mit meinen Tipps für mehr Natur und Artenschutz im eigenen Garten habe ich, so mein persönliches Resümee aufgrund Ihrer überrascht-freudigen Reaktionen – wo immer wir uns trafen, wohl voll ins Schwarze getroffen. Wie oft durfte ich diesen Satz (oder ähnliches sinngemäß) hören: „Es ist ja wirklich gar nicht so schwer in unserem Garten einen Ort zu schaffen, der natürliche Bedingungen und Freude, ja Labsal für uns und für die Tierwelt zugleich ist.“ Und wenn wir dann miteinander ins Gespräch gekommen sind, ob persönlich irgendwo im Ort oder auch per Telefon, und ich Ihnen noch einige einfache Elemente nennen durfte, die ebenfalls als Gewinn für unsere Natur, für unser aller Umwelt eingestuft werden können, dann war Ihr Verständnis und Ihre Begeisterung so richtig spürbar. Genau das war pure Freude und auch Ansporn für mich, zugleich hat sich eine große Dankbarkeit meiner bemächtigt. So bin ich einmal dankbar helfen zu dürfen und ich bin auch sehr froh und dankbar auf so viele tolle Menschen zu treffen, die erkannt haben, wie wichtig jeder noch so kleine Beitrag mit der Zielrichtung „der Natur endlich wieder etwas zurückzugeben“ ist. Und so möchte ich mich auch an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich für Ihr offenes Ohr und für Ihr großes Interesse bedanken! Aussagen wie „Wir sind bislang nie auf die Idee gekommen, dass wir schon mit eigentlich kleinen Maßnahmen wie dem Begrünen einer Wand oder eines Zaunes, dem Setzen von Beerensträuchern oder einfach einem Haufen aufgeschütteter Natursteine unseren Garten zu einem richtig erlebnisreichen Refugium und zudem zur Heimat von den verschiedensten Tier- und Pflanzenarten machen können. Unsere Kinder (oder: unsere Enkel) werden begeistert sein!“ Das sind Sätze, die Mut machen!
Biodiversität insgesamt und Artenvielfalt bei Flora und Fauna sind hier die Zauberworte. Die Biodiversität ist ein ganz besonderes Gut unseres Planeten, vielleicht das Wichtigste überhaupt, denn sie ist für alles Leben, auch für das von uns Menschen unverzichtbar. Die Natur und ihre vielfältigen Lebensräume, Ökosysteme und Arten versorgen uns mit Sauerstoff, Nahrung und Trinkwasser, liefern Werkstoffe sowie Fasern für Kleidung, als auch Grundstoffe für Arzneien, bieten Schutz vor Stürmen und Überschwemmungen und sie regulieren, heute ist es wohl richtiger an dieser Stelle zu sagen: sie regulierten das Klima! Bis wir Menschen unsere Welt derart ausgebeutet und belastet haben, dass ein Teilstück nach dem nächsten kaputt oder unwiederbringlich verloren geht! Ein ganz wichtiger Aspekt, den wir keinesfalls aus den Augen verlieren sollten, ist zudem die Erkenntnis, dass alle Ökosysteme, aus denen unsere Umwelt besteht, eng miteinander verbunden sind und auch oftmals nur in gegenseitiger Abhängigkeit voneinander lebens- und funktionsfähig sind. Dabei denke ich z. B. an die Blüten, unsere Bestäuberinsekten und an die Ernten, sowie die Samenbildung und somit die Fortpflanzung, sprich: den Arterhalt.
Wissen Sie eigentlich welches Land der Welt die größte biologische Vielfalt aufweist? Es ist auch nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen immer noch Brasilien. Gemäß einem ausführlichen Abschlussbericht vom März dieses Jahrs (allerdings mit Stand 2020) wurden dort 34.000 unterschiedliche Pflanzenarten registriert. Eine hohe Vielfalt an Pflanzenarten existieren außerdem in China (31.000), in Kolumbien (24.000) und in Mexiko (23.000). Und dennoch steht der Amazonas-Regenwald kurz vor einem ökologischen Kipppunkt. Wir Menschen zerstören unsere Lebensgrundlagen Stück für Stück - vielfach aus Profitgier, aber auch aus Bequemlichkeit, aus Gleichgültigkeit und aus Gedankenlosigkeit. Wir müssen endlich ein besseres Verständnis für den vollen Wert der Natur entwickeln, um ihren Schutz und ihre nachhaltige Nutzung zu gewährleisten. Ein Guter Ansatz hierfür kann das historische Gipfeltreffen mit den Staats- und Regierungschefs der Länder des Amazonasgebiets sein, das vom brasilianischen Präsidenten Lula da Silva initiiert und auf den 20.08.2023 terminiert wurde. Dieses Gipfeltreffen könnte eine riesige regionale Anstrengung zum Schutz des Regenwaldes in Gang setzen, gerade noch rechtzeitig, um ihn zu retten.
Apropos retten - Ob bei meinen Vorträgen und Exkursionen als Dozentin bei der Volkshochschule, aber ganz besonders in den Schulen und Kindergärten – immer galt für mich der Leitsatz: „Zuerst muss man ETWAS kennen, dann kann man ES lieben lernen, und dann ist man auch bereit ES zu schützen!“ Die Natur und das Gärtnern lehren uns Geduld, Gelassenheit und Demut vor der Schöpfung. In diesem Kontext sollten Sie auch meine heutigen letzten Zeilen verstehen: Nicht, man sollte oder man müsste – NEIN! Fangen wir endlich an unsere Welt zu achten und zu lieben, um sie letztendlich zu schützen!