Weltweit gibt es Regionen, die als Blaue Zonen bekannt sind. In diesen sogenannten Blauen Zonen lebt eine außergewöhnlich hohe Anzahl an Menschen, die ein bemerkenswert langes und gesundes Leben haben. Mit diesem langen Leben ist nicht nur ein hohes Alter gemeint, sondern auch, dass die Menschen bis ins hohe Alter aktiv sind, mental fit und frei von altersbedingten Erkrankungen sind.
Fasziniert davon, begann die Wissenschaft sich damit zu beschäftigen, um Einblicke und Erkenntnisse zu den Geheimnissen des langen und erfüllten Lebens zu erhalten.
Der Begriff der „Blauen Zone“ ergab sich dabei nicht aus den Merkmalen oder Gegebenheiten der entsprechenden Regionen. Der Begriff ist dem geschuldet, dass der Journalist Dan Buettner, der sich als einer der Ersten damit beschäftigte, bei seiner Arbeit die Landkarten und seine Ergebnisse mit einem blauen Stift markiert hat.
Trotz dessen, dass die Regionen geografisch und kulturell unterschiedlich sind, zeigen sich bei allen Regionen Merkmale, die bei allen zutreffend und stark verbindend sind. Die Merkmale zeigen auch, dass nicht nur die Genetik entscheidend ist, sondern der Lebensstil einen Einfluss auf die Langlebigkeit hat und dies befördert werden kann.
| Gemeinsame Merkmale aller Blauen Zonen sind | |
| • | gesunde Ernährung mit pflanzlichen Lebensmitteln, magerem Eiweiß, gesunden Fetten und natürlich, unverarbeiteten Lebensmitteln |
| • | soziale Verbundenheit innerhalb von Familie und Gemeinschaften |
| • | regelmäßige Bewegung in Alltagsaktivitäten und im regelmäßigen Training |
| • | Stressmanagement durch Entspannungsrituale |
| • | moderater Alkoholkonsum |
| Die Blauen Zonen und ihre individuellen Besonderheiten sind | |
| • | Ikaria (Griechenland): mediterrane Ernährung + Bewegung + soziale Kontakte und die Tendenz, nicht zu eilen und sich nicht zu stressen |
| • | Okinawa (Japan): Verfolgen der „Hara Hachi Bu“-Philosophie ® aufzuhören zu essen, wenn man zu 80% satt ist |
| • | Sardinien (Italien): starke Einbindung in familiäre Beziehungen |
| • | Nicoya (Costa Rica): „plan de vida“ = Lebensplan mit einer positiven Einstellung |
| • | Loma Linda (USA): hohe Konzentration an Siebenten-Tags-Adventisten (vegetarische Ernährung, Bewegung, Gemeinschaft, spirituelle Praktiken) |
Bei den jüngeren Generationen in diesen Zonen zeigt sich jedoch eine Umkehr dessen, so dass es sein kann, dass in einigen Jahrzehnten einige Regionen ihren Status als Blaue Zone verlieren könnten. Bedingt ist dies durch einen verwestlichten Lebensstil, der dazu führt, dass die Lebenserwartung sinkt, und zugleich ein Anstieg von Stress, Fettleibigkeit und altersbedingten Erkrankungen stattfindet.
Das Leben in einer Blauen Zone ist kein Garant für ein langes Leben. Jedoch können wertvolle Lehren daraus gezogen werden, wie die eigene Lebensqualität verbessert werden kann und die Chancen für ein langes Leben erhöht werden kann.