dass es neben der Vermehrung durch Stecklinge auch noch weitere Methoden der „Vervielfältigung“ dieser tollen Zimmerpflanze „Efeutute“ gibt, hatte ich Ihnen ja in der vorigen Woche bereits angedeutet. Die Efeutute kann man auch, wie sehr viele andere Pflanzen, ganz einfach über Ableger vermehren. Ein sogenannter Ableger, ist ein neuer Trieb mit eigenen Wurzeln, der sich meist ziemlich direkt neben der Mutterpflanze anfängt zu entwickeln. Ob und wann eine Efeutute Ableger bildet, das ist allerdings schwer vorherzusagen. Aber bei der Pflege ihrer Pflanzen, wird Ihnen eine solche Veränderung ganz sicher sofort auffallen. Sobald ein Ableger drei bis vier Blätter ausgebildet hat, kann man ihn in einen separaten Topf mit frischer Pflanzerde umpflanzen. Zuvor sollte man allerdings unbedingt vorsichtig nachschauen, ob der Ableger genug eigene, kräftige Wurzeln ausgebildet hat. Wenn dem so ist, nimmt man die Mutterpflanze mitsamt dem Ableger vorsichtig aus dem Blumentopf. Am besten legt man beide auf ein Stück Zeitungspapier, befreit sie zumindest teilweise von der Erde und schneidet dann die Verbindung zwischen Mutter- und Tochterpflanze einfach mit einer scharfen, zuvor desinfizierten Schere durch. Dem Ableger gibt man nun seinen eigenen Topf mit frischer Pflanzerde. Ich empfehle an dieser Stelle auch der Mutterpflanze neue Erde (in ihrem alten, frisch gesäuberten Topf) zu geben. Sie wird es Ihnen durch ein gesundes Weiterwachsen danken. Apropos Umtopfen: Von Zeit zu Zeit sollte man unbedingt die Wasserabzugslöcher unten am Blumentopf kontrollieren. Wenn dort Wurzeln herausragen, ist umtopfen Pflicht!
Noch etwas ist an dieser Stelle wichtig für Sie zu wissen: Mit den zum Klettern gedachten Luftwurzeln der Efeutute kann man leider keine Ableger bilden. Denn diese würden in der Erde nicht die gewünschten Saugwurzeln entwickeln, und somit würde die Pflanze zwangsläufig eingehen.
Wenn man seine neue Efeutute gerne relativ schnell etwas üppiger und vor allem deutlich buschiger haben möchte, empfehle ich Ihnen, ziehen Sie sich vor dem Umtopfen des Ablegers noch einige Stecklinge von Ihrer Mutterpflanze. Diese können Sie dann zusammen mit dem Ableger in einen etwas größeren Topf geben, und es wird sich recht schnell eine üppige und buschige Efeutute entwickeln. Andernfalls erhält man eine lange, aber schlanke Efeutute.
Eine weitere Möglichkeit der „Reproduktion“ Ihrer Efeutute ist die Vermehrung über sogenannte Absenker. Dazu braucht man eine gesunde Ranke mit bereits gut ausgebildeten und starken Luftwurzeln zum Klettern. Diese Ranke biegt man nach unten, ohne sie zu knicken oder von der Mutterpflanze zu trennen. Mit einem Stück Pflanzendraht oder einem flachen Stein kann man sie, in einem mit frischer Anzuchterde gefüllten Pflanzentopf, relativ einfach fixieren. Am besten eignen sich m. E. hierfür allerdings alte Lockenwickler-Nadeln in U-Form. Bei diesem Vorgang des Fixierens sollte man darauf achten, dass der Absenker in der Mitte des Topfes zu liegen kommt und nicht von Erde bedeckt wird. An diesem Auflagepunkt werden sich später die Wurzeln bilden. Falls die Ranke dicht bewachsen ist, sollten Sie in Höhe der Auflagefläche ein paar Blätter entfernen. Ab jetzt braucht es etwas Geduld und auch ein gewisses Maß an Fingerspitzengefühl, denn die Erde im neuen Topf sollte nicht zu trocken, aber auch keineswegs zu nass sein! Man darf also nicht zu viel gießen, aber auch nicht zu wenig... Bis der Absenker seine eigenen Wurzeln gebildet hat, wird er von der Mutterpflanze mit Nährstoffen und Wasser versorgt.
Sobald sich hinreichend neue Wurzeln gebildet haben und sich auch schon eigene neue Blätter entwickelt haben, kann man den Absenker von der Mutterpflanze trennen. Dazu sollte man ein scharfes Messer oder eine Gartenschere nehmen, die Sie zuvor desinfiziert haben. Auch hier wünsche ich Ihnen gutes Gelingen und viel Freude mit Ihrem Pflanzennachwuchs.