Erste Hilfe ist eine lebensrettende Maßnahme, die in jedem Alter wichtig ist. Jedoch steigen mit zunehmendem Alter die Risiken für medizinische Notfälle, aufgrund von chronischen Erkrankungen, eingeschränkter Mobilität und allgemeiner Anfälligkeit. Daher ist es wichtig, über Erste-Hilfe-Grundkenntnisse für die vier häufigsten Notfälle zu verfügen.
Was in den vier häufigsten Notfällen zu tun ist
Erste-Hilfe bei Herzinfarkt und Schlaganfall
Bei Erkennen von Anzeichen sollte umgehend der Rettungsdienst per 112 gerufen werden. Während des Wartens können einige Maßnahmen ergriffen werden:
• Die betroffene Person sollte bequem gelagert werden, mit einem erhöhten Oberkörper. Möglicherweise gelähmte Körperteile sollten umgepolstert werden.
• Es sollte für frische Luft gesorgt und eine freie Atmung ermöglicht werden. Dafür muss gegebenenfalls beengende Kleidung (Krawatte, Hemdkragen, Schmuck, Gürtel) gelockert werden.
• Man sollte selbst die Ruhe bewahren und beruhigend mit der Person umgehen.
• Mit einem ruhigen Gespräch kann man dafür sorgen, dass die Person wach und bei Bewusstsein bleibt.
• Es sollte sich darauf eingestellt werden, dass jederzeit Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet werden könnten. Dafür sollte man vorbereitet sein: wenn vorhanden, sollten Einmalhandschuhe, Beatmungstücher und Defibrillator bereit stehen.
Erste-Hilfe bei diabetischen Notfällen
Ein an Diabetes erkrankter Mensch kann infolge einer zu hohen oder zu niedrigen Energiezufuhr, auch in Verbindung mit einer nicht angepassten Dosierung der Medikamente, in lebensbedrohliche Not geraten.
• Wenn Symptome, wie z.B.: mürrisches Verhalten oder Orientierungslosigkeit, bemerkt werden, sollte die Person angesprochen werden, ob eine Erkrankung besteht, gefragt werden, ob eine Medikamenteneinnahme notwendig ist, und wann die letzte Mahlzeit zu sich genommen wurde.
• Ist die Person bei Bewusstsein, dann sollte ihr Zuckerwasser oder Traubenzucker gegeben werden. Es ist immer wichtiger, eine Unterzuckerung zu stoppen, als eine Überzuckerung zu verschlimmern.
• Sollte eine starke Bewusstseinstrübung oder Bewusstlosigkeit eintreten, dann muss der Rettungsdienst per 112 gerufen werden.
Erste-Hilfe bei Asthma oder chronischen Lungenerkrankungen
• Sollte ein Asthmaanfall oder eine Atemnot eintreten, dann sollte von der Erste-Hilfe-Leistenden Person Ruhe bewahrt und die betroffene Person zu ruhigem Atmen angehalten werden, gegebenenfalls auch gemeinsam ruhige ein- und ausatmen.
• Die betroffene Person sollte in eine aufrechte Sitzposition gebracht werden.
• Es sollte dafür gesorgt werden, dass sie frische Luft bekommt.
• Sollten diese Maßnahmen nicht helfen, dann sollte der Rettungsdienst per 112 informiert werden.
Erste-Hilfe bei Stürzen
• Bei Bewusstlosigkeit muss die Atmung kontrolliert werden, die Person in stabile Seitenlage gebracht werden und der Notruf 112 getätigt werden.
• Bei offenen Brüchen sollte die Wunde mit einer keimfreien Wundauflage abgedeckt werden, ohne Druck auszuüben, und der Rettungsdienst 112 gerufen werden.
• Bei einem Bein- oder Hüfttrauma darf die Person in keinem Fall aufstehen, sie sollte in eine möglichst schmerzfreie Position gebracht und der Notruf 112 getätigt werden.
• Bei einer Arm- oder Handverletzung sollte der Arm oder die Hand mithilfe eines Dreieckstuchs ruhig gestellt und der Rettungsdienst 112 gerufen werden.