Liebe Garten- und Naturfreunde,
Erkennen Sie diese Blätter eines hiesigen Gewächses aus dem Nutzgarten? Ein kleiner Tipp: Dieses Foto wurde bereits im Frühsommer gemacht, jetzt sind die noch verbliebenen Blätter etwas dunkler im Grünton und die Blätter sind auch noch deutlich größer geworden. Haben Sie schon eine Ahnung um welche Nutzpflanze es sich hierbei handelt? Noch ein Hinweis: Bislang wurden von dieser Pflanze vielfach nur die langen, konischen Wurzeln mit brauner Schale als Erntegut betrachtet. Die Ernte dieser Wurzeln beginnt jetzt, also meist im Oktober und geht in der Regel über den ganzen Winter, sofern der Boden nicht gefroren ist. Das genutzte Innere dieser Wurzel ist fest und weiß. Zur Verarbeitung wird die geschälte, frische Wurzel meistens gerieben. Dabei werden dann die darin enthaltenen Senföle freigesetzt, was besonders bei Menschen mit empfindlichen Augen oft mit Tränen endet, denn von diesem Senföl geht eine recht starke Reizung der Schleimhäute aus. Diese freigesetzten Senföle sind auch für den scharfen, charakteristischen Geschmack verantwortlich. Jetzt wissen Sie ganz bestimmt von welcher Pflanze in dieser Woche die Rede ist! JA! Richtig - es ist der Meerrettich! An dieser Stelle gerade noch zwei hilfreiche Tipps: Der frisch geriebene Meerrettich behält seine weiße Farbe am besten, wenn Sie umgehend etwas Zitronensaft oder Essig unterrühren. Und warmen Gerichten sollte der geriebene Meerrettich nicht zu früh hinzugefügt werden, denn dann würde er seine (meist gewünschte) Schärfe verlieren.
Aber heute geht es nicht um die Wurzeln des Meerrettichs, sondern um seine riesengroßen Blätter. Sie können tatsächlich gut über einen Meter hoch werden, und haben trotz dieser Größe mit ihrer starken Mittelrippe einen guten Halt. Ja, kann man denn diese Blätter tatsächlich essen? Ich höre förmlich, wie sich das jetzt Viele von Ihnen fragen! Die Antwort ist schnell gegeben: JA, Meerrettichblätter sind essbar! Sie sind sogar sehr vielseitig! Besonders die jungen und zarten Blätter können Sie gut roh Ihrem Salat zufügen. Sie sind eine geradezu perfekte Ergänzung für etliche Sommersalate, und das mit einem angenehmen würzigen Kick.
Aber die Blätter können natürlich auch „gekocht“ verwendet werden, zum Beispiel gedünstet oder gebraten. Zum Einwickeln von Fleisch, Hackbrät, Ziegenkäse oder ähnlichem eigenen sie sich dank ihrer Größe ganz besonders gut. Entfernen Sie in einem solchen Fall zuvor aber unbedingt die starke Mittelrippe.
Diese frischen Meerrettichblätter sind würzig und sie bringen auch eine gewisse Schärfe mit, ähnlich die der Wurzel, aber doch deutlich weniger intensiv. Und so können diese Blätter sogar wie Spinat zubereitet werden. Auch zu Pesto, als ganz feingeschnittene Zugabe in Grießnockerln oder als Füllung für Gerichte eignen sie sich ebenfalls ganz hervorragend. Aber eines sollten Sie noch beachten, da die Meerrettichblätter keine glatte Struktur haben müssen sie sehr gründlich gewaschen werden. Ich wasche Sie immer einzeln unter fließendem Wasser (welches ich auffange und dann zum Gießen verwende)!
Im Zusammenhang mit der kulinarischen Verwendung von Meerrettichblättern wird immer die Frage an mich herangetragen, ob man diese haltbar machen, also konservieren kann. Ja, das kann man, sogar auf verschiedene Weisen. Genau dazu erfahren Sie mehr in der nächsten Woche. Haben Sie bis dahin eine gute Zeit.