Titel Logo
Wadgasser Rundschau
Ausgabe 9/2023
Sonstige amtliche Mitteilungen
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Heidis grüne Ecke

Liebe Garten- und Naturfreunde,

am Sonntagmorgen war unsere Welt wie mit Puderzucker bestäubt. Eine dünne Schneeschicht hatte uns gezeigt, dass wir immer noch Winter haben! Aber selbst dann müssen wir ja nicht auf Blüten und schmucke grüne oder dunkelrote Blätter im Garten oder am Hauseingang verzichten. Wie beliebt unsere Schneerosen (das ist nur ein Name von vielen im Volksmund) sind, zeigen mir Ihre rege Anteilnahme und die vielen Fragen. Und so bemühe ich mich auch heute um die Beantwortung derselben. Eine Frage, die sinngemäß immer wieder auftaucht, ist die Frage nach der Vermehrung der Christrose. Wenn etwas so gut gefällt wie dieser zuverlässige und langlebige Winterblüher, dann ist es sehr verständlich, dass die ambitionierten Gärtnerinnen und Gärtner danach trachten dieselben in Eigenregie zu vermehren oder gar zu züchten.

Wie vermehrt man die Christ- oder Lenzrosen? Dazu gibt es nicht nur eine Möglichkeit. Christrosen und ihre Schwestern können recht einfach durch Aussaat vermehrt werden. Wenn wir als Gärtnerinnen und Gärtner nicht eingreifen, vermehren sie sich im Beet von ganz alleine. Wird die Weihnachtsrose nach der Blüte nicht geschnitten, reifen in den Samenkapseln Samen heran. Sobald sich die Kapseln öffnen, fallen die Samen heraus und beginnen, nach einer Kältephase, oftmals am Fuß der Mutterpflanze zu keimen. Mitunter werden die Samen auch von Ameisen weggetragen, so dass später an verschiedenen Stellen im Beet kleine Christrosen wachsen. Wenn Sie den Standort der Pflanzen allerdings von vornherein selbst bestimmen möchten, dann sollten Sie die Samen bewusst ernten und genau an dem Ort (oder in einem Topf) aussäen, den Sie bevorzugen.

Wann sind die Samen der Christrose reif?

Wenn sich im Frühsommer die Samenkapseln leicht mit der Hand öffnen lassen, dann sind die Samen reif und können geerntet werden. Wenn Sie noch etwas warten, öffnen sich die Samenkapseln von alleine und es erfolgt die oben beschriebene sogenannte Selbstaussaat.

Eine weitere Möglichkeit diese winterlichen Stauden zu vermehren, ist die Teilung derselben.

Wie teile ich Christrosen?

Dazu müssen Sie lediglich eine schon etwas größere Christrose vorsichtig ausgraben. Achten Sie dabei darauf, tief genug zu graben und die Wurzeln dabei möglichst nicht zu verletzen. Teilen Sie nun das Wurzelwerk mit zwei gegeneinander gestellten Grabgabeln, die Sie in der Mitte des Wurzelstocks ansetzen und dann auseinander bewegen. Bei diesem Vorgang ist es nicht gänzlich zu vermeiden, einige Wurzelstränge zu verletzen. Entfernen Sie diese mit einer scharfen Gartenschere bis zum Ansatz, so dass nur gesundes und unbeschädigtes Wurzelwerk übrig bleibt. Setzen Sie dann die einzelnen Teilstücke wieder in ein tief ausgehobenes Pflanzloch (am besten mit Drainage) in einem gut vorbereiteten Beet.

Achtung: Vergessen Sie nicht, alle Teile der Christrose sind giftig und sollten nicht in die Hände von Kindern geraten. Auch für Haustiere können sie zur Gefahr werden. Beim Arbeiten mit der Pflanze sollten auch Sie immer Gartenhandschuhe tragen.

Muss ich mich im Winter um meine Christrosen im Beet kümmern? Was ist dann zu tun? Auch im Winter sollte an frostfreien Tagen bei Bedarf regelmäßig gegossen werden. Eine Mulchschicht aus Laub oder Kompost aufzubringen ist immer eine gute Idee, denn somit werden größere Feuchtigkeitsunterschiede weitgehend vermieden.

Ist unter Immergrünen ein guter Platz für Christrosen?

Christrosen bevorzugen einen halbschattigen Standort und sollten deshalb nicht unter Nadelbäumen oder anderen immergrünen Pflanzen wachsen. Auch ein Standort im unmittelbaren Gebäudeschatten ist nicht optimal, da Christrosen im vollen Schatten weniger Blütenknospen ausbilden. Am besten ist ein Pflanzplatz unter einem laubabwerfenden Baum oder Strauch. So ist die Pflanze in den Sommermonaten keiner starken Sonneneinstrahlung ausgesetzt und im Winter bildet das herabgefallene Laub eine schützende Decke.

Haben Sie weiterhin viel Freude mit Ihren Winterschätzen.

Ihre Heidemarie Traut