Ingwer-Rhizomstücke mit „Augen“
Liebe Garten- und Naturfreunde,
heute werden wir uns damit beschäftigen, bei welchen weiteren Gemüsearten es lohnenswert erscheint, diesen neuen Trend des Regrowings auszuprobieren.
Recht einfach ist es mit etlichen Kräutern. Nehmen Sie z. B. einen kleinen Thymianzweig. Entfernen Sie seine untersten Blättchen und stellen Sie dann diesen Stiel (oder mehrere davon) in ein Glas mit Wasser, das an einen hellen und warmen Ort gestellt werden sollte. Jetzt heißt es Geduld haben bis sich die ersten Würzelchen zeigen. Auch hier bitte das Wasser in regelmäßigen Abständen erneuern. Sind die Wurzeln länger und stärker gewachsen, topfen Sie das neue Pflänzchen vorsichtig in Kräutererde und freuen Sie sich über seine Wuchskraft. Übrigens, um diesen einen Thymianstiel zum Verzweigen anzuregen, schneiden Sie am oberen Ende, kurz nach dem Einpflanzen, etwa ein Drittel ab. Er wird sich dann dort wie gewünscht verzweigen. Je mehr Sie an den neuen Verzweigungen schnippeln, umso dichter wird Ihr Thymianbusch werden. (Das gilt im Übrigen für sehr viele Kräuter!)
Mögen Sie Avocados in Salaten oder verarbeitet als Avocado-Creme oder Pesto? Dann wäre das auch ein passender Tipp, hier das Regrowing zu versuchen. Lösen Sie hierzu den Kern aus der Frucht und waschen Sie ihn ab. Stecken Sie danach 3 Zahnstocher hinein und legen Sie ihn dann mit dieser „Halterung“ auf ein Glas. Das Glas sollte so beschaffen sein, dass der untere Teil des Kerns in dem Glas hängt. Füllen Sie nun das Glas so weit mit Wasser auf, dass dieser Teil im Wasser hängt. Auch hier sollte alle 2 Tage das Wasser gewechselt werden. Es dauert ein paar Wochen bis sich hier Wurzeln gebildet haben. Wenn sie erstarkt sind können Sie das den Kern in einen Topf pflanzen.
Knoblauch ist aus vielen Gerichten gar nicht mehr wegzudenken. Ihn selbst heranzuziehen ist ein Kinderspiel. Nehmen Sie einfach eine Knoblauchzehe (oder mehrere) und stecken Sie diese mit der Spitze nach oben in einen Topf mit Erde. Die Spitze der Knoblauchzehe sollte dabei ein klein wenig aus der Erde herausschauen. Und dann heißt es nur noch – gießen und warten…
Ingwer – auch er gehört zu den sehr gesunden Gewürzen, und auch er ist aus unseren Küchen kaum mehr wegzudenken. Seine Anzucht gestaltet sich grundsätzlich auch recht einfach. Nehmen Sie ein Stück Ingwer (mit Augen - ähnlich denen der Kartoffeln) und setzen Sie dieses Teilstück eines Ingwerwurzelstocks in einen Topf mit Erde. Dieser Topf sollte eine Tiefe von ca. 25 cm haben damit sich die Rhizome auch wirklich entwickeln können. Ich habe kürzlich damit begonnen, den von uns sehr geliebten Ingwer selbst zu ziehen. Dabei habe ich 2 Methoden ausprobiert. Zunächst habe ich 2 Wurzelstücke gewässert. Dann habe ich das eine Wurzelstück gänzlich mit humoser Erde bedeckt (Ingwer ist ein Starkzehrer!), und beim 2. Versuch habe ich das andere Teilstück mit den Augen nach oben sichtbar, locker in einen weiteren Topf mit nährstoffreicher Erde gesetzt. Da der Ingwer ursprünglich aus den heißen Gefilden der Tropen kommt, war es unerlässlich ihm einen warmen Platz zu geben. Für ausreichend Feuchtigkeit (mittels besprühen) musste auch gesorgt werden. Aber aufpassen, Staunässe ist zu vermeiden, denn damit würde er anfangen zu schimmeln. Volle Sonne verträgt er übrigens auch nicht! Dennoch, bisher ist das Ergebnis sehr zufriedenstellend, denn bei beiden Töpfen haben sich nach relativ kurzer Zeit neue grüne Triebe gezeigt. Jetzt bin ich auch hier gespannt, wie es weitergehen wird. Meine Aufmerksamkeit ist diesen „Versuchs-Pflänzchen“ jedenfalls sicher.
Konnte ich Sie überzeugen? Habe ich auch bei Ihnen eine Art Experimentierfreude geweckt? Wie wäre es da mit einem Austausch gemachter Erkenntnisse?
In jedem Fall bis nächste Woche, wenn es wieder heißt: Regrowing – und was alles damit möglich ist.