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Wadgasser Rundschau
Ausgabe 33/2023
Sonstige amtliche Mitteilungen
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Heidis grüne Ecke

Liebe Garten- und Naturfreunde,

das wenig schöne Thema dieses Sommers der Rattenbefall, hat uns nun schon eine Zeit lang beschäftigt. Viele Informationen habe ich hierzu bereits für Sie zusammengetragen und hier auf meiner „Grünen Seite“ veröffentlicht. Ratten in Haus und Garten, Ratten im öffentlichen Raum – das löst Ängste aus und wirft Fragen auf. Auf einige Ihrer Fragen möchte ich hier jetzt eingehen. Sehen wir das vielleicht zu eng und sind Ratten im Garten eher normal oder sind sie wirklich ein Problem? Oftmals fühlen sich Ratten im Garten heimisch, besonders dann, wenn sie dort auch gleich Futterstellen ausfindig machen können. Leider machen sie auch vor dem Zugang in Wohnhäuser nicht halt. Die ganz besondere Problematik liegt einfach darin, dass sie ein großes Hygieneproblem mit deutlich erhöhtem Gesundheitsrisiko darstellen. Hinzu kommen die Schäden am und im Haus, denn sie können sich relativ problemlos durch verschiedene Baumaterialen nagen. Nicht selten haben Gartenbesitzer zu beklagen, dass die Ratten mitunter ganze Blumen- und Gemüsebeete zerstören. Schaden uns die Ratten wirklich? Am gravierendsten und mit deutlichem Abstand zu anderen Schäden sind allerdings die Übertragungen von richtig gefährlichen Krankheiten. Diese können durch Bisse, Kot und Urin oder Parasiten, die in ihrem Fell leben, übertragen werden. Dazu gehören Salmonellen, Tollwut, Tuberkulose, Hepatitis, Leptospirose, SARS, Hantaviren und die Pest. Können Ratten durch ein gekipptes Fenster kommen? Da sich Ratten an so gut wie alle Lebens- und Umweltbedingungen anpassen können, kann man richtige Überlebenskünstler nennen. Sie dringen durch die kleinsten Öffnungen wie gekippte Fenster, angelehnte Türen und durch die Kanalisation problemlos ein. Greifen Ratten auch Menschen an? Ratten greifen in der Regel nur an, wenn sie in die Enge getrieben werden. Sie reagieren oftmals aggressiv, wenn sie sich bedroht fühlen. Ist dann kein Fluchtweg vorhanden, wird die Ratte nicht lange zögern und auch einen Menschen angreifen. Ist alter Rattenkot gefährlich? Wird eingetrockneter Kot aufgewirbelt und der Staub eingeatmet (das könnte z. B. sein, wenn man sein Gartenhaus aufräumt und säubert), dann könne schweres Fieber die Folge sein, warnt der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) in Wiesbaden. Hinzu kämen Schmerzen, Haut- und Schleimhautblutungen sowie in schweren Fällen auch innere Blutungen bis hin zu Nierenversagen. Diese düstere Vision wurde von hiesigen Ärzten, die ich ebenfalls befragte, durchaus bestätigt.

Im Laufe meiner Recherchen habe ich mit vielen Menschen gesprochen, die berufsmäßig mit dem Problemfeld Ratten beschäftigt sind. So auch mit dem Gesundheitsamt. Und immer wieder kam dann das Thema Fütterung von Wildtieren auf. Der zuständige Fachmann unseres Gesundheitsamts hat dazu eine einhellige Meinung. So sagte er zum Thema Ganzjahresfütterung von Vögeln, Igeln und Eichhörnchen und Co., dass dies in Verbindung mit Rattenaufkommen ein absolutes „No-go“ sei! Weiter führte er aus: „Solche Fütterungen sind eine regelrechte Einladung an Ratten zur Selbstbedienung! Ihnen wird ein Schlaraffenland geboten! Auch bei Hühner- und Ziegenhaltung sind die jeweiligen Besitzer gefragt. Sie müssen dafür sorgen, dass keine Futterreste übrig bleiben, an denen sich die Ratten bedienen können.

Auch für die Schädlingsbekämpfer gehört das immer größer werdende Problem Ratten zum „täglichen Brot“! Da kam direkt das Infektionsschutzgesetz § 17 zur Sprache. Dort heißt es, dass bei einem Aufkommen von Ratten sofort gehandelt werden muss. Der erste Schritt sei die unverzügliche Meldung an die zuständigen Behörden. Diese muss dann die erforderlichen Maßnahmen zur Bekämpfung von Gesundheitsschädlingen ergreifen oder anordnen. Dazu gehört, so die Ausführungen der Fachleute, den Ratten die Lebensgrundlagen zu entziehen, und das seien 3 Dinge: Wasser, Nahrung und Unterschlupf! Per Anordnung durch die zuständige Ortspolizeibehörde und unter Androhung von Strafe ist eine Fütterung von Wildtieren bei Rattenproblemen zu untersagen, so die detaillierten Aussagen! Von unserer Informations- und Aufklärungskampagne war man in diesen Fachkreisen sehr angetan, unterstützt sie doch deren Arbeit. Es hieß auch: Die Vögelchen bräuchten im Somme keine Zufütterung, erst recht nicht die Igel und Eichhörnchen! Ein Schälchen Wasser tagsüber, das könnte man an heißen Sommertagen tolerieren.

Ich wünsche Ihnen ALLEN störungsfreie, wunderschöne Sommertage.

Ihre Heidemarie Traut