ich muss gestehen, ich war doch ziemlich überrascht, dass so Viele von Ihnen wohl mehr als erstaunt und zum Teil sogar skeptisch waren, was den Verzehr und letztlich den Genuss von Meerrettichblättern anbelangt. Es scheint fast so, als hätte ich mit diesem Thema tatsächlich weitgehend „Neuland“ betreten…?! Seien Sie versichert, diese riesengroßen Meerrettichblätter können Sie unbesorgt in Ihrer Küche zubereiten und dann mit der Familie genießen. Ich bin sicher, Sie werden diese (für Viele) neue Gemüseart sehr rasch zu schätzen wissen.
Vorige Woche hatte Ihnen versprochen, Sie in dieser Woche mit der Konservierung der Meerrettichblätter vertraut zu machen. Nun das ist recht einfach. Es gibt 2 verschiedene Weisen diese Blätter haltbar zu machen.
Da wäre zum einen der Vorgang des Trocknens und als zweite Möglichkeit das Einfrieren zu nennen. Wie Sie dabei vorgehen sollten, dazu jetzt mehr in den folgenden Zeilen:
Um Meerrettichblätter zu trocknen, entfernen Sie zunächst die Mittelrippe. Verteilen Sie dann die gut gereinigten und am besten etwas zerkleinerten Blätter gleichmäßig auf einem Gitter oder feinmaschigem Edelstahlsieb. Achten Sie darauf, dass sich die Blätter nicht überlappen. Sie sollten mehrere Tage an einem gut belüfteten, aber vor direkter Sonneneinstrahlung geschütztem Ort trocknen, bis sie brüchig sind. Wenden Sie die Blätter täglich, um eine gleichmäßige Trocknung zu gewährleisten und Schimmelbildung zu vermeiden. Diese Art der Trocknung dauert mehrere Tage. Eine deutlich schnellere Methode ist die Trocknung in einem Dörrgerät oder im Backofen. Dazu gehen Sie wie folgt vor: Verteilen Sie die zerkleinerten, vom Strunk befreiten Blätter gleichmäßig auf den Blechen des Dörrgeräts oder auf einem Backblech im Ofen.
Stellen Sie die Temperatur auf etwa 35-40°C im Dörrgerät oder auf 50°C im Backofen ein. Bei der Backofentrocknung sollten Sie einen größeren Holzlöffel in die Backofentür klemmen, damit diese leicht geöffnet bleibt und so die Feuchtigkeit besser entweichen kann! Trocknen Sie die Blätter für mehrere Stunden. Sie müssen im Endergebnis so richtig „rascheltrocken“ sein! Diese vollständig getrockneten Meerrettichblätter können als Sie dann als Gewürz verwenden. Am besten geeignet ist hierfür die Pulverform. Diese erreichen Sie mit einem Mörser oder indem Sie die getrockneten Meerrettichblätter-Stücke in einer Gewürzmühle zu Pulver vermahlen. Die Aufbewahrung sollte am besten in einem dunklen, luftdicht zu verschließendem Glasgefäß erfolgen. Bitte das Beschriften -Inhaltsangabe und Datum der Herstellung- dieses Glases nicht vergessen!
Um Meerrettichblätter einzufrieren, sollten Sie diese zunächst ebenfalls gründlich waschen und gut trocknen lassen - am besten auf einem frischen Küchentuch auslegen und dann mit einem weiteren frischen Küchentuch die Feuchte der einzelnen Blätter zart abtupfen. Wenn Sie ein feineres Produkt oder eine schnellere Trocknung wünschen, können Sie die Blätter auch zerkleinern oder in Streifen schneiden, und dann, wie oben beschrieben, weiter vorgehen.
Sind die Blätter gut abgetrocknet, sollten Sie die Stücke anschließend roh einfrieren. Dann haben Sie einen Vorrat, auf den Sie jederzeit problemlos zugreifen können. Eine Alternative hierzu wäre, die Blätter oder Blattstücke sehr klein zu schneiden und dann portionsweise einzufrieren, beispielsweise in Eiswürfelformen. Das hat sich als sehr praktisch erwiesen, wenn man kleine Mengen, sozusagen lediglich als zusätzliche Würze, in ein Gericht einbringen möchte.
Wichtiger Hinweis: Das Einfrieren kann die Konsistenz der Blätter beeinflussen, doch sie behalten ihre Würzkraft und sind immer noch ganz hervorragend zum Würzen von Gerichten geeignet.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und viel Genuss mit der etwas anderen Würze!
Ihre Heidemarie Traut