Titel Logo
Wadgasser Rundschau
Ausgabe 6/2025
Sonstige amtliche Mitteilungen
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Heidis Grüne Ecke

Liebe Garten- und Naturfreunde,

ich bin ganz sicher, dass Sie alle, vermutlich auch mit Freude, bemerkt haben, dass unsere Tage wieder länger geworden sind. Am vergangenen Sonntag durften wir „Maria Lichtmess“ feiern, und Vielen von uns wird auch der Spruch noch bekannt sein, der da heißt: „Maria Lichtmess, spinne vagess, bei Daach zNaachd gess!“ Dieser Spruch entspringt einem alten Brauch aus der bäuerlichen Zeit unserer Vorfahren. Am 2. Februar, also genau 40 Tage nach Weihnachten, wird bis heute nach alter, christlicher Tradition die „Rückkehr“ des Lichts, das in früherer Zeit Schutz und Wohlstand symbolisierte, gefeiert. Und in der Tat dauert das Tageslicht an Maria Lichtmess schon eine ganze Stunde länger als zur Wintersonnenwende am 21. Dezember, und so können die abendlichen Mahlzeiten zunehmend bei Tageslicht eingenommen werden!


Es ist auch eine Zeit, da wir zunehmend den Frühling herbeisehnen. Das merken die Floristinnen wohl am ehesten, denn blühende Zweige für unsere Wohnungen und Häuser sind in dieser Zeit sehr nachgefragt. Dieselben können Sie allerdings ohne allzu großen Aufwand auch selbst „erzeugen“, indem Sie in Ihrem Garten beliebig lange Zweige von im Frühjahr blühenden Bäumen oder Sträuchern schneiden. Achten Sie darauf, dass diese Zweige möglichst viele Blütenknospen haben. Diese kann man bei den meisten Gehölzen sehr gut von den Blattknospen unterscheiden, denn die Blütenknospen sind in aller Regel deutlich größer, runder und dicker. Nehmen Sie zum Schneiden ein scharfes, sauberes Messer und setzen Sie die Schnittfläche möglichst schräg an. Damit erhalten Sie eine größere Schnittfläche, die später in der Vase reichlich Wasser aufnehmen kann. Diese Zweige brauchen vom Schnitt bis zur Blüte ca. 2 bis 3 Wochen. Bevor man sie jedoch in eine passende Vase stellt, sollte man diese Zweige eine ganze Nacht in ein Gefäß (eine Schüssel oder ähnliches) mit handwarmem Wasser legen. So können sich die Knospen richtig voll saugen, und somit wird ihnen der Start in die Blüte deutlich erleichtert.


Stellen Sie die Vase anfänglich, so für 1 bis 2 Wochen, in einen hellen, aber etwas kühleren Raum. Ungefähr 10 Grad Raumtemperatur wären hier optimal. Geben Sie den Zweigen anfangs täglich frisches, möglichst abgestandenes Leitungswasser! Später genügt es, wenn Sie das Wasser zweimal wöchentlich wechseln. Damit dürfte auch einer Fäulnis desselben vorgebeugt sein. Sicherheitshalber könnten Sie aber auch noch folgende bewährte „Hausmittelchen“ anwenden: 2 bis 3 Kupfermünzen in die Vase geben; oder Aspirin-Tabletten zufügen; … und wenn die Blüten dann aufgegangen sind, wären (je nach Vasengröße) ½ bis 1 Teelöffel Zucker eine gute Wahl, denn damit versorgen Sie Ihre Blüten mit zusätzlichen Nährstoffen;


Noch etwas wäre nicht ganz unwichtig: Erneuern Sie den Anschnitt Ihrer Zweige so ungefähr alle 4 bis 5 Tage, auch das führt zum gewünschten Erfolg. Wenn die Knospen dann sichtbar zu schwellen beginnen, sollten Sie Ihre Zweige in ein warmes Zimmer stellen, aber nicht direkt neben oder über einer Heizquelle und auch noch nicht ans Fenster! Und noch ein Tipp: Zumeist ist in unseren Wohnräumen eine recht trockene Heizungsluft anzutreffen. Diese könnte dazu führen, dass die Blütenknospen austrocknen. Um dem vorzubeugen hilft es, dieselben des Öfteren zu besprühen. Wenn Ihre Frühlingsboten dann endlich, zu aller Freude, ihre Knospen entfalten, kann man sie gerne ans Fenster stellen!


Jetzt wünsche ich Ihnen einmal gutes Gelingen und dann recht viel Freude mit den vorgezogenen Blühwundern in Ihrem Daheim!

Ihre Heidemarie Traut