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Wadgasser Rundschau
Ausgabe 50/2024
Sonstige amtliche Mitteilungen
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Heidi's Grüne Ecke

Liebe Garten- und Naturfreunde,

Laubsauger und Laubbläser waren das große Thema der vergangenen Wochen. Heute möchte ich abschließend Ihr Augenmerk noch auf die Kleintiere und Teile der Insektenwelt lenken, und was diese Geräte mit denselben in unserem Garten machen.

Zusammengerechte Laubhaufen sind für viele unserer heimischen Kleintiere eine notwendige Überwinterungshilfe, so zum Beispiel auch für die putzigen und zugleich so nützlichen Igel. Denken Sie dabei nur an die vielen, unseren jungen Salat verzehrenden, Nacktschnecken! Diese dominieren -laut Naturschutzverbänden- besonders im Sommer den Speiseplan der Igel, so dass wir Gärtnerinnen und Gärtner deutlich mehr in unserem Nutzgarten ernten können! Aber auch die Larven vieler Schmetterlingsarten, der wunderbaren Segler des Sommers, finden im und unter Falllaub ideale Überwinterungsbedingungen! Und, Falllaub verteilt auf Beeten und unter Bäumen, bietet dort Regenwürmern, Spinnen, Käfern, Molchen, Raupen und verschiedenen Faltern einen passenden Unterschlupf.

Hier noch einmal zusammengefasst 6 gute Gründe für einen Verzicht von Laubsaugern und Laubbläsern:

1.

Laubbläser pusten (laut der Fachwelt) in Orkanstärke mit 250 Stundenkilometern! Mit Ästen und Blättern werden so von unseren Rasen, Wiesen und Wegen auch Spinnen, Insekten, Igel und Mäuse mit 70 Metern pro Sekunde regelrecht durch die Luft geschleudert und dabei zumindest verletzt! Noch deutlich schlimmer ist der Laubsauger, denn hier ist zumeist ein Häcksler integriert, der das Aus für die kleinen und oft nützlichen Gartenbewohner bedeutet! Wer dagegen Harke, Laubrechen und Besen benutzt, lässt diese Tiere am Leben! Wer sogar Laubhaufen im Garten belässt, bietet Wildtieren wie Igeln, Spitzmäusen, Erdkröten, Schmetterlingen, Marienkäfern, Ringelnattern oder Molchen einmal Lebens- und Überlebensraum, als auch lebenswichtige Nahrung.

2.

Laub auf Beeten und unter Hecken und Sträuchern schützt den Boden vor dem Austrocknen.

3.

Aus Laub im Komposthaufen machen Regenwürmer, Milben, Bakterien und andere Bodenlebewesen feinste Komposterde, die in den Folgejahren wertvolle Nährstoffe für Blühpflanzen und den eigenen Gemüseanbau liefern.

4.

Es kommt zu weniger CO2-Ausstoß, zu weniger Feinstaubbelastung und zu weniger Lärm!

5.

Wer den Laubbläser und den Laubsauger nicht mehr zum Einsatz bringt, kann frische Herbstluft atmen und die bunten Herbstblätter leise und sachte zu Boden fallen hören.

6.

Eine weitere nützliche Eigenschaft von Falllaub ist der gute Frostschutz, den es bietet. Legen Sie es auf Ihren Staudenbeeten und unter Ihren Hecken und Büschen aus, und ihre Pflanzen werden es ihnen danken.

Der Umwelt- und Artenschutz spricht sich demzufolge eindeutig gegen Laubbläser und Laubsauger aus! Beide Varianten, sowohl die benzinbetriebenen, als auch die elektrischen, sind auch aus Sicht der Deutschen Wildtierstiftung unvertretbar! Viele weitere Naturschützer, auch von BUND und NABU, raten, nach Möglichkeit auf den Einsatz von Laubbläsern und Laubsaugern ganz zu verzichten. Gerade unter Bäumen und Sträuchern störe es nicht, wenn das Laub als Unterschlupf für Kleintiere liegen gelassen wird.

Werte Leserinnen und Leser meiner grünen Ecke, ich hoffe, ich habe Ihnen nun genügend Argumente geliefert, dass auch Sie zu folgendem Fazit gelangen: „Ein Laubsauger oder Laubbläser kann die herbstliche Gartenarbeit u.U. zwar erleichtern, letztendlich schaden beide aber deutlich mehr, als sie helfen!“

Hätte ich solches Gedankengut angeregt, das würde mich wirklich sehr freuen, es wäre ganz wunderbar!

Ihre Heidemarie Traut