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Wadgasser Rundschau
Ausgabe 8/2025
Sonstige amtliche Mitteilungen
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Liebe Garten- und Naturfreunde,

auf Ihre Fragen, ob es noch weitere Frühlingsblüher gibt und welche diese sind, die Sie bereits im Winter in Ihrem Zuhause zum Blühen bringen können, werde ich heute antworten. Speziell nach der Amaryllis kamen etliche Anfragen aus Ihren Reihen. Dazu vorab eines: Über die Amaryllis hatte ich bereits im Jahr 2015 ausführlich informiert, und Wiederholungen wollte ich eigentlich vermeiden. Lassen Sie mich heute daher zunächst auf andere, noch nicht besprochene Blühwunder im Winter – in Ihren Räumen – eingehen.

Es gibt im Fachhandel ganz eigenartige Keramiktöpfe. Wenn man diese zum ersten Mal sieht, ist man in aller Regel höchst verwundert und fragt sich: Wozu sollen DIE gut sein. Nun, sie firmieren zumeist unter dem Namen „Wundertöpfe“ und haben nicht wenige Löcher…Und, so die Werbung, man kann mit ihnen wahre Begeisterungsstürme auslösen. Sie eignen sich nämlich um ein kleines Blütenmeer in Ihrem Zuhause hervorzubringen. Dazu müssten Sie einen solchen Topf zunächst mit Sand oder sandiger Erde (diese sollte eine gute Drainage gewährleisten) befüllen. Legen Sie dann vor jede Öffnung eine Krokuszwiebel, und zwar so, dass die Triebspitze nach außen zeigt. Als nächster Schritt folgt ein mäßiges Angießen, und dann ab mit diesem besonderen Pflanztopf in kühle Gefilde. So ungefähr 5 ° wären optimal.

Prüfen Sie mit den Fingern immer wieder, ob eine ganz leichte Bodenfeuchte vorhanden ist, denn wenn diese Krokuszwiebelchen austrocknen, würden Sie vergebens auf Ihr Blütenwunder warten. Wenn die Bedingungen gut sind, erscheinen nach wenigen Wochen die ersten Triebe in den Öffnungen des Keramiktopfes. Aber erst wenn sich diese aufrichten (sozusagen gen Himmel wachsen) und auch schon voll „eingefärbt“ sind, das ist etwa nach 5 – 7 Wochen der Fall, dürfen Sie die Töpfe in warme Zimmer stellen. Seien Sie geduldig, und bringen Sie diese Wartezeit unbedingt auf, denn wenn Sie die Töpfe zu früh in warme Räume stellen, bleiben die Blüten zumeist stecken und entfalten sich nicht richtig, und das wäre doch sehr schade!

Natürlich dürfen Sie auch während der Blütezeit das Gießen nicht vergessen. Auch hierbei müssen Sie etwas Geduld aufbringen, denn das Gießen mit einer Gießkanne (mit schmaler Tülle!) ist wegen der vielen Öffnungen nicht so ganz einfach. Ich gehe mittlerweile dazu über, den ganzen Topf in eine Schüssel mit handwarmem Wasser zu stellen, so dass sich die Erde vollsaugen kann.

Selbstverständlich können Sie statt dieser etwas außergewöhnlichen Pflanzentöpfe auch einfache flache Schalen -am besten aus Terrakotta- (mit Wasserabzugsloch und Untersetzer) nehmen und im Prinzip genauso vorgehen, wie hier beschrieben.

Noch drei Überlegungen scheinen mir nicht ganz unwichtig: Achten Sie bei der Auswahl der Krokuszwiebeln darauf, dass diese, besonders bei den Wundertöpfen, die gleiche Stärke haben und ihnen die gleiche Blühzeit bescheinigt wird, damit Sie sich wirklich in tristen Winterzeiten an einem kleinen Blütenmeer erfreuen können.

Apropos Farbenspiel, das können Sie natürlich bereits im Vorfeld, bei der Auswahl Ihrer Krokuszwiebeln, selbst bestimmen. Mögen Sie es bunt, dann wählen Sie entsprechende Zwiebeln. Ist eine einfarbige Variante Ihr Favorit, dann beschränken Sie sich auf die Wunschfarbe Ihrer Wahl. Als 3. Tipp folgendes: Wenn die volle Blüte zu aller Freude zu bewundern ist, sollten Sie den oder die Töpfe wieder etwas kühler stellen – zumindest des Nachts – denn in warmen Räumen ist die Herrlichkeit leider deutlich rascher vorbei…

Ich wünsche Ihnen recht viel Freude mit Ihren Frühlingsblühern.

Ihre Heidemarie Traut