Titel Logo
Wadgasser Rundschau
Ausgabe 49/2022
Sonstige amtliche Mitteilungen
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Heidis grüne Ecke

Liebe Garten- und Naturfreunde!

Regrowing – und was alles damit möglich ist, das waren meine Abschlussworte in der vorigen Woche und gleichzeitig ein Versprechen, denn auch heute schauen wir uns genau DAS weiter an.

Und schon sind wir bei einem sehr schmackhaften und gesunden Herbst- und Winter- „Gemüse“…Sie ahnen wovon ich rede? Richtig – von Pilzen. Pilze enthalten Kalzium, Magnesium und andere Mineralstoffe sowie Spurenelemente - etwa Mangan, Zink und Selen. Daneben beinhalten sie Vitamine, vor allem solche aus der B-Gruppe. Manche Pilze enthalten auch Vitamin C und sogar Vitamin D, das wir sonst nur durch die Sonne aufnehmen. Somit sind sie wirklich richtig gesunde und zudem auch noch sehr kalorienarme Gewächse. Um sie nachzuzüchten braucht man lediglich die Stiele derselben. Die Pilzkappen können Sie ruhig zum Kochen verwenden, während die Stiele so in Erde gesetzt werden sollten, dass nur noch die Spitzen derselben ein wenig herausschauen, will heißen, das obere Ende sollte dabei in keinem Fall mit Erde bedeckt sein. Passen Sie die Größe des Topfes, der mit Blumenerde gefüllt werden kann, der Menge der Pilzstiele an, die Sie einsetzen wollen. Noch etwas ist bei diesen Gewächsen ganz wichtig: Warme Temperaturen (bis ca. 24°) und eine hohe Luftfeuchtigkeit – diese 2 Bedingungen sind geradezu essentiell. Mögen Sie auch so gerne Champignons? Wunderbar, denn dieser Speisepilz zählt einmal zu den gesündesten überhaupt, zudem benötigt er kaum Licht zu seiner Entwicklung. Man kann den Topf als beruhigt in einem warmen (belüfteten) Kellerraum abstellen. Für das Regrowing scheint er außerdem ganz besonders geeignet zu sein. Das wird mein nächster Versuch werden.

Als weiteres Versuchsobjekt möchte ich Ihnen die Kartoffeln vorstellen. Mit ihnen gelingt das Regrowing auch ganz einfach und sicher.

Am besten eignen sich Kartoffeln, die schon ein wenig ausgetrieben haben. Diese Kartoffeln sollte man halbieren und etwas antrocknen lassen. Sobald an der Schnittseite keine Feuchtigkeit mehr zu spüren ist, werden diese Kartoffelhälften mit der Schnittseite nach unten in die Erde eingepflanzt. Jetzt, im Winter probiert man dies in größeren Töpfen im Haus. In der Vegetationszeit im Garten, können Sie den Versuch dann ab nächsten Frühling im Beet starten. Die Erde sollte dabei jeweils ganz locker über den Kartoffelhälften liegen, also nicht festdrücken. Und gießen nicht vergessen! Nach kurzer Zeit zeigen sich bereits ihre Triebe an der Erdoberfläche. Die Kartoffelpflanzen entwickeln sich, und schon nach drei bis vier Monaten bilden sich die leckeren Knollen aus, die dann geerntet und verspeist werden können.

Natürlich gibt es auch Pflanzen, bei denen das „Nachwachsenlassen“ nicht so einfach klappt. Die Königsdisziplin ist zum Beispiel die Ananas. Richtig gehört – man kann auch aus dem Strunk einer frischen Ananas wieder eine neue Pflanze ziehen. Dazu muss der Strunk der Ananas sachte aus der Frucht herausgedreht und auch erstmal in Wasser gesetzt werden, um die ersten Wurzeln zu ziehen. Dann kommt der Ananasstrunk in einen Topf mit Erde. Jetzt wünscht er sich einen sehr hellen und auch warmen Standort. Ein heller Wintergarten ist beispielsweise ideal, da sich die Exotin dort am ehesten an ihre tropische Heimat erinnert fühlt. Mit sehr viel Liebe und auch ein wenig Glück kann es dann nach ungefähr 3 Jahren sein, dass aus der Mitte der Pflanze eine kleine Mini-Ananas wächst. Aber auch, wenn das nicht eintritt, da es der Pflanze vielleicht doch etwas zu kalt bei uns ist, hat man so eine richtig schöne Zimmerpflanze aus einem vermeintlichen Küchenabfall gezogen.

Ich wünsche Ihnen bei all Ihren Versuchen und Experimenten auf dem Gebiet des Regrowings ganz viel Erfolg und Freude.

Ihre Heidemarie Traut