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Wadgasser Rundschau
Ausgabe 43/2024
Sonstige amtliche Mitteilungen
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2024-10-21 Beinwell - 4. Teil

Liebe Garten und Naturfreunde,

wie und in welcher Form die Heilkräfte des Beinwells genutzt werden können, genau damit werden wir uns heute beschäftigen. Vorige Woche war unter anderem die Rede von der Osteoarthritis, also von den geschwollenen, schmerzenden Gelenken, die man gut mit Beinwellsalben behandeln kann. Das gilt auch bei Schleimbeutelentzündungen und bei Sportverletzungen des Bewegungsapparats. Bei all diesen Beschwerden kann man Beinwell als Heilmittel in Form von Beinwell-Öl, Beinwell-Tinktur, Beinwell-Aufguss, Beinwell-Salbe, Beinwell-Umschläge, Beinwell-Brei recht einfach zur Anwendung bringen. Alle diese Anwendungsformen sind sowohl mit den Blättern dieser tollen Pflanze, als auch mit deren Wurzeln möglich. Bei den Wurzeln sind die Wirkstoffe allerdings etwas intensiver. Sie können diese Wurzeln ganz frisch verwerten, aber auch in getrockneter Form. Bei den Blättern rate in jedem Fall zu den frischen zu greifen. Getrocknete Beinwellblätter haben deutlich weniger Wirkstoffe.

Wenn Sie ein Beinwell-Öl selbst zubereiten wollen, nehmen Sie gut gesäuberte und sehr gut abgetrocknete, frische Wurzeln und schneiden Sie dieselben in Scheiben. Geben Sie diese in ein trockenes, steriles Schraubglas und gießen Sie die Beinwell-Wurzelscheibchen mit einem guten Öl auf - bis alle bedeckt sind. Reines, kaltgepresstes Olivenöl macht sich bei solchen Ansätzen besonders gut, da dieses eine gewisse Beständigkeit gegen Oxidation und Ranzig werden hat. Stellen Sie das verschlossene Glas mit Ihrem Beinwellwurzel-Ölauszug gut 3 - 4 Wochen an einen warmen Ort. Bei luftgetrockneten Wurzeln verfahren Sie ebenso. Hier dauert der Prozess des Übergangs der Wirkstoffe allerdings ungefähr 2 Wochen länger. Wollen Sie Beinwellöl mit frischen Blättern herstellen, gehen Sie wie folgt vor: Reinigen Sie die Blätter gründlich mit einem Küchenpinsel. Zerhacken Sie dieselben anschließend und geben Sie die Stücke in ein trockenes, steriles Schraubglas bis alle Blattstücke bedeckt sind…dann weiter wie oben beschrieben. Diese hochwertigen Ölauszüge eignen sich neben dem direkten Einsatz auch ganz hervorragend als Basis für Salben und Cremes.

Eine Beinwelltinktur ist ebenso einfach herzustellen. Auch hierfür können Sie sowohl die Wurzeln, als auch die Blätter verwenden. Die einzelnen Arbeitsschritte sind fast identisch.

Zunächst werden die Wurzeln gründlich gesäubert und abgetrocknet. Mit einem scharfen Messer klein geschnitten und in ein sauberes Schraubglas gefüllt. Die Wurzeln mit 40- bis 45%igem Alkohol begießen, bis sie zur Gänze bedeckt sind. Die angesetzte Tinktur mindestens 4 Wochen (auch gerne länger) an einen kühlen, dunklen Ort stellen und täglich gut durchschütteln.

Diese Tinkturen sollten mehrmals täglich als Umschlag oder Wickel auf die schmerzende oder geschwollene Stelle auflegt werden.

Bei einem Beinwell-Aufguss (dieser wird wie ein Tee mit fast kochendem Wasser hergestellt) verfährt man grundsätzlich genauso. Man nimmt getränkte Baumwolltücher, die man auf die verletzten Körperteile auflegt. Darum wickelt man zusätzlich ein trockenes Tuch.

Beinwell-Breiumschläge bereitet man aus gesäuberten, fein geraspelten Beinwell-Wurzeln zu. Das hat sich sehr bewährt. Ebensogut können Sie frische Blätter nehmen und diese mit einem Mörser zu einem Brei verarbeiten. Diese Beinwell-Brei-Varianten trägt man auf die betroffene Körperstelle auf und bedeckt sie mit einem Tuch. Alle diese Umschläge kann man eine bis mehrere Stunden einwirken lassen.

An dieser Stelle möchte ich nochmals daran erinnern, dass eine Behandlung mit Beinwell nur äußerlich und nur auf intakter Haut erfolgen sollte. Bei Schwangeren, Stillenden und bei Kindern unter 4 Jahren rate ich jedoch von einer Behandlung mit Beinwell ab.

Übrigens - alle die hier benannten Beinwellprodukte (mit Ausnahme des Brei´s) können Sie natürlich auch in Ihrer Apotheke erwerben.

Wie eine Beinwellsalbe hergestellt wird, das verrate ich Ihnen dann in der nächsten Woche.

Ihre Heidemarie Traut