Jeder Mensch möchte möglichst glücklich sein. Doch was macht wirklich glücklich? Sind es materielle Werte? Ist es Liebe, Freundschaft, immaterielle Werte?
Laut verschiedenen Studien sind Menschen im Alter oftmals glücklicher als Personen in der Lebensmitte. Dazu gibt es die Theorie der U-Kurve des Glücks: Von Beginn des Lebens an steigt die Zufriedenheit zunächst an, sinkt zur Lebensmitte aufgrund der vielen Anforderungen und Verpflichtungen ab und steigt gegen Ende des Lebens wieder an.
Allerdings zeigen andere Untersuchungen ein differenzierteres Bild: Demnach bleibt es nicht immer bei einem Hoch im Alter, sondern ab etwa 70/80 Jahren kann die Zufriedenheit auch wieder abnehmen. Dies gilt jedoch nicht für alle Menschen gleichermaßen. Wie in allen Lebensphasen gibt es eine große Bandbreite an individuellen Erfahrungen.
Daher sollte man nicht mit der Erwartung an das Alter herangehen, dass „das große Glück“ automatisch eintreten muss – aber es kann eintreten. Und allein diese Möglichkeit ist schon eine gute Aussicht. Entscheidend ist eine positive Perspektive auf das Leben, verbunden mit dem Bewusstsein, dass das Alter Veränderungen mit sich bringen kann: gesundheitliche Einschränkungen, der Verlust von nahestehenden Menschen sowie Veränderungen in Partnerschaften und Freundschaften.
Faktoren, die glücklich machen
Internationalen Studien zufolge gibt es eine Glücksformel:
50 % Gene + 10 % Lebensumstände + 40 % eigene Einstellung = 100 % Glück
Unabhängig vom Alter werden weltweit kulturell ähnliche Faktoren als bedeutsam angesehen, wenn es darum geht, Glück und Zufriedenheit zu empfinden:
Voraussetzung für die Wirksamkeit dieser Faktoren ist, dass die Grundbedürfnisse – wie Sicherheit, Nahrung, medizinische Versorgung und Bildung – erfüllt sind.
Beziehungen als Glücksfaktor
Gute Beziehungen machen glücklich. Dabei zählt nicht die Quantität, sondern die Qualität. Stabile und vertrauensvolle Bindungen haben einen positiven Einfluss auf die emotionale Stabilität und die körperliche Gesundheit. Menschen mit guten sozialen Beziehungen sind nachweislich gesünder und zufriedener.
Selbstbestimmtheit und Selbstständigkeit im Alter
Ein weiterer wichtiger Faktor für das Glück im Alter ist die Selbstbestimmtheit. Gemeint ist die Möglichkeit, eigenständig persönliche Entscheidungen zu treffen. Der Blick sollte dabei nicht auf das gerichtet sein, was nicht mehr möglich ist, sondern auf das, was weiterhin geht – mit Dankbarkeit und Freude.
Gelassenheit des Alters
Glück hängt auch mit der Sicht auf Vergangenheit und Gegenwart zusammen. Beim Rückblick auf das eigene Leben findet man immer Entscheidungen, die man aus heutiger Sicht vielleicht anders treffen würde. Doch Vergangenes lässt sich nicht ändern. Deshalb ist es wichtig, sich nicht mit vermeintlichen Fehlentscheidungen zu belasten, sondern mit Zuversicht und Gelassenheit auf das eigene Leben zu schauen.