Titel Logo
Wadgasser Rundschau
Ausgabe 46/2022
Sonstige amtliche Mitteilungen
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Heidis Grüne Ecke

Regrowing - wie macht man das?

Liebe Garten- und Naturfreunde,

in der vorigen Woche hatte ich Ihnen das Regrowing (das ist “Nachwachsen lassen von „Überbleibseln“ aus der Küche, welche normalerweise im Müll landen. Diese werden aufgehoben und wieder eingepflanzt, sodass neue Früchte entstehen.) erläutert.

Als Beispiel hatte ich den Lauch aufgeführt, denn bei ihm gelingt es immer – und das auf ganz einfache Weise.

Das ist das Ergebnis nach etwas mehr als einer Woche im Beet…

Dass dieser neue Trend immer mehr Menschen begeistert, ist leicht nachvollziehbar, denn aus Gemüseabfällen „neues Leben“ zu gewinnen geht wirklich deutlich leichter, als man vielleicht vermutet. Und so möchte ich Ihnen heute noch weitere Gemüsearten aufzeigen, die mit dieser Methode tatsächlich ein zweites Mal beerntet werden können.

Welche Pflanzen eignen sich gut? Womit hat man einen schnellen Erfolg? Womit kann man dieses Prinzip auch mit (Kindergarten-) Kindern praktizieren und diesen damit gleich den Grundsatz der Nachhaltigkeit auf einfache und im wahrsten Sinne des Wortes „begreifbare“ Weise einschneidend deutlich machen? Meine Erfahrungen haben mir sehr augenfällig gezeigt, dass besonders Kinder, die sich Woche für Woche um die Pflänzchen gekümmert haben, diesen Lebensmitteln eine ganz besondere Wertschätzung entgegenbringen – ein wunderbarer pädagogischer Ansatz - auch Zuhause. Folgende benannte Pflanzen bieten in aller Regel eine sehr gute Erfolgschance: Lauchzwiebeln, Romana-Salat und Stangensellerie. Bei Ihnen darf man schon bald auf ein sichtbares Erfolgsergebnis hoffen, wenn neues Leben aus dem jeweiligen Strunk wächst.

Insgesamt gibt es drei verschiedene Handhabungen des Regrowings. Ich selbst bevorzuge es (mit wenigen Ausnahmen) die Gemüsereste zuerst im Wasserglas Wurzeln ziehen zu lassen, bzw. vorhandene Wurzeln sich mit Wasser vollsaugen zu lassen und dann in Erde zu setzen (Topf od. Beet). Eine weitere Möglichkeit ist die, Gemüse lediglich im Wasserglas nachwachsen zu lassen. Und die dritte Art ist, die Gemüsereste direkt in Erde zu setzen.

Wurzelgemüse wie Möhren, Radieschen, Rettich, Rote Bete, Zwiebeln treiben nur frisches Grün, aber keinen Fruchtstand. Die Zwiebel bildet hier allerdings eine rühmliche Ausnahme! Bei ihr kann man mit Geduld nach ungefähr 6 Monaten neue Zwiebeln ernten…großartig oder!?! Knollengemüse wie Kohlrabi, Knollensellerie, Fenchel treiben ebenfalls nur frisches Grün und keinen Fruchtstand. Zurück zum Grün, es ist reich an Chlorophyll. Dieses hat entgiftende und antioxidative Eigenschaften. Man kann es sehr gut verwenden im Salat, im Smoothie, auf Pfannkuchen, Suppen oder auf dem Butterbrot. Erstens ist es sehr schmackhaft und zweitens ist es auch noch sehr gesund, und drittens kostet es Sie lediglich etwas Zeit. Ihr Haushaltsbudget wird nicht belastet.

Bei den Frucht-, Wurzel- und Knollengemüsen sollte man das eventuell noch vorhandene Blattgrün auf ca. 2 cm kürzen (und verwenden). Bei der Knolle selbst, sollte je nach Dicke der Frucht (z.B. bei Radieschen 1 cm, 5 cm bei Rote Bete oder Fenchel) ein angemessenes Stück belassen werden. Setzen Sie diese Gemüsereste dann auf einen mit Wasser gefüllten Teller. Bereits nach wenigen Tagen bilden sich neue Wurzeln und Blätter. Dann kann die nachgezüchtete Pflanze raus ins Beet oder in einen Blumentopf (mit Anzuchterde) gesetzt werden.

Eine Frage: Wie haben Sie es bisher mit dem Blattgrün der Radieschen gehandhabt? Ist es auf dem Kompost gelandet? Ich rate Ihnen, nehmen Sie es unbedingt in Ihren Speiseplan auf. Diese Radieschen-Blätter sind sehr aromatisch. Ihr Geschmack erinnert an Kresse.

Nächste Woche geht es weiter mit diesem hochinteressanten und so vielfältigen Thema. Wenn Sie eine noch deutlich ausführlichere Beschreibung dieses neuen Trends der Nachhaltigkeit wünschen, dann kann ich Ihnen folgendes Buch empfehlen:

Buch Regrow your Veggies: Gemüsereste endlos** nachwachsen lassen (so der Verlag…)

  • SPIEGEL-Bestseller mit leicht verständlichen & liebevollen Illustrationen
  • Über 20 vermeintliche Küchenabfälle einfach nachwachsen lassen
  • Ideales Geschenk für alle, die die Welt etwas grüner machen wollen

** Na ja, endlos würde ich es jetzt nicht wirklich nennen, aber wiederholt würde es schon eher treffen…

Dann bis nächste Woche

Ihre Heidemarie Traut