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Wadgasser Rundschau
Ausgabe 34/2022
Sonstige amtliche Mitteilungen
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Heidis grüne Ecke

Ökologisch gärtnern – wir selbst haben es in der Hand

Kapitel IX Lavendel-Jauche, Löwenzahn-Jauche, Meerrettichbrühe oder Aufguss, Rhabarber-Jauche

Liebe Garten- und Naturfreunde,

und wieder schlagen wir ein weiteres Kapitel unserer Reihe „Ökologisch gärtnern – wir selbst haben es in der Hand“ auf. An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei all meinen Leserinnen und Lesern bedanken, die sich selbst schon seit einiger Zeit mit genau dieser Thematik befassen, als auch bei denen, für die wir hier mehr oder weniger Neuland beschreiten. Ihnen allen gemeinsam ist ein großes und reges Interesse an diesen Beiträgen. Für mich als Autorin all dieser Tipps und Anregungen ist Ihre Aufmerksamkeit einmal eine wunderbare Bestätigung meiner Arbeit, und zum Zweiten auch ein ganz deutlicher Hinweis, wieder ein Thema besetzt zu haben, dass nicht wenigen Gärtnerinnen und Gärtnern regelrecht unter den Nägeln brennt. Und so geht es heute weiter mit folgenden „Pflanzensäften“:

Lavendel-Jauche

Oberirdischen Teile des Lavendels gemäß Faustregel verjauchen.

Diese Jauche stärkt Ihre Pflanzen einmal gegen Pflanzenkrankheiten, als auch gegen Schädlinge. Die Zellstruktur Ihrer Kulturpflanzen wird durch die Lavendeljauche enorm gefestigt, so dass sich z.B. die Blattläuse regelrecht „die Zähne ausbeißen“…Diese Jauche sollte im Verhältnis 1: 10 angewandt werden.

Löwenzahn-Jauche

Man rechnet etwa 2 kg frische Blüten und Blätter auf 10 Liter Wasser.

Diese Jauche fördert das Wachstum von Obstgehölzen und verbessert die Qualität der Früchte.

Bringen Sie sie im Frühjahr und Herbst unverdünnt mit der Gießkanne über Ihrem Gartenboden aus. Im Frühling können Sie auch Ihre noch unbelaubten Obstbäume und Beerensträucher besprühen. Dazu sollten Sie die Löwenzahn-Jauche 1: 5 verdünnen.

Meerrettichbrühe oder Aufguss

Beide werden als adäquate Hilfsmittel gegen die gefürchtete Monilia Spitzendürre genannt! Diese Pilz-Krankheit zeigt sich dadurch, dass bereits kurz nach dem Austrieb der Blüte diese zu welken beginnen. Ganze Triebspitzen werden braun und trocknen ein. Auffällig ist außerdem, dass die Blüten am Trieb hängenbleiben und nicht abfallen.

Besonders häufig sind von der Spitzendürre (Monilia laxa) unsere Aprikosenbäume und die Sauerkirschbäume betroffen. Im Prinzip können aber alle Steinobstarten wie Pfirsiche, Zwetschgen oder Süßkirschen von der Spitzendürre befallen werden. Sogar Äpfel sind mitunter davon betroffen. Stellen Sie die hier beschriebenen Krankheitsbilder bei Ihren Bäumen fest, dann schneiden Sie bitte umgehend die befallenen Teile bis weit in das gesunde Holz ab, und entsorgen Sie dieses Schnittgut unbedingt ausschließlich über den Restmüll. In gar keinem Fall darf es auf den Kompost! Zur Vorbeugung oder zur Eindämmung von weiterem Befall empfehle ich Ihnen Ihre Bäume mit der Meerrettichbrühe oder dem Meerrettichaufguss wiederholt zu besprühen. Dabei sollte die Brühe im Verhältnis 1: 5 und der Aufguss unverdünnt zur Anwendung kommen.

Rhabarber-Jauche

1 kg frische Rhabarberblätter mit 10 l Wasser ansetzen – verjauchen lassen;

hilft gegen Läuse, Raupen und Schnecken!

Mindestens 3 Behandlungen im Verhältnis 1:10 durchführen!

Noch ein wichtiger Hinweis: Natürlich können alle diese „Pflanzensäfte“ nicht so richtig helfen, wenn sie relativ kurz nach ihrem Einsatz von Gießwasser oder Regen wieder weggespült werden. Bei dem Gießen haben Sie es wiederum selbst in der Hand, indem Sie nur den Wurzelraum der jeweiligen Pflanzen wässern. Und was den Regen anbelangt…Ich bin mir sicher, wir ALLE würden nur zu gerne zum wiederholten Male unsere Brühen, Jauchen, Kaltauszüge ausbringen, wenn unsere Böden endlich wieder von einem schönen sommerlichen Landregen erfrischt und möglichst tiefgründig gewässert würden.

In diesem Sinne – bis nächste Woche

Ihre Heidemarie Traut