Liebe Garten- und Naturfreunde,
heute geht es weiter bei Kapitel VII von „Ökologisch gärtnern – wir selbst haben es in der Hand“
Sagt Ihnen der Name „Comfrey“ etwas, oder doch vielleicht eher der Name „Beinwell“? Diese Namen für dieselbe Pflanze werden sicherlich viele von Ihnen als medizinischen Bestandteil von Salben gegen Muskelschmerzen, Gelenkbeschwerden und Sportverletzungen schon gehört oder gelesen haben. Aber dieses Heilkraut, dass sowohl in unseren heimischen Gärten als auch an den Rändern unserer Wälder zu finden ist, hat auch als ökologisches Hilfsmittel beim Gärtnern einiges zu bieten.
Comfrey-Jauche
Die Blätter von Comfrey oder auch Beinwell genannt, enthalten viel Eiweiß, Schleimstoffe und Kali. Die angesetzte Jauche beginnt nach 3-4 Tagen schleimig zu werden, nach ungefähr einer Woche ist sie gebrauchsfertig.
Sehr guter Dung-Guss für Tomaten, Sellerie und Kohl. Tomaten vertragen pro Tag und Pflanze etwa 0,5 l (1:20); bei sehr feuchtem Boden oder nach einem Regen 1:10 verdünnt.
Als Blattdünger 1-2-mal monatlich über die Pflanzen sprühen, Konzentration 1:50
Eichen-Jauche
Rinde (nur von gefällten Bäumen!) und Blätter der Eiche (je ca. 500 g auf insgesamt 10 l Wasser) verjauchen;
Gegen Blattläuse hilft eine Spritzung im Verhältnis 1:5.
Gegen Ameisen wendet man die Eichen-Jauche unverdünnt an.
Farnkraut- Jauche oder Kaltauszug
Auch ein sehr vielseitiges wirkliches „Pflanzenschutzmittel“!
So hilft die Jauche 1: 10 verdünnt gegen Kalkmangel;
als Spritzmittel gegen Rost bei Rosen ist die Farnkrautjauche in der Verdünnung 1: 30 ebenfalls eine gute Empfehlung;
1:20 sollte die Konzentration der Jauche als Spritzmittel gegen fressende u. saugende Insekten sein;
Der Kaltauszug wird unverdünnt gegen die Blutlaus und die Schildlaus eingesetzt;
Fenchel-Jauche
Die Frühjahrstriebe des Samenfenchels liefern ab Mitte Mai eine sehr gute Pflanzen-Jauche. Sie düngt und fördert das Wachstum; Konzentration 1:20
Fenchel-Jauche kann sehr gut zwischendurch statt Brennnessel- oder Comfrey-Jauche gegeben werden.
Nutzen Sie die Vielfalt dessen, was die Natur uns so mannigfaltig bietet – auch um ökologisch zu gärtnern.