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Wadgasser Rundschau
Ausgabe 5/2023
Sonstige amtliche Mitteilungen
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Heidis gründe Ecke

Liebe Garten- und Naturfreunde,

Zuerst aufs Wetter und andere Aktualitäten eingehen…

Werte Leserinnen und Leser, gehören auch Sie zu den Menschen, die seit Weihnachten oder Sylvester eine Christrose Ihr Eigen nennen? Es sind einige Anfragen bei mir gelandet, wie man damit umgehen sollte, damit man möglichst lange Freude an ihnen haben kann. Nun zuerst stellt sich bei Vielen die Frage, kann man Christrosen in der Wohnung halten? Dazu habe ich eine recht eindeutige Antwort, die Ihnen vielleicht nicht ganz so gut gefallen wird: „Christrosen sind nicht wirklich dafür geeignet, dauerhaft in einer Wohnung zu wachsen.“ Wenn Sie Ihre neue grüne Gefährtin vorübergehend als Zimmerpflanze in der Wohnung belassen möchten, dann sollte es unbedingt ein kühler und heller Standort, aber kein Platz mit direkter Sonneneinstrahlung sein. Eine Fensterbank über der Heizung wäre auch keine gute Idee, ebenso sollten Sie nicht außer Acht lassen, dass die Christrose giftig ist. Daher sollte sie nicht im Zugriffsbereich von Kindern und Haustieren sein. Vielleicht wären ein kühles, helles Treppenhaus oder ein ungeheizter Wintergarten gute vorübergehende Quartiere. Kommen wir zum Gießen. Hier gibt es keine allgemeingültige Antwort, denn es gibt zu viele individuelle Faktoren, die da reinspielen. Gießen Sie Ihre Christrose nach Bedarf. Die Fingerprobe ist dabei eine gute Hilfe. Am besten eignet sich zum Gießen möglichst kalkhaltiges Leitungswasser. Und denken Sie auch unbedingt daran, dass Staunässe ihr gar nicht bekommt. Das bedeutet, dass jedes Wasser im Übertopf zweifelsfrei abgeschüttet werden muss! Noch eine Überlegung möchte ich Ihnen mitgeben: Wie ist das Verhältnis von der Pflanze zum Pflanztopf - auf die jeweilige Größe bezogen? Haben Sie den Eindruck Ihre Christrose ist regelrecht eingequetscht oder hat sie genug Platz, und kann somit bis zum Frühjahr auf das Umtopfen warten? Spätestens wenn sich Teile des Wurzelstocks oben aus der Pflanzerde herausdrücken sollten Sie handeln. Und dabei stellt sich dann die Frage, wollen Sie Ihre Christrose im Frühling in den Garten setzen, oder soll sie als Kübelpflanze weiterleben? Insbesondere wenn kein eigener Garten zur Verfügung steht, können Christrosen wunderbar in einen Pflanztopf gesetzt werden. Sie entwickeln im Laufe der Zeit allerdings recht ordentliche Wurzelstöcke, auch Rhizome genannt, weshalb Sie für Ihren neuen Pflanzen-Liebling ein ausreichend großes und vor allem hohes Pflanzgefäß auswählen sollten. Eine Drainageschicht, etwa aus Blähton, und ein Abzugsloch für Wasser sorgen dafür, dass keine Staunässe entsteht.

Wenn dieser Topf dann irgendwann ins Freie wandert, sei es ein schöner Innenhof, eine Terrasse oder ein Balkon, so wäre es der Pflanze sehr zuträglich, wenn sie draußen möglichst auf die gleichen Temperaturverhältnisse träfe, wie sie diese zuvor im Haus hatte, denn dann ist die Umgewöhnung überhaupt kein Problem.

Jetzt noch ein paar Tipps für die Folgejahre im Topf: Wenn sich Christrosen ihren Standort selbst aussuchen könnten, würden sie sich für Plätze zwischen laubabwerfenden Gehölzen, bzw. für solche im lichten Schatten entscheiden. Denn im Winter fällt durch die unbelaubten Kronen ausreichend Licht und dieses sorgt für ihre Blütenbildung. Mit dem Laubaustrieb im Frühling bietet das Blätterkleid der Bäume und Sträucher Schutz vor grellem Sonnenlicht. Im Sommer brauchen die Christrosen wegen der heißen Sonnenstrahlen den vollen Schutz der Blätterdächer. Wenn während dieser warm-heißen Sommermonate kein Schatten auf den Kübel fällt, sollte man diesen unbedingt in eine geschützte Ecke stellen. In dieser Zeit ist auch das regelmäßige Gießen besonders wichtig. Die Erde sollte zu keiner Zeit austrocknen, sondern gleichmäßig feucht sein. Der Herbst ist eine gute Zeit um die Pflanze mit organischem Dünger zu versorgen. Es ist auch die Zeit um eventuell gewonnene Samen auszusäen, denn Christrosen sind Kaltkeimer und durch den Kältereiz werden sie zur Keimung angeregt. Vielleicht beginnen Sie Ihre eigene Zucht?! Wenn dann der Winter kommt braucht die Christrose, die im Freiland sehr winterhart ist, im Topf oder Kübel einen Winterschutz! Denn ihre Wurzeln sind nur von relativ wenig Erde umgeben und so könnte der Wurzelballen bei einem strengen und anhaltenden Frost gänzlich durchfrieren, was unbedingt vermieden werden sollte. Das erreicht man z. B. mit einer dichten Kokosmatte, welche um den Topf gebunden wird. Wichtig ist auch dem Frost von unten und von oben „die Stirn zu bieten“. Dazu eignen sich einmal eine etwa 5 cm dicke Styroporplatte, welche unter den Topf gelegt wird, und eine schöne Mulchschicht aus Kompost, Laub, Stroh oder Tannenreisig, die auf die Erde im Topf gelegt wird. Vergessen Sie im Winter das Gießen nicht, denn die Pflanze verdunstet auch im Winter Wasser und dies muss an frostfreien Tagen ausgeglichen werden.

Übrigens all diese Empfehlungen gelten auch für die Lenzrosen, mit dem Unterschied, dass diese später blühen, und das in den tollsten Farben.

Ihre Heidemarie Traut