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Wadgasser Rundschau
Ausgabe 43/2023
Sonstige amtliche Mitteilungen
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Heidis grüne Ecke

Liebe Garten- und Naturfreunde

Jetzt ist es nicht mehr zu leugnen – wir haben Herbst! Mit seinem milden Licht, den vielen bunten Farben und den noch oftmals milden Tagestemperaturen zeigt uns diese Jahreszeit noch einmal die volle Schönheit und Vielfalt der Natur.

Neben dem Einfahren der Ernten ist der Herbst auch mit die beste Zeit um Bäume, Sträucher und andere Gehölze zu pflanzen. Vielleicht erwägen Sie ja gerade, einen Teil Ihrer Rasenfläche umzuwidmen…Vielleicht kommt Ihnen dabei der Gedanke, der Vielfalt eine Chance zu geben…Denn Vielfalt ist eine wahre Chance auf Überleben. Bieten Sie in Ihrem Garten viele verschiedene Pflanzenarten, so hilft dies vielen Tierarten - und umgekehrt. Denn dann finden zum Beispiel spezialisierte Insekten, wie manche Schmetterlings- oder Vogelarten in Ihrem grünen Paradies deutlich mehr an Nahrung. Im Gegenzug werden die Pflanzen bestäubt, tragen Früchte und Samen und können sich so ganz wunderbar weiter vermehren. Sie könnten außerdem schon mit einer teilweisen Umgestaltung Ihrer Rasenfläche einen ganz wunderbaren Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels erbringen. Sie fragen sich „Wieso das?“ Nun, Bäume binden Kohlendioxid (CO2) langfristig - vor allem, wenn man darauf achtet, dass ihr Holz später weiterverbaut wird und die Blattmasse durch Verrottung in den Boden übergeht und das CO2 dort auch wieder gebunden bleibt. Nicht besonders geeignet wäre es, die Blätter und das Holz zu verbrennen, denn dann würde das klimaschädliche Gas CO2 wieder freigesetzt und somit unserer Luft, unserer Atmosphäre wieder zugeführt, was wiederum den Klimawandel weiter anheizen würde… Wenn Sie an eine Baumpflanzung denken, wären vor allem Bäume geeignet, die schnell wachsen und groß werden. Viel Blattmasse ist außerdem empfehlenswert, denn viel Blattmasse bewirkt auch viel. Da für große Laubbäume, wie Eichen oder Buchen die meisten Gärten wohl kaum genügend Platz aufweisen, bieten sich hier Obstbäume an. Diese gibt es in etlichen Wuchsformen, die da z. B. wären: Spindelbäume, Buschbäume, Viertelstamm, Halbstamm, Hochstamm und die Säulenform. Mit diesen Angeboten kann für fast jeden Garten der „richtige Baum“ gefunden werden – wäre das nicht richtig schön?! Zumal Obstbäume im eigenen Garten eine geradezu klassische Win-win-Situation darstellen, und das gleich auf vielen Ebenen. Denn neben der erwünschten CO2-Bindung tut man mit der Blüte, den Früchten und dem ganzen Geäst viel Gutes für die Tierwelt. Vorrangig wären da unsere Insekten und Vögel zu benennen. Ganz zu schweigen davon, dass man selbst jedes Jahr wunderbare Ernten einfahren kann. Ein weiteres Plus, da Obstbäume hartes Holz bilden, könnte man am Ende eines jahrzehntelangen Baum-Lebens das Holz einem Schreiner geben und richtig langlebige, wertvolle Möbel daraus bauen lassen und somit auch wieder der Nachhaltigkeit dienen.

Jetzt ist es wichtig bei solchen auf viele, viele Jahre angelegten Veränderungen den richtigen Baum für die Gegebenheiten vor Ort zu finden. Lassen Sie sich fachkundig beraten, denn, wie schon erwähnt, der Baum sollte unbedingt zum Standort passen! Dies ist nicht zuletzt auch wichtig für das Ziel, der Umwelt etwas Gutes zu tun. Denn nur wenn der Baum im passenden Boden steht, genügend Platz zur Entfaltung sowohl von Krone als auch von Wurzelwerk hat und das richtige Maß an Sonne und Schatten bekommt, kann er gut gedeihen - und folglich viel CO2 aufnehmen. Wenn Sie nun keinen Platz für einen Baum haben, könnten Sie vielleicht eine „bunte Hecke“ pflanzen. Wie wäre es, wenn Sie sich mit Vogel- und Bienennährgehölzen anfreunden würden? Nicht nur Kirschlorbeer oder den Lebensbaum nehmen, sondern verschiedene blühende Gehölze, denn diese tragen auch zu Ihrem ganz persönlichen Wohlgefühl bei. Ich denke hier z. B. an Holunder, Wildrosen, Schlehen, Kupferfelsenbirne, Aronia, Sal-Weide, Weigelie, Buddleja und viele mehr. Als immergrüne Komponente könnten sowohl für unser Auge im Winter, als auch für die Tierwelt einige wenige dichtwachsende Lebensbäume dazugesellt werden, denn viele Tiere brauchen zum einen auch Versteckmöglichkeiten oder einen Schutzplatz bei Regen und Kälte. Aber da habe ich noch eine viel bessere Idee, die werde ich Ihnen in der nächsten Woche vorstellen.

Haben Sie bis dahin eine gute Zeit!

Ihre Heidemarie Traut