Einmal über den eigenen Tellerrand zu schauen und etwas für andere zu tun, gehört mit den regelmäßigen Spendenläufen an der Abteischule zum Erlebnis aller Schulkinder. Schon im Vorfeld, wenn feststeht, für wen gesammlet wird, beschäftigen sich die Kinder mit dem Anliegen der jeweiligen Organisation. Diesmal liefen die Schülerinnen und Schüler für eine besondere Aktion des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB): den Wünschewagen. Das an sich traurige Thema regte die Kinder zunächst einmal sehr zum Nachdenken an. Umso mehr waren sich alle einig, dass es eine besondere Sache ist, gerade sehr kranken Menschen einen letzten Wunsch zu erfüllen. Schon am Tag des Sponsorenlaufs selbst hatten die Kinder die Gelegenheit, sich den Wünschewagen von innen anzuschauen und waren erstaunt, dass er wie ein Krankenwagen eingerichtet ist, damit die Personen, die auf eine Wunschtour mitgenommen werden, medizinisch auch gut versorgt sind. Den Sternenhimmel an der Decke des Wagens fanden sie auf jeden Fall ziemlich gelungen.
Und so starteten alle kleinen und großen Läufer am 12. September motiviert in ihre Runden: wussten sie doch, dass die von ihnen selbst gesuchten Sponsoren aus Familie, Nachbarschaft oder Freundeskreis ihnen pro Runde einen bestimmten Betrag geben würden. Eifriger als in jedem Sportunterricht drehten sie Runde um Runde, angefeuert vom Applaus vieler Eltern, die extra vorbeigekommen waren – und so manche Mädchen und Jungen wuchsen schier über sich selbst hinaus. Ein Viertklässler erreichte in der vorgegebenen Zeit sogar den Schulrekord von 24 Kilometern, ein Zweitklässler lief über 18 Kilometer. Die anwesenden Erwachsenen staunten nicht schlecht, da wirklich alle Kinder ihr Bestes gaben und dabei sogar noch richtig gute Laune hatten. Der Förderverein der Schule sorgte mit weiteren Eltern dafür, dass die fleißigen Läuferinnen und Läufer zwischendurch gut mit Wasser, Obst- und Gemüsesnacks versorgt waren und dadurch noch einmal neue Energie zum Laufen tanken konnten.
Nachdem in den vergangenen Wochen das erlaufene Geld nach und nach auf dem Konto eintraf, konnte am letzten Schultag vor den Herbstferien endlich ein Scheck übergeben werden. Dazu hatte die Schule Frau Fickinger vom Projekt des Wünschewagens eingeladen, und die Schülersprecher Bruno und Janosch moderierten eine ausführliche Fragerunde zum Thema. Und Fragen gab es genug von den Kindern der ersten bis vierten Klassen. Sie erfuhren, dass sich Menschen einerseits oft wünschen, Familienangehörige noch einmal zu besuchen, andererseits aber auch gerne zu besonderen Orten gefahren werden, sei es ins Fußballstadion oder sogar zu einer Zaubershow.
Am Ende gab es großen Applaus, als der Scheck von den Schülersprechern feierlich übergeben wurde. Unsere Kinder können zurecht stolz auf ihren Lauf sein, und so zeigten sie sich alle froh, mit ihrem Beitrag dazu beigetragen zu haben, dass Kranke einen letzten Wunsch wagen dürfen.