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Wadgasser Rundschau
Ausgabe 7/2023
Sonstige amtliche Mitteilungen
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Heidis grüne Ecke

Liebe Garten- und Naturfreunde,

die vorige Woche war von Frösten begleitet, vor allem des Nachts. Aber jetzt steigt das Thermometer auf Plusgrade im zweistelligen Bereich. Es ist noch zu früh, dennoch verleiten uns diese milden Temperaturwerte dazu den Frühling herbei zu wünschen. Und so stellt sich jetzt einigen von Ihnen die Frage: Wann ist der geeignete Zeitpunkt um Christ- oder Lenzrosen, die bislang in einem Topf im Haus standen, nach draußen ins Beet zu setzen? Nun, ich kenne verlässliche Wetterprognosen für die nächste Zeit nicht wirklich, halte aber den jetzigen Zeitpunkt nicht unbedingt für optimal.

Zwar heißt es, grundsätzlich können Christ- oder Lenzrosen das ganze Jahr über in den Garten gepflanzt werden, aber ich habe hier doch eine Einschränkung: Wenn diese herrlichen Winterblüher ins Freie umziehen sollen, sollte man ihnen unbedingt die Möglichkeit geben, sich an die Außentemperaturen zu gewöhnen – langsam und Schritt für Schritt! Das bedeutet, sie nicht gleich ins Erdreich zu setzen, sondern sie erstmal im Topf nach draußen zu stellen. Hier haben Sie die Möglichkeit den jeweiligen Standort den Gegebenheiten anzupassen. Bei einem stärkeren Kälteeinbruch könnten Sie diese Pflanzenkinder, dann auch ganz unproblematisch wieder ins Haus zurückholen, und Sie müssten somit kein Risiko eingehen.

Als idealen Zeitpunkt um Christrosen und ihre Schwestern nach draußen in ein Beet oder eine Rabatte zu pflanzen sehe ich das Frühjahr. Unter Umständen kann auch noch der Herbst eine gute Zeit sein, dann sollte man sich allerdings an den phänologischen Jahreszeiten orientieren. Das entspräche in diesem Fall am ehesten dem Vollherbst. Das ist die Zeit, wenn die ersten Früchte der Rosskastanie und Stiel-Eiche reif vom Baum fallen, oder die Obsternte ihrem Ende entgegengeht. Der Vollherbst ist auch der große Maler unter den 10 Jahreszeiten der Phänologie, denn in dieser Zeit verfärben sich die Blätter der meisten Laubgehölze in diese wunderschön warmen Rot-Gold-Töne. Selbst der Spätherbst kann noch geeignet sein, um einige winterharte Pflanzen ins Beet zu bringen. Dabei sollte man allerdings ein Augenmerk auf die Wetternachrichten haben, denn all die Pflanzen, die zu dieser Zeit noch ins Freiland gesetzt werden, sollten noch warme Erde vorfinden, in der sie sich gut etablieren können. Ihr Wurzelwerk sollte sich noch am neuen Standort weiterentwickeln können, denn dann können diese Pflanzen den Winter weitgehend gefestigt überstehen.

Kommen wir zurück zum Pflanzen – denn egal zu welchem Zeitpunkt, einige Regeln sollte man dabei immer beachten:

1.

Den Wurzelballen in einem Eimer mit Wasser gut vollsaugen lassen;

2.

Das Pflanzloch mindestens doppelt so tief und breit, auf die Größe des Wurzelballens bezogen, ausheben; dabei daran denken: die Wurzeln der Christrosen reichen später ca. 60 cm tief!

3.

Die Wandung und den Boden des Pflanzlochs auflockern und mit organischem Dünger, wie z. B. reifem Kompost oder Hornspänen anreichern;

4.

Ist der Boden der Pflanzstelle eher sauer, sollte noch etwas Korallen-Algenkalk dazugegeben werden; der ideale Wert für die Christ- oder Lenzrosen liegt etwa bei 6,5 - 7;

5.

Die Christrose bis zum Wurzelhals einpflanzen, danach die Erde mit den Händen leicht festdrücken;

6.

Dann die Pflanze gut angießen, damit alle eventuell vorhandenen Hohlräume im Wurzelbereich zugeschlämmt werden und die Staude gut anwachsen kann;

7.

Eine Mulchschicht aus Kompost oder Laub auftragen;

Ich wünsche Ihnen etliche Jahre ganz viel Freude mit Ihren Pflanzenlieblingen!

Ihre Heidemarie Traut