe, Sie sehen es mir nach!
Heute möchte ich Ihnen gerne den Heilwert des Gierschs vorstellen. Sprechen Sie aber, besonders bei massiven körperlichen Beschwerden, zu allererst mit Ihrer Ärztin oder mit Ihrem Arzt. Wie ein Gierschtee zubereitet wird, habe ich bereits erläutert. Die gesundheitlichen Aspekte bei diesem Tee sind vielfältig. Sie liegen einmal darin, dass Sie viele Vitamine, Mineralien und Spurenelemente, die allesamt unserem Körper gut tun, mit diesem Tee zu sich nehmen. Er ist daher z. B. so richtig gut geeignet als Frühjahrkur. Er hilft aber auch bei leichten Blasenbeschwerden. Und er gilt als entsäuernd und entwässernd und wird schon von alters her gegen Gicht, Arthrose und Rheuma eingesetzt. Die erfolgreiche Anwendung des Giersch bei diesen Krankheitsbildern liegt schon in seinem lateinischen Namen: Aegopodium podagraria. Dieser Name beschreibt seine heilenden Eigenschaften als entsäuerndes Kraut, denn übersetzt bedeutet er „die Gicht heilend“. Bei Übersäuerung des Körpers und den daraus resultierenden Krankheiten, wie der Gicht, ist der Giersch in den meisten Fällen eine richtig große Hilfe. Denn er wirkt, wie oben bereits erwähnt, harntreibend und entsäuernd. Er löst Harnsäure und hilft dem Körper im Weiteren Harnsäurekristalle auszuschwemmen, was natürlich die Gichtschmerzen deutlich lindert.
Für eine ebenfalls lindernde Wirkung bei Gicht, Rheuma, Hexenschuss und Ischias-Schmerzen können Sie auch einen Giersch-Absud herstellen. Nehmen Sie dazu rund 500 g Giersch, den Sie mit genügend heißem Wasser aufkochen sollten. Lassen Sie ihn dann noch etwa 15 Minuten ziehen, und geben Sie ihn anschließend in Ihr Badewasser.
Eine weitere Möglichkeit bei einer Harnsäureerhöhung bietet die Herstellung und Anwendung einer Giersch-Tinktur. Nehmen Sie dazu eine Handvoll Giersch waschen sie ihn, danach gut trocken tupfen und dann klein schneiden. Anschließend in ein Schraubglas füllen und zur Gänze mit Doppelkorn bedecken, verschließen und an einem sonnigen Ort mind. 2 Wochen ziehen lassen. Nach dieser Zeit gießen Sie Ihre Tinktur ab, und füllen Sie dieselbe zur Aufbewahrung in kleine, dunkle Tinkturfläschchen. Bitte das Beschriften nicht vergessen! Bei Bedarf können Sie dann dreimal täglich je 10 Tropfen dieser Tinktur in Flüssigkeit einnehmen.
Haben Sie Schmerzen – eventuell von Insektenstichen oder vielleicht auch von entzündeten Gichtknoten, dann bietet sich eine Giersch-Auflage an. Diese, hergestellt aus frischen, zerstampften Gierschblättern, lindert solche Schmerzen mitunter recht gut, denn dieses „Gierschblätter-Mus“ soll eine lokale Ausleitung über die Haut bewirken.
Wie viele Wildkräuter (z.B. Löwenzahn, Brennnessel, Bärlauch, Sauerampfer u.v.a.m.) ist auch der Giersch besonders reich an Bitterstoffen. Diese sind u. a. auch natürliche Appetitzügler. Zudem regen sie die Bildung der Speichel- und Verdauungssäfte in Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse an, sodass die Nahrung besser verwertet wird.
Jetzt wünsche ich Ihnen eine schöne und gesunde Sommerzeit. Sollten Sie Krankheiten heimsuchen, vergessen Sie die wunderbare „Apotheke Gottes“ nicht – will heißen: Alle unsere wunderbaren Heilpflanzen!
Ihre Heidemarie Traut