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Wadgasser Rundschau
Ausgabe 44/2025
Amtliche Bekanntmachungen
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Heidis grüne Ecke



Liebe Garten- und Naturfreunde,

hatten Sie schon die Gelegenheit Radieschen- oder Rettichblätter in Ihren Speiseplan einzubauen? Wenn nicht, dann doch ganz bestimmt im nächsten Frühjahr. Bei dem Kapitel „2“ zu den

„Verborgenen Schätze für und in Ihrer Küche“

habe ich ein Produkt gewählt, dass jetzt in den Herbst- und Wintermonaten sozusagen fast Hauptsaison hat. Es geht dabei um unsere Kohlsorten. Zu den bekanntesten Kohlsorten gehören bei uns Weißkohl, Rotkohl, Chinakohl und Spitzkohl, die allesamt mehr oder weniger feste Köpfe bilden, die, von beschädigten Blättern abgesehen, zur Gänze genutzt werden. Zu den beliebtesten Kohlarten gehört zweifelsohne auch unser sehr wertvoller Grünkohl.

Er gilt sogar als „heimisches Superfood“, denn immerhin hat er einen recht hohen Proteingehalt - kein anderer Kohl enthält so viel Eiweiß wie Grünkohl! Grünkohl ist ein Blattkohl mit einem hochwüchsigen Stängel, an dem die stark gekräuselten Blätter wachsen. Im Gegensatz zu Kopfkohl hat er eine offene, buschige Wuchsform mit einem aufrechten Stängel. Seine Wuchshöhe variiert je nach Sorte recht stark. So gibt es niedrigen Sorten bis hin zu 150 cm hohen Pflanzen. Normalerweise werden vom Grünkohl, der auch als Krauskohl oder Friesenpalme bezeichnet wird, lediglich die Blätter genutzt, aber man kann auch seine Stiele essen. Kleingeschnitten machen sie sich in Suppen besonders gut, und zum Fermentieren sind sie ebenfalls bestens geeignet. Allerdings sollte man hier die jungen Stiele bevorzugen, die älteren sind oft sehr fasrig bis holzig.

Palmkohl hat eine palmenartige Wuchsform, bei der dunkelgrüne bis schwarzgrüne Blätter an einem aufrechten Stamm wachsen. Der Stamm kann, je nach Sorte, sage und schreibe tatsächlich eine Höhe von bis zu drei Metern erreichen, und die Blätter sind oft länglich und leicht gewellt oder blasig. Aufgrund ihres farblichen Erscheinungsbildes wird er auch oft als "Schwarzkohl" oder "Cavolo Nero" bezeichnet. Bei dieser Kohlart können auch alle oberirdischen Teile in der Küche genutzt werden. So sind neben den Blättern auch die jungen Stiele essbar, die älteren können verholzt sein und bieten sich daher weniger an. Man sollte auch am besten die dicken unteren Stiele entfernen, denn diese sind vielfach zäh oder sogar bitter. Die jungen Stiele schneiden Sie am besten in kleine Scheiben. So vorbereitet lassen sie sich ganz prima in Suppen oder Eintöpfen nutzen.

Pak Choi ist ein gesunder asiatischer Kohl, der bei uns auch als Chinesischer Senfkohl oder Chinesischer Blätterkohl angeboten wird. Es gibt diese Kohlart auch schon sehr lange -allerdings in China. Dort wird er seit dem 5. Jahrhundert angebaut. Zu uns, nach Europa kam er bereits im 18. Jahrhundert, gehört allerdings erst seit ein paar Jahren zu unserem hiesigen Gemüseangebot. Diese Kohlart, die lockere Köpfe mit fast weißen, dicken Blattrispen bildet und eng mit dem Chinakohl verwandt ist, wird in Europa hauptsächlich in den Niederlanden angebaut. Wer einen Nutzgarten sein Eigen nennen kann, hat natürlich die Möglichkeit diese schmackhafte Kohlsorte, mit ihren dunkelgrünen, löffelartigen Blättern im eigenen Beet großzuziehen. Die beste Aussaatzeit ist von Mitte Juli bis Anfang September. Säen Sie am besten in regelmäßigen Abständen, so vermeiden Sie ein Überangebot. Lassen Sie bei kleinen Sorten 15 cm Abstand, bei mittelgroßen 20 cm und bei großen mindestens 40 cm. Die kleinen Sorten sind sogar für den Anbau im Balkonkasten geeignet, Während die großen Sorten 40 bis 60 cm hoch werden, sollte ihnen ein entsprechender Platz im Gemüsebeet vorbehalten sein. Diese Kohlart ist ein Schwachzehrer, braucht also keinen Dünger. Erfreulich ist auch, dass sie leichten Frost recht gut verträgt. Pak Choi eignet sich sowohl für Gemüsepfannen, aber auch als Einlage in Suppen, bei Wok-Gerichten oder er findet Anwendung in Currys. Und letztendlich ist er so bekömmlich, dass man ihn auch roh essen kann. Eine ganz außergewöhnliche Wuchsform hat der Romanesco, der auch unter den Namen Romanesco-Brokkoli oder Römischer Blumenkohl angeboten wird. Irgendwie sieht dieses Gemüse aus wie ein hellgrüner Blumenkohl mit besonderen, geradezu geometrischen Formen. Diese Wuchsform ist gekennzeichnet von sich wiederholenden, spiralförmigen Kegeln und Türmchen. Diese einzigartige Struktur, so habe ich mich belehren lassen, entsteht durch eine Kombination aus einer Mutation bei der Blütenbildung und einem recht schnellen Wachstum, bei dem sich Knospen immer wieder in kleine Versionen ihrer selbst entwickeln.

Nächste Woche berichte ich Ihnen, ob und wie man die Blätter von Rosenkohl, Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi und Romanesco essen und zubereiten kann. Haben Sie bis dahin eine gute Zeit.

Ihre Heidemarie Traut