Liebe Garten- und Naturfreunde,
heute möchte ich Ihnen erläutern wie Sie eine Beinwellsalbe ganz einfach und auf die schnelle Art selbst herstellen können. Normalerweise nimmt man dazu die Wurzeln der Pflanze, da das Wurzel-Ernten aber nicht unbedingt jedermanns Sache ist, habe ich zunächst dieses Rezept mit Beinwell-Blättern zusammengestellt. Diese enthalten die gleichen Wirkstoffe wie die Wurzeln, allerdings in geringerer Konzentration.
Beinwellsalbe aus den Blättern der gleichnamigen Pflanze - das brauchen Sie dazu:
| - | 1 gute Handvoll frische Beinwell-Blätter |
| - | etwa 110 ml gutes Pflanzenöl |
| - | 10 g Lanolin |
| - | 12 - 15 g Bienenwachs (am besten Entdeckelungswachs von einem lokalen Imker) |
Das Lanolin brauchen Sie, damit nicht nur die fettlöslichen Bestandteile der Beinwell-Blätter, sondern auch die wasserhaltigen aufgenommen werden. Sollten Sie allerdings gegen Lanolin allergisch sein, dann können Sie diesen Bestandteil auch weglassen. Da keine Konservierungsmittel zum Einsatz kommen ist absolute Sauberkeit das oberste Gebot, denn durch makelloses Arbeiten wird die Haltbarkeit der Salbe deutlich verlängert. Die sauberen, unbeschädigten Beinwell-Blätter schneide ich dicht am Stängel der Pflanze ab. In der Küche werden sie dann zerkleinert und in einen Topf gegeben. Jetzt kommt das Öl und ggf. das Lanolin dazu. Dann stellt man den Topf bei ganz geringer Hitze auf den Herd, denn ich möchte einen sanften heißen Ölauszug machen. Daher nehme ich den Topf vom Herd, sobald das Öl zu köcheln beginnt. Anschließend stellte ich den Topf für etwa eine Stunde in ein heißes Wasserbad. Durch diese sanfte Methode besteht nicht die Gefahr, dass die Beinwellblätter frittiert werden. Danach nehme ich den Topf aus dem Wasserbad und gieße nun das grün gewordene Öl durch einen Teefilter. Man könnte es auch jetzt schon für Einreibungen verwenden, aber ich möchte ja eine Salbe machen. Und so gebe ich zu dem Öl jetzt das Bienenwachs dazu. Zum Umrühren nehme ich einen Holzlöffel oder einen Glasstab. Wenn ich Glück habe, schmilzt das Wachs durch die Hitze des Öls. Wenn das aber nicht so ist, kommt die Mischung wieder in ein heißes Wasserbad. Dort schmilzt das Bienenwachs nach kurzer Zeit. Der nächste Schritt wird Sie an die Herstellung von Marmelade oder Gelee erinnern: Denn nun gebe ich einen Tropfen Salbe auf einen kleinen Teller um die Konsistenz zu prüfen. Je nach Festigkeit kann man jetzt noch etwas Öl oder Bienenwachs hinzufügen. Dann gieße ich die flüssige Salbe in sterile Salbentiegel. Sie muss jetzt 6 -12 Stunden abkühlen und aushärten. Am nächsten Tag ist die Salbe fest geworden. Sie ist grün wie das Öl. Jetzt nur noch beschriften (dabei das Herstellungsdatum nicht vergessen), und ab in den Kühlschrank. Dort hält sich diese Salbe mehrere Monate. Zur Erinnerung: Sie können diese Salbe gegen Verstauchungen, Prellungen, Muskelzerrungen, Arthrose u.v.a.m. einsetzen.
Beinwellsalbe aus den Wurzeln der gleichnamigen Pflanze: Hierzu braucht man einen Ölauszug aus den Wurzeln des Beinwells. - Beinwellwurzel ausgraben, ordentlich schrubben und dann in kleine Stücke schneiden; - diese auf Küchenkrepp gut trocknen lassen, denn bei zu feuchter Wurzel besteht die Gefahr, dass die Stücke im Öl zu schimmeln beginnen; - geschnittenen Wurzelstücke mit Öl in ein desinfiziertes Glasgefäß füllen und verschließen; - unbedingt täglich auf Kondenswasser im Deckel überprüfen; ggf. trocken wischen, wieder verschließen und gut durchschütteln; 4 - 6Wochen ziehen lassen; - dann durch einen Kaffeefilter oder ein Leinentuch filtern; - auch für diese Salbe einen sanften heißen Ölauszug machen und wie oben beschrieben weiter verfahren;
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Nachmachen und gutes Gelingen!